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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Fairhaven und Recluce auslöst, werden die Steuern steigen und seine Gewinne sinken.«
    »Er will mich einsperren, weil ich etwas tun könnte, aus dem sich ein Krieg entwickeln könnte?« Justen trank einen Schluck Bier aus seinem Krug und schaufelte sich noch etwas Lamm auf den Teller. Es war völlig richtig, er würde die Kochkünste seines Vaters lange Zeit nicht mehr genießen können. Falls er sie überhaupt jemals wieder würde genießen können. Er schluckte.
    »Vielleicht ist es ihm einfach lieber, wenn alles bleibt, wie es ist«, erklärte Cirlin. »Händler lieben keine Veränderungen.«
    Justen runzelte die Stirn. »Er lässt sich mit Schmugglern ein.« Er aß etwas Lamm und genoss das Fleisch und die scharfen Gewürze.
    »Das ist hier nicht illegal, nur in Hamor und Candar«, widersprach Gunnar.
    »Vielleicht will er nicht, dass Justen Erfolg hat«, sagte Elisabet.
    »Ach, er weiß ja nicht einmal, was ich überhaupt vorhabe«, wandte Justen ein. Und das kann er auch nicht wissen, weil ich es selbst noch nicht genau weiß.
    »Elisabet könnte Recht haben«, meinte Gunnar. »Sagen wir einfach, dass du etwas tun könntest, das die Verhältnisse auf Candar verändern und die Macht der Weißen vermindern könnte. Die Weißen kontrollieren den Handel äußerst streng und belegen ihn mit hohen Abgaben. Das müssen sie tun, um ihr Heer und ihre Rekruten zu bezahlen.«
    »Und, was weiter?«
    »Die Weißen haben schon immer versucht, den freien Handel zu unterbinden. Welchen Vorteil hat Ryltar gegenüber den anderen Kaufleuten? Er lässt sich mit Schmugglern ein. Schmuggler können nur existieren, wenn sie Dinge liefern, an welche die Menschen auf andere Weise nicht herankommen, oder wenn sie für ihre Angebote weniger berechnen. Wenn sie also, genauer gesagt, keine Steuern an die Weißen entrichten.«
    Horas nickte. »Je stärker die Kontrolle der Weißen, desto mehr Goldstücke landen in Ryltars Börse?«
    »Reicht das aus, um die Absicht zu verfolgen, Justen einzusperren?«
    »Ich weiß es nicht.« Justen zuckte mit den Achseln. »Es muss noch etwas anderes dahinterstecken, aber was das sein soll …«
    »Kann jemand überhaupt so gierig sein?«, grübelte Horas.
    »Ich meine, du solltest die Gier als Antrieb nicht unterschätzen«, antwortete Cirlin.
    »Ich glaube immer noch, dass ich mitkommen sollte.« Elisabet sah Justen fragend an.
    »Nur wenn du mit den Stürmen so erfahren bist wie Gunnar oder wenn du bei Ingenieursarbeiten so findig bist wie Justen«, erwiderte Cirlin.
    »Das ist nicht gerecht.«
    Die anderen vier lachten leise.
    »Also gut. Es geht nicht um gerecht oder ungerecht, aber das heißt noch nicht, dass ich überzeugt bin.«
    Justen klopfte Elisabet auf die Schulter. »Eines Tages … eines Tages wirst auch du in die Welt hinausziehen und jede Menge verrückte Dinge tun, die dich umbringen könnten.«
    »Und dich an fremden Orten, die niemand kennt, in fremde Menschen verlieben«, fügte Horas mit blitzenden Augen hinzu.
    »Und wundervolle Geräte bauen, die deine Angehörigen gegen Mauern schleudern«, meinte Cirlin trocken.
    »Versprochen?«, fragte Elisabet.
    Die anderen vier lachten und für einen Augenblick wich die Spannung von ihnen.
    Die Sonne war schon hinter den Hügeln versunken, als sie das Abendessen beendeten.
    Justen und Gunnar trugen ihre Tornister zum Dampfwagen hinaus. Justen überprüfte ein letztes Mal die Kohlenbunker und legte noch eine Schaufel nach. Dann öffnete er die Feuerbüchse und zündete die Späne und die größeren Holzstücke an. Mit ein paar Kohlestücken baute er das Feuer auf. Als die Kohle zu brennen begann, schloss er die Klappe und ließ den Kohleneimer neben der Feuerbüchse stehen. Er wollte die Kohle aus den Bunkern erst benutzen, wenn die Dampfmaschine wirklich über die Straße rollte.
    »Die Tornister können wir hier verstauen.« Er legte sein Gepäck neben den dritten Sitz und langte nach hinten, um Gunnars Sachen zu holen.
    Dann fachte er das Feuer mit dem kleinen Blasebalg etwas an und wartete, bis er Kohle nachlegen konnte.
    Als es hinter ihm zischte, langte Justen über die Lehne des dritten Sitzplatzes hinweg. Wenn er das Dampfventil schloss, musste er aufpassen, nicht mit dem Ärmel am Weidenkorb hängen zu bleiben, in dem verschiedene Vorräte steckten. Der Stoff für den Ballon lag zusammengefaltet in einem Fach hinter der Panzerung aus Schwarzem Eisen.
    Dann wandte Justen sich wieder nach vorn und stieg aus, um sich gemeinsam mit

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