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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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Natürlich keine Misshandlungen, das schwöre ich.«
    Lededje überlegte. Nach einer Weile fragte sie: » Würden Sie mir dabei helfen, Veppers zu töten?«
    Demeisen legte den Kopf zurück und lachte laut. Die Simulation leistete gute Arbeit: Das Lachen schien in der großen Kabine widerzuhallen. » Ach, schön wär’s«, sagte er und schüttelte den Kopf. » Das Ihr ganzes Enablement erschütternde Attentat sollten Sie besser ohne einen diplomatischen Zwischenfall mit der Kultur hinter sich bringen, Schätzchen.«
    » Bieten Sie mir überhaupt keine Hilfe an?«
    » Ich biete Ihnen an, Sie schneller und ohne die verdammte Nörgeldrohne zum Ziel zu bringen.«
    » Aber keine Hilfe, sobald ich am Ziel bin.«
    Demeisen schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. » Teufel auch! Was wollen Sie denn sonst noch?«
    Lededje zuckte die Schultern. » Hilfe dabei, Veppers zu töten.«
    Er legte eine langfingrige Hand auf seine Augen und ließ sie dann wieder sinken. » Nun«, sagte er nach einem tiefen Atemzug und sah sie an, » das ist der einzige Haken. So gern ich Ihnen auch eine meiner eigenen Drohnen anbieten würde, oder eine Messerrakete, einen Kragenknopf, der ein wie Magie erscheinendes Kraftfeld generiert, einen verzauberten Gürtel oder was auch immer, zumindest zu Ihrem Schutz… Es geht leider nicht. Denn wenn Sie den Mistkerl tatsächlich erledigen, oder wenn Ihr Versuch scheitert, was weitaus wahrscheinlicher ist, wenn wir ganz ehrlich sind, und man Kultur-Tech an Ihnen findet… Dann stehen wir plötzlich wie die Bösen da, und selbst ich muss mich bei so etwas zurückhalten. Es sei denn natürlich, meine strategisch kundigen intellektuellen Vorgesetzten bilden ein richtig zusammengestelltes Komitee und richten eine förmliche Anfrage an mich. Dann sähe die Sache ganz anders aus.«
    » Warum bieten Sie überhaupt an, mir zu helfen?«
    Demeisen lächelte. » Zu meinem Vergnügen. Um zu sehen, was Sie zustande kriegen, um die VIVWSBA , Jolicci und all die anderen eingebildeten, blasierten Typen vom Kontakt zu ärgern. Und weil ich ohnehin in jene Richtung unterwegs bin.« Er hob beide Augenbrauenhöcker. » Fragen Sie mich nicht nach dem Grund.«
    » Und woher wissen Sie dies alles?«
    » Sie haben mir gestern Abend ziemlich viel erzählt, Schätzchen. Der Rest…« Demeisen breitete wieder die Arme aus. » Ich habe gute Beziehungen. Ich kenne Gehirne, die über das eine oder andere Bescheid wissen. Insbesondere über solche Sachen.«
    » Sie gehören zu den Besonderen Umständen.«
    Er winkte mit einer Hand. » Schiffe oder Gehirne gehören eigentlich nicht dazu, nicht auf eine organisierte, hierarchische Ich-hab-für-eine-bestimmte-Zeit-unterschrieben-Art-und-Weise. Wir können nur so gut wie möglich helfen und einen kleinen Beitrag leisten, wenn uns Zeit und Gelegenheit eine Chance dazu bieten. Aber ja.« Er seufzte, und es klang irgendwo auf halbem Weg zwischen geduldig und verärgert. » Hören Sie, ich habe nicht ewig Zeit. Selbst dieses Hinterwäldler-Taxi wird schließlich dahinterkommen, dass ich hier bin. Ich muss los. Denken Sie darüber nach. Mein Angebot gilt für die nächsten acht Stunden, Mitternacht lokal. Danach muss ich mich wirklich sputen. Warten Sie’s ab: Man wird Ihnen dieses Treffen mit der Meine Wenigkeit, ich zähle oder einem ihrer Repräsentanten vorschlagen.« Demeisen lehnte sich zurück und nickte. » Semsarin-Büschel. Das ist der Name, den man Ihnen nennen wird: Semsarin-Büschel.« Er winkte erneut. » Schlafen Sie jetzt weiter.«
    Lededje erwachte plötzlich und setzte sich auf. Das Kabinenlicht reagierte auf ihre Bewegung, und die fast vollständige Dunkelheit wich einem matten Glühen. Die Geräusche des Schiffes klangen wie ein Flüstern aus der Ferne.
    In dem kleinen Sturm aus wohlerzogenen Schneeflocken legte sie sich wieder hin.
    Nach einigen Momenten ließ das Glühen nach und wich Dunkelheit.
    » Wo?«
    » Hm?«
    » Wo findet das Rendezvous statt?«, fragte sie Kallier-Falpise. Sie befanden sich in einem Teil des Schiffssalons, der wie ein großes Erkerfenster geformt war. Lededje saß an einem Tisch und aß eine Mahlzeit, die teils Frühstück, teils frühes Mittagessen war. Sanfter Wind umwehte sie und brachte den Geruch des Meeres. Sie hatte Ärmel und Beine des Pyjamas hochgerollt, um den warmen Wind an Waden und Unterarmen zu fühlen. Die konkave Wand um sie herum stellte einen blaugrünen wolkenlosen Himmel dar, unter dem sich ein grüner Ozean mit

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