Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
Vom Netzwerk:
erwiderte Lededje bitter. » Du hast ihm bei der Suche nach mir geholfen.«
    » Mir blieb keine Wahl. Du musstest nicht weglaufen. Als…«
    » Glaubst du? Für mich fühlte es sich anders an.«
    » Als du geflohen bist, blieb mir nichts anderes übrig, als meine Pflicht Veppers gegenüber zu tun.«
    » Also hat das zwischen uns für dich eigentlich gar keine Rolle gespielt.« Lededje weinte ein wenig und wischte mit dem Handrücken Tränen fort. Dabei kam Bewegung in die Tätowierungslinien. » Wie dumm von mir. Denn ich bin nicht nur zurückgekehrt, um Veppers zu töten. Ich wollte auch fragen, ob…« Sie hielt inne und schluckte. » Hat es dir nichts bedeutet?«
    Jasken seufzte erneut. » Natürlich hat es mir etwas bedeutet. Es war etwas… Angenehmes. Es waren Momente, die ich nie vergessen werde. Es konnte nur nicht das bedeuten, was du dir gewünscht hast.«
    Lededje lachte, ohne Hoffnung oder Humor. » Dann bin ich wirklich dumm, nicht wahr?« Sie schüttelte einmal mehr den Kopf. » Ich habe es tatsächlich für möglich gehalten, dass du mich liebst.«
    Jasken lächelte vage. » Oh, ich habe dich geliebt, von ganzem Herzen, von Anfang an.«
    Sie sah ihn groß an. Er erwiderte ihren Blick. » Aber Liebe genügt nicht, Led. Nicht immer. Nicht hier, nicht heute. Vielleicht nie. Gewiss nie bei Leuten wie Joiler Veppers.«
    Lededje sah zu Boden und schlang die Arme um sich. Jasken warf einen Blick auf die Zeitanzeige neben der Kanzeltür des Fliegers.
    » Bis zum Eintreffen der zweiten Welle bleibt nicht einmal eine Viertelstunde«, sagte er und klang besorgt, sogar freundlich. » Du scheinst ziemlich schnell hierhergekommen zu sein. Kannst du ebenso schnell von hier verschwinden?«
    Lededje nickte und wischte sich erneut Tränen von den Wangen. » Tu mir einen Gefallen«, sagte sie.
    » Welchen?«, fragte Jasken.
    » Geh.«
    » Ich soll gehen? Ich kann nicht einfach…«
    » Verlass das Anwesen. Jetzt sofort. Nimm den Flieger und mach dich auf den Weg. Rette die Bediensteten. Alle, die du finden kannst. Aber lass ihn zurück, hier bei mir.«
    Lededje sah ihm in die Augen, und Jasken zögerte, presste die Lippen zusammen. Sie schüttelte den Kopf. » Er ist erledigt, Hib. Die NR , die Nauptre… Sie wissen Bescheid. Sie können den Kommunikationsverkehr zwischen Veppers und der GFKF abhören; sie wissen alles über seine Vereinbarung, und darüber, wie er sie hintergangen hat. Die Kultur ist ebenfalls auf dem Laufenden. Die Höllen existieren nicht mehr; er kann sie also nicht als Faustpfand benutzen, um sich aus der Affäre zu ziehen. Diesmal hat er so viel riskiert, dass er nicht damit durchkommen wird. Selbst wenn das Enablement bereit wäre, auch bei etwas von dieser Größenordnung beide Augen zuzudrücken– er wird sich vor den NR und der Kultur verantworten müssen.« Lededje lächelte ein kleines, halb verzweifeltes Lächeln. » Diesmal hat er es mit Leuten zu tun, die noch mächtiger sind als er.« Sie schüttelte erneut den Kopf. » Die Sache ist: Du kannst ihn nicht retten. Bring dich in Sicherheit, solange du noch die Möglichkeit dazu hast.« Sie wies zum offenen Ausstieg des Fliegers. » Und alle anderen, die du dort draußen findest.«
    Jasken sah durch eins der Fliegerfenster zum Himmel. Dunkle Rauchwolken hingen über dem Haupthaus des Anwesens und reflektierten den flackernden Schein von Flammen.
    » Was ist mit dir?«, fragte er.
    » Keine Ahnung«, sagte Lededje. » Ich versuche, ihn zu finden.« Diesmal zögerte sie. » Um ganz ehrlich zu sein: Ich werde ihn töten, wenn ich kann.«
    » Er wird sich nicht so einfach töten lassen.«
    » Ich weiß.« Lededje hob und senkte die Schultern. » Vielleicht brauche ich es gar nicht zu versuchen. Eine Bedingung dafür, dass ich diese Gelegenheit erhielt, bestand darin, dass ein Repräsentant der Kultur Veppers aufsucht und ihm die Chance gibt, sich zu stellen.«
    Jasken prustete kurz. » Hältst du das für möglich?«
    » Nein.« Lededje versuchte, sich ein Lächeln abzuringen, aber es gelang ihr nicht.
    Jasken sah ihr noch etwas länger in die Augen. Dann langte er nach hinten, holte eine kleine Waffe hervor und hielt sie am Lauf, als er sie Lededje reichte. » Versuch es beim Tresorraum Nummer drei.«
    Lededje nahm die Waffe entgegen. » Danke.« Ihre Hände berührten sich nicht, als die Waffe den Besitzer wechselte. Lededje sah darauf hinab. » Wird sie funktionieren? Das Schiff wollte alle elektronischen Waffen deaktivieren.«
    » Die

Weitere Kostenlose Bücher