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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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draußen ging es ein wenig bergauf und Justen schnaufte vor Anstrengung. Er verzog das Gesicht, als er an die Räder dachte. Er hatte Lager benutzt, wie sie sonst im Schiffsbau verwendet wurden. Sie waren für erheblich höhere Belastungen konstruiert. Auch der Antrieb war überdimensioniert und das bedeutete, dass er sich bemühen musste, wenigstens bei der Panzerung etwas Gewicht einzusparen.
    »Die Räder sind gut gearbeitet.« Cirlin stand hinter Justen und sah ihm zu und sogar Horas war aus dem Garten gekommen. »Sie laufen ganz glatt und die Achsen sind stark genug. Trotz des hohen Gewichts verbiegt sich nichts.«
    »Das Ding sieht hässlich aus«, rief Elisabet.
    »Es ist noch nicht fertig.« Justen schob einen Holzklotz hinter ein Rad und richtete sich auf. Auch das zweite Hinterrad wurde mit einem Klotz gesichert, dann ging er mit einem Eimer zum Brunnen.
    Elisabet schüttelte sich Gartenerde von den Händen und ging quer über den Hof zur Maschine. Sie umrundete sie und strich hier und dort mit den Fingern über eine Stange oder eine Stütze. »Die Maschine fühlt sich stabil an, aber sie sieht nicht so aus.«
    Justen kehrte mit dem ersten Eimer Wasser zurück, den er langsam in den Tank der Maschine kippte. Dann ging er wieder zur Pumpe. Mit einem letzten Blick zum Dampfwagen kehrte Cirlin in die Schmiede zurück.
    Auf der anderen Seite des Hofes wandte Horas seine Aufmerksamkeit wieder einer Reihe Bohnen zu.
    »Sie wird eine Menge Wasser brauchen.« Elisabet blickte zwischen dem Tank und Justens Eimer hin und her.
    »So viel ist es gar nicht«, antwortete Justen, während er den zweiten Eimer am Brunnen füllte. »Es ist ein ähnliches System wie auf einem Schiff. Der größte Teil des Wassers wird zurückgewonnen. Ohne den Kondensator wäre die Maschine natürlich leichter geworden. Ich musste auch den Druck höher ansetzen … viel höher sogar, weil ich kein Kühlsystem mit Meerwasser zur Verfügung habe.«
    Er trug den zweiten Eimer zur Maschine und kippte ihn in den Tank. Dann erklärte er seiner Schwester den Aufbau. »Dort sind Eintrittsöffnungen für die Luft. Wenn die Maschine sich bewegt, streicht die Luft an den Leitungen vorbei. Sie trägt zur Kühlung des Kondensats bei.«
    »Deshalb wolltest du, dass Gunnar dir hilft, nicht wahr?«, fragte Elisabet.
    »Wie bitte?«
    »Ich bin nicht dumm, Justen. Vergiss nicht, dass ich deine Schwester bin. Die Maschine kann nicht besonders schnell fahren. Wenn die Kühlung funktionieren soll, brauchst du eine Menge Luft und Gunnar ist ein Luft-Magier. So etwas könnte aber sogar ich machen. Darf ich mitkommen?«
    »Nein.«
    »Ich habe auch nicht damit gerechnet. Es wird gefährlich, nicht wahr?« Elisabet betrachtete neugierig den Kondensator. »Ich vermute, das hier wird wirklich heiß.«
    »So ist es. Aber hoffentlich nicht zu heiß.« Justen klemmte den Deckel auf den Tank und ging um die Schmiede herum zum Kohlenbunker. Kurz darauf kehrte er mit einem vollen Kohleneimer zurück. Nach einigen Gängen zum Schuppen und zur Schmiede, um Feuerholz zu holen, hielt er seinen Zündstein an den kleinen Stapel Brennholz in der Feuerbüchse, setzte es in Brand und schaufelte Kohle hinterher.
    Horas winkte seiner Tochter und Elisabet kehrte widerwillig in den Garten zurück, wo sie sich weiter mit Jäten beschäftigte, während Justen das Feuer in Gang brachte und die beiden Druckmesser und seine Sinne benutzte, um die Leistung des Systems zu prüfen.
    Zuerst ließ er den Dampf eine Weile mit lautem Pfeifen aus dem Sicherheitsventil entweichen, um den Zustand der Leitungen bei niedrigem Druck zu überprüfen. Dann schloss er das Ventil und schaufelte noch mehr Kohle in die Feuerbüchse, damit sich ein höherer Druck aufbauen konnte. Er überprüfte die Kupplung und vergewisserte sich, dass die Antriebswelle nicht mit der Achse verbunden war. Es hätte gerade noch gefehlt, dass sein Dampfwagen unkontrolliert vom Hof gerollt wäre.
    Während sich der Dampfdruck aufbaute, untersuchte er alle Dampfleitungen und die Verteilung der Wärme. Er fragte sich, wie er die Maschine panzern konnte, ohne gleichzeitig die Insassen zu kochen.
    Aber zuerst musste er sicherstellen, dass die Systeme überhaupt funktionierten. Über Panzerung und Waffen, beides seiner Ansicht nach unverzichtbar, konnte er sich später noch Gedanken machen. Als Nächstes musste er entscheiden, ob die Systeme überarbeitet werden mussten und welche Änderungen notwendig waren.
    Seufzend zog er einen und

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