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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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schnell genug. Sie hatte Glück, dass es sie nicht schlimmer getroffen hat.«
    »Sie wurde schlimmer getroffen«, sagte Gunnar aufgebracht. »Justen hat sie geheilt. Deshalb sieht er jetzt so mies aus.«
    »Dann sind also alle außer Justen wohlauf und auch er wird genesen. Was regst du dich so auf?« Elisabet zog einen Moment lang die Augenbrauen zusammen.
    »Weil …«
    »Liegt es daran, dass Justen ein guter, überall einsetzbarer Wetter-Magier werden könnte, wie du es bist?«
    »Elisabet, das ist Gunnar gegenüber nicht fair.«
    »Also schön.« Sie drehte sich zu Gunnar um. »Ich bin noch nicht erwachsen und niemand will auf mich hören. Aber ich glaube, Justen hat Recht. Die Leute hier in Recluce können einfach nicht immer nur behaupten, es spiele keine Rolle, was die Weißen machen, weil sie uns nichts tun können. Was ist, wenn die Weißen eines Tages mächtig genug sind, uns doch etwas anzutun? Wie viele Menschen werden dann sterben? Oder spielt das vielleicht deshalb keine Rolle, weil dann alle, die heute leben, sowieso schon tot sein werden?«
    »So etwas wird sicher nicht in der nächsten Zukunft passieren«, meinte Gunnar.
    »Oh, du meinst also, Creslin hätte damals nicht das Wetter verändern und eine Zuflucht für die Ordnung schaffen dürfen, weil die Weißen nicht mehr als ein paar Leute getötet hatten?« Elisabet starrte Gunnar an.
    Justen lag auf seinem Bett und grinste.
    »Das hast du von Justen aufgeschnappt.«
    »Und wenn schon. Wenn du nicht mit ihm nach Candar gehst, dann werde ich es tun. Ich kann ihm alles geben, was er braucht. Du kannst daheim bleiben und behaupten, dass das, was passiert, nicht deine Schuld wäre. Ich hasse dich!« Elisabet starrte Gunnar böse an.
    »Aber …«, protestierte Gunnar.
    »Justen musste nach Candar gehen, bevor du überhaupt darüber nachgedacht hast …«
    »Ich habe nie gesagt, dass ich nicht mitgehen würde. Ich habe nur gesagt, dass er alle Menschen in seiner Nähe umbringt, wenn er nicht vorsichtig ist.«
    Die Tür wurde geöffnet und mit einem dumpfen Knall wieder geschlossen. Die drei sahen ihren Vater an.
    »Das hier muss aufhören.« Horas’ Worte fielen wie Axtschläge. »Ihr drei streitet euch, als wäre heute nichts weiter passiert. Ihr kommt mir vor wie Schulkinder. Als ob es nur … als ob es nur irgendeine gewöhnliche Lektion im Lehrplan eines Magisters wäre, die ganze Natur auf den Kopf zu stellen und die Sonne zu verdunkeln. Justen hätte beinahe uns und natürlich auch sich selbst getötet.«
    Gunnar sah seinen Bruder an. Justen versuchte, sich ein Grinsen zu verkneifen, dessen Ursprung er selbst nicht ganz verstand.
    »Was gibt es da zu grinsen? Das hier ist kein Spiel, mein Sohn. Du magst glauben, ich hätte es nicht mitbekommen, aber du hättest beinahe deine Mutter getötet und dann hast du sie geheilt, bevor sie es, wie du dachtest, merken konnte. Das war gefährlich und es war unehrlich. Du hast das Recht, dein eigenes Leben aufs Spiel zu setzen. Aber du hast nicht das Recht, ihr Leben zu gefährden.«
    »Anscheinend ist das inzwischen allen mehr als deutlich geworden«, räumte Justen trocken ein. Er wollte sich umdrehen, aber die Rippen stachen.
    »Was wird sein, wenn du wirklich einmal jemanden tötest?«
    Justen holte tief Luft. »Bevor du gekommen bist, hat Gunnar mir gerade gesagt, dass ich jeden in meiner Umgebung umbringen werde, wenn ich nicht vorsichtiger bin.«
    »Er hat Recht damit. Wann wirst du also mit diesem Unsinn aufhören?«
    »Ich bin mit den Experimenten fertig. Ich habe es gerade Gunnar und Elisabet erklärt.«
    »Und jetzt willst du tatsächlich und vorsätzlich Leute umbringen?«, fragte Horas entnervt.
    »Du klingst allmählich wie Lydya in den alten Chroniken«, fauchte Justen. »Alle sagen mir, das Leben könnte richtig schön sein, wenn ich nur diese dumme fixe Idee fallen lassen würde. ›Nun komm schon, Justen, mach dir keine Sorgen, wenn die Weißen ganz Candar erobern. Mach dir keine Sorgen, wenn die Handelswege nach Recluce unterbrochen werden. Es wird schon alles gut werden.« Justen starrte die anderen an. »Nein, es wird nicht alles gut werden. Es tut mir Leid, dass dies hier passiert ist. Es wird nicht noch einmal geschehen, weil ich weggehen werde, sobald ich kann.«
    Horas ließ die Schultern hängen. »Du kannst nicht so weitermachen, Justen.«
    Die Tür ging auf und Cirlin trat ein. »Es ist ziemlich schwer, Ruhe zu finden, wenn ihr vier euch darüber streitet, ob Candar und der Rest

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