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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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heißt er noch gleich … unter Arrest zu stellen.« Ryltar sah Claris fragend an.
    »Ihr könnt die Vorstellung beenden, Ryltar«, sagte Jenna. Sie wich seinem Blick aus und betrachtete abwesend das Spiel des Lichts draußen vor dem Ratssaal. »Ihr kennt den Namen des Ingenieurs sehr genau.«
    »Wie ist denn nun sein Name?«, fragte Claris mit zuckersüßer Stimme.
    »Justen. Ihr zwei macht mich noch ganz krank mit euren Spielchen. Als ob Ihr noch nie gehört härtet, wie …«
    »Was sollen wir gehört haben, Ryltar? Dass dieser Justen mit einem geschickten Handel Geld verdient hat? Oder dass er anscheinend als Händler sehr erfolgreich ist, während er zugleich der Ordnung ergeben bleibt? Oder gibt es sonst noch etwas, das wir wissen sollten? Hat er beschlossen, mit Euch auf den Routen nach Hamor zu konkurrieren?« Jenna drehte den Kopf herum und schenkte dem Ratsherrn mit dem schütteren Haar ein spöttisches Lächeln.
    »Die Marineinfanteristen sagen, dass er verdächtig gut mit Waffen umgehen kann«, fügte Ryltar hinzu:
    »Ich glaube, das hat Euer … Euer Vetter bereits gemeldet, bevor dieser Justen nach Sarronnyn gegangen ist. Gibt es sonst noch etwas?«, fragte Claris.
    »Was ist denn noch nötig? Der Mann ist ordnungstoll. Ich rede hier nicht über Exil oder Exekution. Ich will nur, dass er unter Arrest gestellt wird, damit weder er selbst noch sonst irgendjemand zu Schaden kommt.«
    »Ich glaube, er hält sich bei seiner Familie in Wandernicht auf. Sein Bruder ist Wetter-Magier und untersteht unmittelbar Turmins Aufsicht. Dieser Erholungsurlaub ist in gewisser Weise bereits ein Arrest, weil er aus der Großen Werkstatt verbannt wurde.«
    »Ich möchte beantragen, dass er physisch unter Arrest gestellt und gründlich untersucht wird, und zwar nicht von Turmin allein, sondern von mehreren anderen Magiern der Bruderschaft.«
    »Vielleicht sollten wir das für die nächste Sitzung auf die Tagesordnung nehmen«, schlug Jenna vor. »Es würde sicher nicht schaden, wenn Ihr ein paar bessere Gründe anführen könntet, Ryltar.«
    »Die nächste Sitzung wird erst in mehr als zwei Achttagen stattfinden.«
    »Wie Ihr schon so oft betont habt, Ryltar«, fügte Claris hinzu, »dürfen wir keinesfalls überstürzt handeln, wenn wir nicht einmal sicher sind, ob überhaupt ein Problem existiert.«
    »Also gut, dann auf der nächsten Sitzung.« Ryltar stand auf, schnappte seine dünne Ledermappe und marschierte steif hinaus. Die schwere Tür fiel hinter ihm mit lautem Knall zu.
    »Er ist wütend. Ich glaube, so wütend habe ich ihn noch nie erlebt«, meinte Claris.
    »Es gibt da irgendetwas, das er uns nicht verrät, und ich weiß den Grund nicht. Es ist beinahe, als hätte er vor diesem Justen Angst.« Jenna strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn und legte sie hinters Ohr. »Und meine Frage nach dem Handel mit Hamor hat er auch nicht beantwortet. Irgendwie passt das alles nicht zusammen.«
    »Wenn Ryltar Angst hat, dann sollten wir auch Angst haben, Jenna.« Claris stand auf und blickte zur geschlossenen Tür. »Ryltar ist vorsichtig und fast nie geneigt, aktiv einzugreifen. Jetzt fordert er es. Was soll uns das sagen?« Sie nickte höflich. »Guten Tag.«
    Jenna unterdrückte ein Stirnrunzeln und stand ebenfalls auf. »Guten Tag.«

 
CXXXVII
     
    » E in verdammt eigenartiger Behälter, wenn Ihr mich fragt«, gestand Seldit mit einem Blick zum länglichen, halbhohen Korb, der mitten in der Werkstatt des Küfers stand.
    »Es ist genau das, was ich brauche.« Justen lächelte kurz und fuhr mit den Fingern über den dreifach verstärkten oberen Rand. »Ihr habt gut gearbeitet.«
    »So große Körbe werden nur selten in Auftrag gegeben, junger Herr.«
    »Das ist sicher wahr. Wir hatten drei Goldstücke für den Korb vereinbart?«
    »Wir hatten uns wohl auf drei geeinigt …«
    Justen bemerkte den Unterton in der Stimme des Küfers. »Aber die Arbeit hat Euch mehr Zeit und Mühe gekostet als ursprünglich angenommen?«
    »Nicht sehr viel, aber … Mallin musste mir in einigen Nächten helfen, um ihn fertig zu stellen.«
    Der Ingenieur zückte die Börse, öffnete sie und legte vier Goldstücke auf die Bank. »Hier sind vier.«
    »Das ist wirklich großzügig, Ser.«
    »Überhaupt nicht. Ich brauche ihn jetzt und Ihr habt ihn fertig – nur das zählt. Der Wagen steht draußen.«
    »Ihr wollt ihn gleich mitnehmen?«
    Wieder fing Justen einen Unterton auf. Was war es? Angst? Er antwortete so munter und unbefangen wie

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