Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
drüben!« Firbek stellte sich in den Steigbügeln auf und deutete zu einem größeren Hügel im Zentrum der sarronnesischen Truppen. »Wir müssen uns dort aufstellen. Bringt den Wagen in Bewegung!«
    Der Unteroffizier, der den Wagen lenkte, ließ die Zügel knallen und der Wagen fuhr ächzend am Gasthof vorbei zu dem Hügel, auf den Firbek gedeutet hatte.
    Ein schmaler, bärtiger Mann, der einen Besen in der Hand hielt, und eine grauhaarige Frau sahen schweigend vom Eingang des Gasthofes aus zu.
    »Warum fliehen sie nicht? Es wird hier doch zu einer Schlacht kommen.« Justen blickte zum Zentrum der sarronnesischen Truppen, wo Gunnar, Dyessa und die Verstärkungseinheiten sich gesammelt hatten.
    »Ich weiß es nicht. Wir haben allen gesagt, sie sollten verschwinden. Wo es zum Kampf kommt, brennen die Weißen alles nieder.«
    Der Schlachtwimpel wurde zweimal kurz gehisst, dann waren drei kurze Fanfarenstöße zu hören.
    »Abteilung Zwei! Abteilung Zwei!« Yonada stellte sich in den Steigbügeln auf und winkte. »Formiert euch!« Sie senkte die Stimme und wandte sich wieder an Justen, indem sie zum Hügel deutete, wo Firbek mitten zwischen Büschen und roten Felsen stand. »Wir sehen uns dann dort oben.«
    Justen sah Yonadas davonsprengenden Soldaten nach. Dann ritt er allein zu den Marineinfanteristen hinüber.: Er kam sich überflüssig vor und irgendwie bedauerte er, dass die freundliche Yonada nicht mehr bei ihm war. Außerdem fragte er sich, warum er in eine Schlacht ritt, in der er doch nichts ausrichten konnte. Einfach nur, um zu beobachten? Er strich mit den Fingern über den Schwarzen Stab und lächelte leicht über die Wärme der Ordnung, die er darin spürte.
    Worauf sollte er hier denn stoßen? Auf eine neue Waffe, als wäre er eine Art zweiter Dorrin? Und wer konnte schon sagen, ob die Geschichten über den großen Dorrin überhaupt der Wahrheit entsprachen? Justen hatte nicht das Gefühl, sich mit dem geehrten alten Schmied vergleichen zu können. Wenigstens war Gunnar in der Lage, mit den Winden zu fliegen und den Sarronnesen zu sagen, wo die feindlichen Streitkräfte standen.
    Justen versuchte, seine Wahrnehmung über das Tal hinausgreifen zu lassen, aber er kam nur ein paar hundert Ellen weit. Er trieb die graue Stute an. Sie bewegte sich erst, als er ihr nachdrücklich mit den Hacken der Stiefel in die Flanken trat. Dann schritt sie gemächlich zum Hügel, wo Firbek gerade den Raketenwerfer vom Wagen lud. Justen ließ das Pferd noch einmal die Hacken spüren und es setzte sich tatsächlich in Trab, was ihn erschrocken den Sattelknauf packen ließ. Er hoffte nur, dass der Stab nicht aus dem Lanzenköcher sprang.
    Große Ingenieure hielten nicht ängstlich den Sattelknauf umklammert, oder? Justen aber hielt sich fest, bis sein Pferd kurz vor der Steigung wieder in den Schritt verfiel. Dicht unter der Hügelkuppe hieß Justen das Pferd stehen und blickte nach Osten.
    Ein Strom weiß gekleideter Gestalten ergoss sich aus dem fernen Zugang des Tals auf die Ebene.
    Wieder erklang das sarronnesische Fanfarensignal und die Fußsoldaten knieten hinter eilig aufgetürmten Wällen aus Erde und Sand nieder. Sie legten die langen Piken an und machten sich bereit.
    Die blaue Kavallerie legte den Pferden Scheuklappen an.
    Die Weißen Streitkräfte marschierten noch ein paar hundert Ellen weiter und machten dann Halt – gerade außerhalb der Reichweite der blauen Bogenschützen.
    Aus der Deckung einiger mannshoher rosa-grauer Felsblöcke kam zischend die erste Feuerkugel der Weißen Magier geflogen.
    Justens Stute wieherte erschrocken und wollte ausbrechen, aber der Ingenieur drängte sie ein Stück den Hügel hinab, wo er abstieg und sie an einen Busch band, an dem schon Firbeks Pferd stand.
    Die nächste Feuerkugel kam von den weißen Bannern her geflogen und ging knapp vor der vordersten sarronnesischen Linie zu Boden. Noch bevor sie zischend ein Stück Erde versengt hatte, flog in hohem Bogen die nächste Feuerkugel mitten in die sarronnesischen Linien.
    Ein Schrei erhob sich über Mitteltal.
    Am östlichen Ausgang des Tals wurden große Trommeln geschlagen, und die Weißen Fußsoldaten und Lanzenreiter stürmten vor, während eine weitere Feuerkugel in die linke Flanke der kleinen sarronnesischen Streitmacht schlug.
    »Macht die Raketen bereit«, brüllte Firbek.
    Justen runzelte die Stirn. Die Weißen hielten sich außerhalb der Reichweite der Raketen, die gewöhnlich eingesetzt wurden, um Schiffe zu

Weitere Kostenlose Bücher