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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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könnte.«
    »Und das gelingt dir noch nicht? Aber wozu sollen sie überhaupt gut sein? Du kannst einen Ballon nicht lenken wie ein Schiff.«
    »Vielleicht doch, wenn ich eine Maschine mit an Bord nehme, die eine Luftschraube auf ähnliche Weise antreibt wie eine Schiffsschraube … aber das würde zu lange dauern. Ich schaffe es ja noch nicht einmal, die Ballone höher als ein paar Ellen steigen zu lassen.«
    Altara wartete auf weitere Erklärungen.
    »Es liegt am Stoff. Leinen ist zu … es ist nicht dicht genug, wenn ich es nicht mit Wachs beschichte, aber dann ist es wieder zu schwer. Papier ist zu empfindlich.« Justen betrachtete die Modelle auf der Bank. »Ich habe Seidentuch aus Naclos bestellt, aber es ist noch nicht da und vielleicht kommt es überhaupt nicht.«
    Altara runzelte die Stirn. »Ich glaube, es ist eingetroffen. Es muss bereits im Lager liegen. Das war einer der Punkte, die Jenna erwähnt hat. Du hättest eine große Lieferung teures Tuch bekommen und Ryltar meinte, auch daran könnte man sehen, wie verrückt du bist. Er wollte wissen, woher du das Geld hattest, weil das Tuch mit einem Vermerk eingetroffen war, dass es im Voraus bezahlt worden wäre.«
    »Wundervoll. Und wie soll ich nun drankommen, ohne zu beweisen, dass ich verrückt bin? Und warum hat Hoslid mir eigentlich nichts gesagt?«
    »Ich glaube, Ryltar hat ihn unter Druck gesetzt. Hoslids Schiff Marshalle ist im Westmeer voll beladen untergegangen und er hat sich bei Ryltar hoch verschuldet.«
    »Das sind genau die Neuigkeiten, die ich liebe. Ich frage mich, wie ich an das Tuch kommen kann, wenn Hoslid glaubt, er würde den Rat verärgern, indem er es mir aushändigt. Kann ich nicht einfach hingehen und die Herausgabe verlangen?«
    »Das könntest du tun und er müsste es dir geben.«
    »Und dadurch hätte Ryltar neuen Stoff für seine Gerüchteküche, nicht wahr?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Weißt du, worauf er hinaus will?«
    »Ich habe nicht die geringste Idee.« Altara lächelte unglücklich. »Aber wenn du mich fragst, es kann nichts Gutes sein.«
    »Wir können es nicht beweisen, wenn wir keine harten Fakten haben, aber er hat für frühere Dienste eine Menge Gold aus Candar bekommen und er hat außerdem geschmuggelte Edelsteine aus Hamor angekauft.«
    »Meinst du, Fairhaven steckt dahinter? Aber das kann doch nicht sein.«
    »Er ist mir schon immer seltsam vorgekommen.« Justen lachte bitter. »Ehrliche Korruption ist nicht im Geringsten chaotisch. Es fühlt sich anders an und da es keine Verbannungen mehr gibt …«
    »Glaubst du wirklich, er wäre nach den alten Regeln ins Exil geschickt worden?«
    »Wahrscheinlich nicht. Bestechlichkeit gibt es in jedem System. Lass mich dir etwas zu essen und zu trinken besorgen. Kannst du hier übernachten?« Justen verstaute die Modelle in ihren Halterungen und öffnete die Tür. Der Regen war stärker geworden.
    »Ich glaube, darauf sollte ich lieber verzichten. Ich kann es heute Abend noch bis Fallroth schaffen und dann wäre ich morgen Vormittag schon wieder in Nylan.«
    Die beiden Ingenieure eilten über den Hof, wichen den immer tiefer werdenden Pfützen aus und liefen unter die überdachte Veranda, wo sie sich die Stiefel abtraten.
    »Hast du eine Idee, wie ich an die Seide komme?«, fragte Justen.
    »Gib mir eine Vollmacht und ich behaupte, wir wollten das Tuch auf seine Tauglichkeit für die Segel der Handelsflotte prüfen. Wir sagen einfach, du hättest es bestellt, weil du es billiger bekommen konntest.«
    »Ryltar wird aber wissen, dass es nicht wahr ist.«
    »Na und? Er wird in der Öffentlichkeit nichts Gegenteiliges behaupten können. Außerdem kann Hoslid sich nicht gegen die Bruderschaft stellen und Ryltar befindet sich zurzeit in der Schwarzen Residenz. Das bedeutet, dass er es erst in vier Tagen erfahren wird und womöglich noch einmal vier Tage braucht, um irgendwelche Anweisungen zu erteilen.«
    Justen nickte. »Dann lass uns mal sehen, was wir hier für dich zu essen haben.«

 
CXXX
     
    » K ann ich nicht mitfahren? Du hast doch jetzt den zweiten Sitz eingebaut.« Elisabet wartete hoffnungsvoll neben Justen, als dieser einen Bremsklotz unter den Rädern des Dampfwagens wegzog.
    Die hohen, dünnen Wolken sorgten dafür, dass der Hochsommertag nicht ganz so drückend heiß wurde, aber Justen war trotzdem durchgeschwitzt, als er langsam das Fahrzeug umrundete und die Sinne über die Röhren, Bauteile und Antriebswellen streifen ließ.
    Der Dampfwagen war immer noch ein

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