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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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weniger in seine Richtung flogen. Dann richtete er sich wieder auf und eilte etwas schneller bergab. Sogar das Gras schien jetzt an seinen Stiefeln zu zerren.
    »Er kommt näher. Versucht es dort!«
    Justen kroch in eine kleine Senke, vielleicht ein trockenes Bachbett, und eilte weiter bergab.
    »Habe ihn verloren … beim Licht!« Die Stimme, die aus der Richtung des Waldes kam, war jetzt weiter entfernt. Justen hoffte, er könnte außerhalb der Reichweite des Weißen Magiers bleiben, der ihn aufgespürt hatte.
    Die Geschützstellung war immer noch hundert Ellen entfernt, als er endlich die Kanonen spüren konnte. Aber die Wahrnehmung war so unzusammenhängend, dass er sich in selbst auferlegter Dunkelheit weiter nach unten arbeiten musste. Schließlich stand er direkt vor dem Hügel, der die Kanonen abschirmte, und hatte ebenso große Angst vor Firbeks nutzlosen Raketen wie vor den Pfeilen und Kanonen der Weißen.
    Justens Beine zitterten, als er sich ins Gras setzte und auf das Pulver in den Geschossen der Weißen konzentrierte. Würde der Trick noch einmal funktionieren? Es musste einfach gelingen.
    Er rieb sich die Stirn und holte tief Luft, konzentrierte sich auf die ganz besondere Ordnung von Schießpulver und Luft …
    Die Druckwelle der rasch aufeinander folgenden Explosionen rollte über den Hügel hinweg und die Hitze versengte nicht weit über der Stelle, wo Justen saß, die Grasnarbe. Die zuckende, sich windende, irgendwie aber doch unsichtbare Konfrontation von Ordnung und Chaos schien wie ein überhitzter Dampfkessel in seinem Kopf zu pfeifen. Er fiel mit dem Gesicht voran ins Gras und in den Staub.

 
XLI
     
    D ie Erde grollte und eine riesige Flammenzunge leckte zum Himmel hinauf.
    Einer der drei Weißen Magier, die hinter dem behelfsmäßigen Wall standen, von dem aus die Weißen Truppen befehligt wurden, taumelte und sank in sich zusammen. Die anderen beiden wechselten einen Blick.
    »Die von der Dunkelheit verdammten Schwarzen!« Zerchas blickte zum Flammenmeer, wo vor wenigen Augenblicken noch eine Kanone der Eisernen Garde gestanden hatte. »Wie … was … Habt Ihr diese Verwerfung gespürt?«
    Beltar wischte sich die Stirn ab. »Ich … so etwas habe ich noch nie erlebt. Es war wie ein Blitz der Ordnung, der sich in Chaos verwandelt hat.«
    »Das hat jeder Weiße in Candar gefühlt«, fauchte Zerchas. »Ihr seid der übermächtige Chaos-Meister. Was war das?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Der stämmige Magier stocherte mit einer weißen Stiefelspitze im Dreck herum. »Ich denke, Ihr solltet Euch bemühen, es schleunigst herauszufinden.«
    Beltar blickte quer übers Tal und beobachtete die kleinen Explosionen, die entstanden, wenn eine Pfeilspitze aus Schwarzem Eisen einen Weißen Lanzenreiter traf. »Es kann jedenfalls nicht noch einmal passieren.«
    »Seid Ihr sicher?«
    »Ja. Was der Schwarze gemacht hat, war nur mit Hilfe von Pulver möglich, und es ist keines mehr da.«
    »Natürlich nicht. Es sind auch keine Kanonen mehr da.«
    »Hmm …«, machte Eldiren. Er richtete sich langsam zum Sitzen auf.
    »Nun?« Zerchas starrte den am Boden sitzenden, schlanken Magier an. »Wisst Ihr, was gerade passiert ist?«
    »Hmm …« Eldiren leckte sich die Lippen. »Haben wir Wasser?«
    Beltar gab ihm seine Wasserflasche und Eldiren trank gierig.
    »Aber es ist ohnehin egal. Wir haben schon die Hälfte ihrer Truppen erledigt.« Zerchas wandte sich an den weiß gekleideten Boten. »Richte Jekla aus, er soll die Fünfte und Dritte mit dem Angriff beginnen lassen. Die Fünfte und Dritte. Hast du verstanden?«
    »Ja, Ser. Marschall Jekla soll die Fünfte und Dritte mit dem Angriff beginnen lassen.«
    Beltar wandte sich an Zerchas. »Soll ich mich denn immer noch zurückhalten?«
    »Welchen Sinn hätte es, Feuerkugeln gegen Erdwälle zu schleudern?«
    »Ich könnte die Stadt einstürzen lassen.«
    »Schön … aber dann würden die Sarronnesen umso verzweifelter kämpfen und wir würden noch mehr Soldaten verlieren. Mit Magie kann man keine Schlachten gewinnen«, schnaubte Zerchas. »Dazu braucht man Truppen.«
    »Aber was ist mit Jehan? Er hat Magie eingesetzt, um die Flanke der Eisernen Garde frei zu halten.«
    »Die Garde wird die Schlacht gewinnen, nicht die Magie.« Zerchas drehte sich um und marschierte den Hügel hinunter zu den Marschällen, die ihn schon erwarteten.
    Eldiren sah Beltar an und Beltar zuckte die Achseln. Sie sahen zu, wie die purpurnen Banner gegen die Schanzanlagen der Sarronnesen

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