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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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meisten sind hin«, erwiderte Jasken. » Aber diese hier funktioniert. Metall und Chemikalien, mehr nicht. Zehn Schuss. Die Sicherung befindet sich an der dir zugewandten Seite; beweg den kleinen Hebel, bis du die rote Markierung siehst.« Jasken beobachtete, wie Lededje die Waffe entsicherte, und gelangte dabei zu dem Schluss, dass sie wahrscheinlich nie von einer Waffe Gebrauch gemacht hatte. » Mach’s gut.« Er zögerte, als spielte er mit dem Gedanken, an sie heranzutreten und sie zu umarmen oder zu küssen. Doch dann sagte sie:
    » Du auch.« Lededje wandte sich nach links, stieg aus dem Flieger und ging über den Hof.
    Jasken sah einen Moment zu Boden, und dann ging sein Blick zu den Gemälden in ihren verzierten Rahmen.
    Lededje fand den jungen Bediensteten Nolyen im Torbogen, der zum Hauptvestibül führte; dort saß er in der Hocke. » Du solltest gehen, Nolyen«, sagte sie zu ihm.
    » Ich weiß, Miss«, erwiderte er. Der junge Bursche sah aus, als hätte er ebenfalls geweint.
    » Kehr zum Flieger zurück, Nolyen«, forderte Lededje ihn auf. » Mr. Jasken braucht jemanden, der ihm dabei hilft, die Leute in Sicherheit zu bringen. Schnell jetzt; die Zeit wird knapp.«
    Nolyen lief zum Flieger zurück und half Jasken dabei, die Bilder über Bord zu werfen, bevor sie sich auf die Suche nach Leuten machten, die gerettet werden konnten.
    Im Laufschritt eilte Veppers die Treppe zum Keller hinunter. Das Treppenhaus lag im Halbdunkel, und er hatte vergessen, wie weit es bis zu den Tresorräumen hinunterging. Zuerst war er zum nächsten Lift gelaufen, hatte dort auf ein Display gestarrt, das ihm nur einen blinkenden Fehlercode zeigte, und dann begriffen, dass er den Aufzug selbst dann nicht nehmen sollte, wenn tatsächlich eine Kabine kam.
    Auf dem letzten Treppenabsatz blieb er stehen, über der sich weiter unten erstreckenden Finsternis, griff in die Tragetasche und holte eine Nachtsichtbrille hervor, eine leichtere, weniger klotzige Version von Jaskens Okulinsen. Sie funktionierte nicht, und er warf sie achtlos beiseite. Als Nächstes versuchte es es mit einer Taschenlampe, aber auch sie versagte ihm den Dienst. Verärgert warf er sie gegen die Wand, was ihm eine gewisse Befriedigung bereitete. Wenigstens wurde die Tragetasche leichter.
    Veppers tastete sich die letzten Stufen hinunter und öffnete die Tür zum besser erleuchteten Korridor. Rohrleitungen und Kabelbündel reichten an der Decke entlang, und der Korridorboden bestand aus Beton, ebenso die Wände, in denen sich mehrere große Stahltüren zeigten. Einige Lampen leuchteten gleichmäßig, andere flackerten. Es überraschte Veppers ein wenig, dass Jasken noch nicht da war. Vielleicht gab einem die Gefahr ein anderes Gefühl für die Zeit. Er sah auf die Uhr; es blieben noch mindestens zwölf Minuten.
    Die Tür des Tresorraums war rund und massiv, so hoch wie ein großer Mann und einen Meter dick. Auf dem kleinen Bildschirm, den Veppers ganz vergessen hatte, blinkte wie auf dem Display des Lifts eine Fehlermeldung.
    » Verdammte Scheiße!«, schrie Veppers und schmetterte eine Faust gegen die Tür. Er gab den Code ein, doch das vom Mechanismus verursachte Geräusch klang nicht richtig, und die Anzeige des kleinen Schirms blieb unverändert. Er wartete vergeblich auf das vertraute, beruhigende und auf die Entriegelung hinweisende Klicken im Innern der großen Tür. Hilflos zerrte er an den Hebeln und Rädern, aber die Tür rührte sich nicht.
    Plötzlich bemerkte er Bewegung weiter vorn im gewölbten Korridor, unweit der Tür zu einer anderen Treppe.
    » Jasken?«, rief Veppers. In dem unsteten, flackernden Licht ließen sich kaum Einzelheiten erkennen. Vielleicht war es wieder die irre Person von der Kultur, die erneut versuchen wollte, ihn zu » verhaften«. Er holte die jhlupianische Waffe hervor. Nein, die Gestalt bewegte sich normal, als sie näher kam, wie ein Sichultianer.
    » Jasken?«, rief Veppers erneut.
    Etwa dreißig Meter entfernt blieb die Gestalt stehen, hob beide Arme und streckte sie nach vorn, mit einem Gegenstand in den Händen. Eine Waffe!, begriff Veppers, als es blitzte. Er duckte sich, ging in die Hocke. Irgendwo über ihm und auf der linken Seite klatschte es, gefolgt von einem Sirren, und dann kam ein Donnern durch den Korridor. Veppers stützte sich mit einem Knie ab, richtete die jhlupianische Waffe auf die Gestalt und betätigte den Auslöser. Nichts geschah. Er drückte erneut ab, mit dem gleichen Ergebnis. Die Gestalt weiter

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