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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Eisernen Garde den Hügel herauf, einer Schaumkrone ähnlich, die einer großen Welle vorauseilt.
    »Noch eine Rakete!«, befahl Firbek.
    Justen ordnete wieder den Strom der Luft um die Rakete und konnte einen Augenblick später sehen, wie ein ganzer Abschnitt der Weißen Streitmacht in Flammen aufging, als das Geschoss explodierte. Aber die weiß gekleideten Soldaten rückten weiter gegen den Hügel vor. Justen kämpfte unterdessen gegen die schmerzhafte weiße Woge an, die ihn auch dieses Mal zu überschwemmen drohte.
    »Feuer!«
    Die nächste Rakete flog los.
    »Feuer!«
    Wieder eine Rakete.
    »Feuer … Feuer!«
    Justen wusste nach einer Weile nicht mehr, wie viele Raketen – deren Weg zu Zerstörung und Chaos er geebnet hatte – gezündet worden waren. Aber irgendwann brach die Serie ab.
    »Ser, wir haben nur noch wenige Raketen übrig.«
    Justen betrachtete das Tal, die schmierigen schwarzen Flecken im Osten, die anscheinend endlosen Reihen der Weißen und der grauen Truppen, die sich unter den roten Felsen versammelt hatten.
    Die Sonne stand nur noch knapp über dem Westrand des Tals. War wirklich schon so viel Zeit vergangen?
    Wieder war ein doppelter Trommelwirbel zu hören und jetzt marschierte die grau uniformierte Eiserne Garde den gesammelten sarronnesischen Fußtruppen entgegen, die von einigen Bogenschützen und etwa zwei Abteilungen Kavallerie unterstützt wurden.
    Die Sarronnesen hielten nur noch die beiden Hügel in der Mitte des Tals und die Senke zwischen ihnen.
    »Warum kreisen sie uns nicht einfach ein?«, fragte Justen, ohne sich an jemand Bestimmten zu wenden. »Wir könnten sie nicht daran hindern.«
    »Wenn sie erst einmal zu kämpfen beginnen, Ingenieur, gibt es keine Überlebenden.«
    Justens Magen verkrampfte sich. Eigentlich hätte er nur zusehen und etwas lernen sollen. Stattdessen hatte er Menschen getötet und würde gleich selbst getötet werden.
    »Dann können wir ebenso gut auch noch die restlichen Raketen verschießen«, sagte Firbek heiser.
    Justen half, den Werfer noch ein Stück tiefer zu stellen und wartete, bis die Frau den Zündstein anschlug. Wieder glättete Justen den Strom der Luft um die Rakete. Das Geschoss aus Schwarzem Eisen flog den vorrückenden Eisernen Gardisten entgegen. Eine Handvoll ging wie bleierne Puppen oder Marionetten, deren Fäden man durchschnitten hatte, zu Boden, aber im Gegensatz zu den Weißen Lanzenreitern gab es in ihrer Mitte weder Flammenmeere noch Explosionen.
    Und immer noch strömten neue Truppen aus dem östlichen Zugang ins Tal.
    Justen sah sich nach links und rechts um. Mehr als die Hälfte der sarronnesischen Streitkräfte war bereits niedergemetzelt, zu Asche verbrannt oder verschwunden.
    »Noch eine Rakete!«, verlangte Firbek.
    Wieder konzentrierte Justen sich darauf, die Rakete durch die Zugabe von Ordnung zu stärken und wieder fielen einige Eiserne Gardisten. Aber die Hauptmacht der Eisernen Garde bahnte sich langsam und unbeirrt wie eine Flutwelle ihren Weg.
    Noch drei Feuerkugeln kamen von den Felsblöcken am östlichen Eingang des Tals in ihre Richtung geflogen. Zwei schlugen bei den felsigen Hügeln im Tal ein. Auf den Einschlag der dritten folgten Schreie, denn diese Feuerkugel hatte zwei berittene Soldaten am Rande der Befehlsstellung getroffen, die von Dyessa und Gunnar gehalten wurde. Die beiden saßen noch auf ihren Pferden, aber dicht neben ihnen brannte eine ramponierte Fichte.
    »Nun schieb schon die verdammte Rakete in den Werfer!« Firbek blickte wild zu den weißen Bannern am Ausgang des Tals. »Ziel mitten zwischen die weißen Banner.«
    Die Marineinfanteristin schob die Rakete in den Lauf und richtete sich, den Zündstein in der Hand haltend, wieder auf. »Könntet Ihr uns helfen, Ser?«
    Firbek machte ein finsteres Gesicht, aber dann ging er zur letzten Kiste mit Raketen.
    Die Marineinfanteristin zündete das Geschoss.
    Zu spät richtete Justen seine Wahrnehmung auf die Rakete. Sie schlingerte im Flug und pflügte dann durch eine Reihe von Infanteristen, die unter einem rot gerahmten, grauen Banner marschierten. Wieder strömte eine Woge von Weiß vom Zerstörungswerk zu Justen zurück. Er musste sich erneut am Raketenwerfer festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    »Alles in Ordnung, Ingenieur?« Die Marineinfanteristin sah ihn an.
    »Mehr oder weniger.«
    Firbek hob die nächste Rakete aus der Kiste.
    »Sollten wir uns nicht welche aufheben?«, fragte Justen.
    »Wozu? Wenn wir noch länger

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