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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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Symbole oder codierte Berührungssequenzen, die sich überall anwenden lassen. Ein Terminal käme natürlich ebenfalls infrage. Wir können später entscheiden.«
    Lededje hörte kaum hin. » Es ist wirklich erstaunlich«, hauchte sie.
    » Gefällt es Ihnen?«, fragte Demeisen. » Es gehört Ihnen.«
    Sie hielt seine Hand fest und sah zu ihm auf. » Es tut doch nicht weh, oder?«
    Er lachte. » Natürlich nicht.«
    » Gibt es irgendeinen Haken?«
    » Einen Haken?« Für einen Moment wirkte Demeisen verwirrt. » Oh«, sagte er dann. » Sie meinen einen Nachteil?«
    » Etwas, das ich zu irgendeinem Zeitpunkt bedauern würde?«
    Lededje befürchtete, dass sie das Schiff und den Avatar beleidigte, indem sie so vorsichtig und sogar misstrauisch war. Aber Demeisen schürzte die Lippen und überlegte. » Mir fällt nichts ein.« Er zuckte die Schultern. » Jedenfalls, dies hier gehört Ihnen, wenn Sie es wollen.« Die Tätowierung bewegte sich bereits überall an ihm. Aus den silbernen Kreisen wurden dunkelgraue Linien, die dorthin zurückkrochen, woher sie gekommen waren. Sie glitten aus dem Gesicht und über den Hals, von der Brust zum Arm und zur Hand, bis dort wieder ein graublaues, regloses Knäuel lag.
    Lededje hielt die Hand noch immer fest. » Na schön«, sagte sie leise. » Ich nehme es.«
    » Halten Sie die Hand dort«, sagte Demeisen.
    Die Tätowierung bewegte sich wieder, wanderte über zwei Finger des Avatars, erreichte Lededjes Finger und setzte den Weg über ihre Hand, das Handgelenk und den Unterarm fort. Sie fühlte ein vages Prickeln, als das Tattoo über ihre gelbbraune Haut glitt und dabei die Härchen auf ihren Armen berührte. Aus irgendeinem Grund war sie davon ausgegangen, dass die Tätowierung kühl sein würde, aber sie hatte die gleiche Temperatur wie die Haut.
    » Möchten Sie ein besonderes Muster?«, fragte Demeisen.
    » Das erste, das Sie hatten«, erwiderte Lededje und beobachtete, wie sich die Linien auf ihrer Hand ausbreiteten. Sie streckte die Finger. Es gab kein Gefühl des Widerstands oder der Straffheit, auch dann nicht, als die Linien über die Knöchel wuchsen. Das Muster, bestehend aus Kurven und Wirbeln, bildete sich auf ihren Armen. Lededje zog den Ärmel hoch, um es zu sehen. » Kann ich es später ändern?«, fragte sie und sah Demeisen an.
    » Ja«, sagte er. » Sie können meine Hand jetzt loslassen.«
    Lededje lächelte und kam seiner Aufforderung nach.
    Die Tätowierung breitete sich über den oberen Teil der Brust aus, und Lededje spürte, wie die Linien recht schnell über den Rücken krochen, zwischen die Schulterblätter und zum anderen Arm. Sie wickelten sich ihr um Brust, Rumpf und Hals, erfassten auch das Gesicht und den Kopf. Sie stand auf, als sie den Bauch vom Tattoo berührt fühlte und als die Linien über ihren Hintern wanderten. Einige Schritte brachten sie dorthin, wo Demeisen stand. » Kann ich…?«, fragte sie, und sofort hielt der Avatar einen Spiegel in der Hand, in dem Lededje ihr Gesicht sah. Sie hob die andere Hand und beobachtete, wie die Linien vom Handgelenk auf die Finger übergingen. Sie schlüpften unter den silbernen Ring, der ihr Terminal war.
    Lededje sah sich selbst in die Augen.
    » Spiegel«, sagte Demeisen. Er drehte den Griff des Spiegels und zeigte ihr die andere Seite. » Oder Invertor. Mit anderen Worten: ein Schirm.«
    Lededje lachte leise und schüttelte den Kopf, als sie beobachtete, wie die dunklen Linien ihr Gesicht erfassten und darin aussahen wie hauchdünne Bahnkurven, wie Spuren in einer Blasenkammer, wie zierliche Reben in einem Miniaturwald. Sie hob die Finger zur Wange und fühlte… nichts. Ihre Fingerkuppen waren so empfindlich wie immer, auch die Wange fühlte sich ganz normal an. » Geben Sie ihnen die Farbe von Silber«, hauchte sie.
    » Wie Sie wünschen, Ma’am«, erwiderte Demeisen.
    Aus den dunklen Linien wurden silberne. Lededje betrachtete ihr Gesicht. Silber sah nicht mehr so gut aus wie früher bei ihrer schwarzen Haut. » Bitte schwarz«, sagte sie.
    Die Muster wurden schwarz. Lededje spürte, wie die Linien ihre Ausbreitung über Rumpf und Rücken beendeten. Sie trafen sich zwischen den Beinen, dicht bei Vagina und Anus, ohne diese Stellen zu bedecken, und von dort aus ging es weiter, die Beine hinab zu den Füßen.
    Lededje zog die Bluse auf und blickte hinein. » Übt die Tätowierung eine Kraft aus?«, fragte sie. » Könnte sie stützen, wie ein Büstenhalter?«
    » Das Tattoo hat einen gewissen

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