Krieg der Seelen: Roman (German Edition)
mich in die Familienfirma zurückholte«, sagte er. » Ich könnte mir deine Nase ansehen. Sie würde mich bestimmt nicht schockieren.«
» Mein lieber Sapultride, die Nase unter dieser Abdeckung sieht gut aus. Finde dich damit ab: Verstümmelt sehe ich besser aus als die meisten Männer, nachdem sie einen ganzen langen Tag in einem Schönheitssalon verbracht haben.«
» Jasken«, wandte sich Sapultrides Frau Jeussere an den Mann, der hinter Veppers stand, den einen Arm in einer Schlinge. » Haben Sie dies wirklich unserem lieben Veppers angetan?«
» Ich fürchte, ja, Ma’am«, sagte Jasken, deutete vor der schlanken, exquisit gekleideten und manikürten Frau eine Verbeugung an und hob den Arm in der Schlinge ein wenig. » Allerdings bekam Mr. Veppers angemessene Vergeltung. Was für ein Hieb! Er…«
» Vergeltung?«, wiederholte Jeussere, und dünne Furchen bildeten sich in der zuvor völlig glatten Stirn. » Ich habe gehört, dass er zuerst angriff.«
» Das hat er, Ma’am«, sagte Jasken und merkte, dass Veppers ihn ansah. » Seine Erschrockenheit darüber, mich schwer getroffen zu haben, und sein Zögern, um sich zu vergewissern, dass er mich nicht zu sehr verletzt hatte, gaben mir Gelegenheit zu einem eigenen Hieb, der– mehr durch Glück als durch Geschick– Mr. Veppers’ Nase auf diese Weise verletzte.«
Jeussere lächelte verschwörerisch. » Sie sind zu bescheiden, Jasken.«
» Ganz und gar nicht, Ma’am.«
» Habt ihr etwa keine Masken getragen?«, fragte Sapultride.
Veppers schnaubte. » Masken sind etwas für Schwächlinge, nicht wahr, Jasken?«
» Vielleicht, Sir. Oder für jene von uns, denen es so sehr an gutem Aussehen mangelt, dass sie nichts davon verlieren können. Im Gegensatz zu Ihnen, Sir.«
Veppers lächelte.
» Mr. Veppers«, sagte Jeussere verschlagen, » schmeicheln Ihnen alle Ihre Bediensteten so?«
» Ganz und gar nicht«, erwiderte Veppers. » Ich versuche, es zu vermeiden. Aber die Wahrheit kommt schließlich heraus.«
Jeussere lachte grazil. » Sie können von Glück sagen, dass er Sie nicht durchbohrt hat, Jasken«, sagte sie, die Augen groß, und hakte sich bei ihrem Mann ein. » Sappy hier hat Joiler einmal in der Schule beim Sport besiegt, und dafür wäre er fast von ihm erwürgt worden, nicht wahr, Schatz?«
» Ha! Er hat es versucht«, sagte Sapultride und strich sich mit dem Finger über den Kragen.
» Unsinn«, erwiderte Veppers und wandte sich an jemand anderen. » Raunt! Sie alter verschrumpelter Gauner! Hat das Komitee Sie noch immer nicht ins Gefängnis geworfen? Wen haben Sie bestochen?«
» Niemanden, der nicht bereits von Ihnen bestochen wurde, Veppers.«
» Und Halfe. Noch immer Ihre Komplizin?«
» Mehr eine Spielerei.« Die Frau war viel jünger als ihr Ehemann, in gut erhaltenen mittleren Jahren, und richtete einen kühlen Blick auf Veppers’ Nase. » Na, so was. Man sollte meinen, dass Sie noch immer in der Lage sind, Schwierigkeiten zu erschnüffeln.«
» Besser als jemals zuvor«, sagte Veppers.
» Kein Zweifel. Jedenfalls, freut mich, dass Sie in die Welt der Geselligen zurückgefunden haben.« Sie streckte eine Hand aus, um sie küssen zu lassen. » Es geht nicht an, dass Sie sich dauernd verstecken. Wie sollen wir uns da vergnügen?«
» Ganz meine Meinung«, warf Jeussere ein. » Er verbringt zu viel Zeit mit Geschäftsreisen.«
» Meine Absicht ist nur, euch zu unterhalten«, teilte Veppers den beiden Frauen mit. » Ah, Peschl, lassen Sie uns später miteinander reden, ja?«
» Natürlich, Joiler.«
Jasken hob einen Finger zu seinem Ohrempfänger. » Die Boote sind bereit, Sir.«
» Sind sie das? Gut.« Veppers ließ seinen Blick über die Leute auf dem schmalen, offenen Kahn schweifen. Er klatschte in die Hände, und die meisten Gespräche verstummten. » Lasst uns mit dem Spaß beginnen.«
Er hob die Hände hoch über den Kopf und klatschte erneut. » Achtung!«, rief er den Leuten in den beiden anderen Kähnen weiter hinten zu. » Wenn ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten darf… Entscheiden Sie, auf wen Sie setzen wollen! Das Spiel beginnt!«
Applaus erklang. Veppers nahm im Bug Platz, in einem Sessel, der höher stand als die anderen.
Der Butler Astil kümmerte sich um die Wünsche seines Herrn, während andere Bedienstete durch die Gänge zwischen den Sesseln schritten und Getränke anboten. Über den sitzenden VIP s flatterten Sonnendächer im Wind.
In der Ferne, über mit Bäumen gesprenkeltem Weideland, erstreckten
Weitere Kostenlose Bücher