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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Regalen lagen, und den dunklen Holzteilen hin und her. Dann ging er zu den Werkbänken, nahm sich ein Stück Holz und noch eines und besah sich die drei Stapel mit jeweils unterschiedlich geformten Teilen.
    Hinter dem Holz standen die kleinen Fässer mit Nägeln und Stiften.
    Wieder sah sich der junge Ingenieur über die Schulter um, aber an der Vordertür der Schmiede war niemand. »Habt ihr Gunnar gesehen?«, fragte er.
    »Er ist westlich von Klynstatt in den Bergen und versucht mit Hilfe der Winde auszuforschen, wo die verdammten Magier ihre Truppen und vor allem die Eiserne Garde postieren.« Altara räusperte sich. »Wir müssen das hier fertig stellen. Es muss aufgebaut sein, bevor die Weißen zu nahe sind.«
    Justen nickte. »Ich wundere mich bloß, dass Firbek nicht jammert, wir hätten immer noch nicht genug Raketen.« Er blickte durch die offene Tür in den Hof, wo die Marineinfanteristen am neuen verstellbaren Raketenwerfer arbeiteten. »Hat Firbek etwas über …« Er brach mitten im Satz ab.
    »Darüber, dass du den Flug der Raketen mit Hilfe der Ordnung geglättet hast, damit sie besser fliegen konnten?« Altara schnaubte. »Er hat beschlossen, dass er mich lieber mag als dich, und du weißt ja, wie gut er auf mich zu sprechen ist. Er hat mich gefragt, ob ich mit den Raketen helfen würde, wenn die Weißen die Verteidigungslinien in den Sümpfen erreichen.«
    »Das ist wohl nur noch eine Frage der Zeit.«
    »Ich teile deinen Optimismus.« Die Leitende Ingenieurin zuckte mit den Achseln. »Ich habe zugesagt. Nicos wird sich dann um die Landminen kümmern. Du kannst helfen, wo du es für richtig hältst, oder dir irgendwelche bösen Sachen für die Weißen ausdenken.«
    Justen sah die ältere Ingenieurin scharf an.
    »Gunnar sagte, du müsstest frei sein. Den Grund hat er nicht genannt. Einem Wetter-Magier widerspricht man nicht und deinen Mut und deine Findigkeit wird sowieso niemand in Frage stellen.« Altara räusperte sich und erwiderte seinen Blick. »Aber jetzt musst du helfen, die Gehäuse zu vernieten.«
    Justen hängte sein Hemd auf und ging zum Schmiedefeuer. Er betrachtete die Gehäuse der Landminen. War die Seite der Ordnung womöglich gar nicht so verschieden von der des Chaos, wenn es ums nackte Überleben ging? Beide Seiten schienen nur darauf aus zu sein, bessere Mittel zu finden, um die jeweiligen Feinde umzubringen.
    Nachdem er die Holzkohle neu verteilt und am großen Blasebalg gepumpt hatte, bis das Feuer beinahe weißglühend war, holte er sich die Greifzange und legte das erste Teil des Gehäuses ins Schmiedefeuer. Er ließ es dort, bis es kirschrot war, so dass er ohne große Kraftanstrengung die Löcher für die Nieten stanzen konnte.
    Draußen auf der Straße rumpelten die Wagen und blau uniformierte Truppen marschierten. Männer, Frauen und Kinder zogen nach Norden.
    Justen nahm das Eisen aus dem Schmiedefeuer und legte es auf den Amboss. Er hob den Hammer und setzte den Lochstempel an.

 
XL
     
    D ie Schanzanlagen der sarronnesischen Truppen bildeten knapp unter der Hügelkuppe einen Halbkreis. Rechts lagen die Sümpfe von Klynstatt, durch die der Fluss Sarron lief. Links, im Nordosten, waren die Eisenholzwälder, ein dämmriger Dschungel unter knorrigen Ästen, voller dicker, verdrehter Wurzeln und verborgener Sumpflöcher. Der Gestank von fauligem Wasser und die schrillen, zitternden Schreie der Nadelechsen wehten hin und wieder nach Süden.
    Schwarze Rauchfäden stiegen im Südosten in die Luft und markierten den Vorstoß der Weißen Truppe, die inzwischen das gegenüberliegende Ende des Tals von Klynstatt erreicht hatte. Zwischen den Weißen und den sarronnesischen Truppen verlief die Handelsstraße gleich einer braunen Achse, die zwei Gegengewichte miteinander verband.
    Hinter Justen flatterte auf dem alten, gemauerten Wachturm auf der Hügelkuppe das blaue Banner mit dem Adler, der Schlachtwimpel Sarronnyns. Justen stand am rechten Rand des Schanzwerks und betrachtete die Straße nicht nur mit den Augen, sondern auch mit den Sinnen.
    Etwa zwei Meilen entfernt, teilweise abgeschirmt von einer flachen Erhebung, die zu niedrig war, um als Hügel bezeichnet zu werden, hatten sich die Weißen Truppen unter ihren verschiedenen Bannern gesammelt: Das Rot von Hydlen war zu sehen, das Purpur von Gallos, das Grün von Certis, das Gold von Kyphros und natürlich die rot eingefassten, weißen Fahnen von Fairhaven sowie die rot gerahmten, grauen Fahnen der Eisernen Garde.
    Justen sah

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