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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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bombardieren. Er lief zu Firbek. »Die Raketen sind auf diese Entfernung nicht genau genug.«
    »Schießt die erste ab!«, befahl Firbek, ohne sich um Justens Einwand zu kümmern.
    Die Rakete flog aus dem kleinen Werfer, näherte sich den Weißen Linien, schwenkte nach rechts ab, zog an den grau gekleideten Soldaten vorbei und explodierte in einem Flammenmeer an einem Felsblock.
    »Noch eine«, befahl Firbek.
    Die beiden Marineinfanteristen hoben die nächste Rakete in die Röhre aus Schwarzem Eisen.
    »Es ist zu weit«, wandte Justen noch einmal ein.
    »Näher kommen wir nicht heran«, antwortete Firbek. Er wandte sich an die Frau, die den Zündstein hielt. »Abfeuern.«
    Die zweite Rakete flog der Eisernen Garde entgegen, explodierte aber über den Köpfen der Soldaten und ließ einen Schauer von brennenden Eisenteilen auf sie herabregnen.
    Die Weißen Lanzenreiter drangen mit gleichmäßiger Geschwindigkeit weiter vor. Sie trugen Lanzen aus Neusilber, an deren Spitzen Flammen züngelten. Justen überblickte die Linien und erkannte, dass die Weißen fast im Verhältnis von zwei zu eins überlegen waren.
    Wieder ertönte ein Trommelwirbel und die Weißen Lanzenreiter griffen an.
    Auf der sarronnesischen Seite waren abgehackte Fanfarenstöße zu hören und überall außer an der linken Flanke wurden die Piken gehoben.
    Die Lanzenreiter wichen vor den Piken zurück, aber direkt vor der Stellung der Marineinfanteristen brach ein fast vollständiger Trupp durch und begann die Pikenkämpfer von hinten niederzumetzeln. Die linke Flanke löste sich auf.
    »Dort. Zielt mit dem Werfer niedriger.« Firbek deutete auf die Weißen Lanzenreiter.
    Es zischte und eine Feuerkugel explodierte direkt vor dem Raketenwerfer. Einer der Marineinfanteristen stürzte als lebende Fackel den Hügel hinab.
    Justen ignorierte den üblen Geruch von verbranntem Fleisch und griff nach dem linken Einstellrad des Raketenwerfers. Während er kurbelte, lud die Marineinfanteristin ein Geschoss nach.
    »Feuer!«
    Justen ließ das Rad los und konzentrierte sich, um die Luft zu spüren, durch die die Rakete glitt, aber das Geschoss prallte nutzlos auf den Felsboden, rollte weiter und steckte eine Fichte in Brand.
    »Nun unternimm doch etwas, Ingenieur!«, grollte Firbek.
    »In Deckung!«, befahl Dyessa.
    Die Sarronnesen gingen hinter Felsblöcken, niedrigen natürlichen Wällen und Baumstümpfen im unebenen Gelände in Deckung.
    Die Kavallerie der Eisernen Garde teilte sich am anderen Ende der Schlucht in kleine Trupps auf.
    Justen sah sich um und suchte Gunnar, aber sein Bruder war nirgends zu sehen.
    »Die nächste Rakete!«, befahl Firbek.
    Justen und die Marineinfanteristin richteten den Raketenwerfer aus und ließen sich fallen, als eine Feuerkugel das Schwarze Eisen traf, ohne jedoch Schaden anzurichten.
    Sobald die Flammen erloschen waren, stellte Justen den Werfer ein, bis er direkt auf die nächsten Lanzenreiter zielte. Er zwang sich zur Ruhe. Dieses Mal konzentrierte er sich auf die Rakete und versuchte, der Hülle noch etwas mehr Ordnung zu geben, damit sie reibungslos und vor allem in die richtige Richtung flog. Er flößte der Waffe immer noch Ordnung ein, als die Marineinfanteristin die Rakete zündete.
    Die vierte Rakete explodierte tatsächlich an der Stelle, die sie treffen sollte – genau im Zentrum des führenden Trupps der Weißen Lanzenreiter. Bruchstücke aus Schwarzem Eisen bohrten sich in Dutzende von Körpern. Die Weißen Lanzenreiter, selbst jene, die vom Schrapnell nicht direkt getroffen worden waren, brannten lichterloh.
    Eine Woge von Weiß strömte vom Zerstörungswerk zurück und überflutete Justen. Er taumelte und legte eine Hand auf den Raketenwerfer, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    »Alles in Ordnung?«, fragte die Marineinfanteristin.
    Justen zwang sich zu einem Nicken. Er kämpfte gegen das in ihm aufbrandende Chaos an und richtete sich auf.
    Nur ein einziger Weißer Lanzenreiter war noch zu sehen. Er nahm gerade sein Pferd herum und galoppierte zu den dunkelgrauen Reihen zurück, zurück zur Eisernen Garde, die sich zusammenballte wie ein Sturm über dem Ostmeer. Sogar auf der linken Flanke hatten sich die Weißen Lanzenreiter zurückgezogen, auch wenn Justen den Grund nicht erkennen konnte.
    Für ein paar lange Augenblicke schien das Schlachtfeld eingefroren und wie erstarrt.
    Dann war im Osten wieder ein Trommelwirbel zu hören und die weiß gekleideten Fußtruppen marschierten ein gutes Stück vor der

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