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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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los, dass es sich um die einzige nicht gelöste Sache ihres Lebens handelte, um etwas, das sie bis ans Ende ihrer Tage belasten würde.
    Obwohl sie es vorausgesehen hatte: Es enttäuschte sie trotzdem, dass ihre Tätigkeit für Quietus aufgrund jenes Verhaltens immer in eine schwache, aber doch nicht zu leugnende Aura des Argwohns gehüllt war. Wenn sie das Angebot von BU ablehnte, um etwas zu beweisen– bestand nicht die Möglichkeit, dass sie irgendwann auch Quietus zurückwies? Wie konnte man einer solchen Person jemals volles Vertrauen schenken?
    Und war es nicht auch denkbar, dass sie die Besonderen Umstände eigentlich nie richtig aufgegeben hatte? Konnte Yime Nsokyi nicht eine geheime Agentin der BU sein, bei Quietus mit einer Mission beauftragt, die rätselhaft blieb, bis es eines Tages zu einer Krise kam… oder als eine Art Versicherung für etwas, das sich noch niemand vorstellen konnte… oder ohne ein Motiv jenseits der Tatsache, dass die BU eine solche Möglichkeit nutzten, weil sie ihnen offenstand?
    Inzwischen war Yime sicher, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Sie hatte geglaubt, mit ihrem Bluff den Besonderen Umständen gegenüber beweisen zu können, wie ernst sie es mit ihrem Engagement für Quietus meinte. Sie war davon ausgegangen, diesen Punkt mit anschließendem makellosem Verhalten und erstklassigem Dienst unterstreichen zu können. Aber die Dinge hatten sich in eine andere Richtung entwickelt. Als ausgezeichnete Dienste leistende und vertrauenswürdige Mitarbeiterin war sie für Quietus vor allem als ein Symbol von Bedeutung, das, auf subtile Weise zur Schau gestellt, zeigte, dass der Quiet is che Dienst ebenso wichtig war wie die Besonderen Umstände.
    Yime verbrachte also viel Zeit damit, frustriert zu sein, Däumchen zu drehen und sich die Beine in den Bauch zu stehen, obwohl es besser gewesen wäre, sie dazu zu benutzen, gewissen Leuten bei den BU damit in den Arsch zu treten, wie einige ihrer Freunde gesagt hatten. Sie hatte an mehreren Einsätzen für Quietus teilgenommen, und ihr wurde anschließend stets bestätigt, gute, fast perfekte Arbeit geleistet zu haben. Dennoch, man griff weniger oft auf ihre Dienste zurück, als es möglich und wünschenswert gewesen wäre, weniger oft als auf die von Personen, die nicht so talentiert und zur gleichen Zeit wie Yime zu Quietus gestoßen waren, weniger oft, als man es in Anbetracht ihrer Fähigkeiten hätte erwarten können. Anders ausgedrückt: Man bot ihr den einen oder anderen Brocken an, aber nichts, das wirklich Substanz gehabt hätte.
    Bis jetzt.
    Jetzt hatte sie endlich das Gefühl, dass man sie bat, sich wie eine echte quietische Einsatzagentin zu verhalten. Man beauftragte sie mit einer Mission, der echte Bedeutung zukam, wenn auch vielleicht nur deshalb, weil sie zufälligerweise in der Nähe des Ortes lebte, wo eine Quietus-Präsenz notwendig wurde.
    Nun, sie hatte Pech gehabt, was Quietus’ Reaktion auf ihren Versuch betraf zu zeigen, wie sehr sie den Quietischen Dienst schätzte. Vielleicht fand jenes Pech jetzt einen Ausgleich. Glück spielte durchaus eine gewisse Rolle. Selbst die Besonderen Umstände gestanden dem Zufall einen Platz zu, und zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, war, wenn kein Talent, so doch zumindest ein Segen.
    Der Kontakt drückte es so aus: Nützlichkeit besteht zu sieben Achteln in Nähe.
    Yime seufzte, drehte sich und schlief ein.

11
    A uer. Schön, Sie zu sehen. Strahlend wie immer. Und Fuleow. Hält es dieses wundervolle Geschöpf noch immer mit Ihnen aus?«
    » Bisher noch, Veppers. Sie haben selbst ein Auge auf sie geworfen, nicht wahr?«
    » Hab es nie von ihr genommen, Fuleow, das wissen Sie doch.« Veppers klopfte dem Mann auf die breite Schulter und zwinkerte seiner schlanken Frau zu.
    » Oh, Ihre arme Nase!«, sagte Auer und strich pechschwarze Locken zurück, unter denen glitzernde goldene Ohrringe zum Vorschein kamen.
    » Arm soll sie sein? Von wegen. Ist nie reicher gewesen.« Veppers tippte sich mit einem Finger an die neue Abdeckung über seiner Nase, die darunter noch immer langsam wuchs. » Dies ist pures Gold!« Er lächelte und wandte sich ab. » Sapultride! Freut mich, dich zu sehen. Es ist wirklich schön, dass du kom men konntest.«
    » Wie sieht es da drunter aus?«, fragte Sapultride und deutete auf Veppers’ Nase. Er nahm die Sonnenbrille ab, und zum Vorschein kamen kleine grüne Augen über einer dünnen, teuer geformten Nase. » Ich habe Medizin studiert, bevor man

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