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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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einen vereinbarten strategischen Plan in die inneren Angelegenheiten anderer Gesellschaften einzumischen. Wie sehr wir es uns auch wünschen, wir können nicht einfach unseren Gefühlen nachgeben. Es tut mir aufrichtig leid, aber leider liegt es außerhalb meiner Möglichkeiten, Ihre Bitte zu erfüllen.«
    » Also ist nichts für mich drin«, sagte Lededje und wusste, dass sie bitter klang.
    » Ich könnte zweifellos ein Bankkonto für Sie einrichten, mit einem Betrag, der…«
    » Als ob Veppers mir ein unabhängiges Leben gestatten würde.« Lededje schüttelte den Kopf.
    » Nun, vielleicht…«
    » Ach, machen Sie einfach Ihr Bild«, sagte sie, schlang die Arme fester um ihre Beine und sah den Mann an, der gar kein Mann war. » Muss ich aufstehen oder so?«
    » Nein. Sind Sie ganz sicher?«
    » Na los«, sagte Lededje mit etwas mehr Nachdruck.
    » Vielleicht könnte ich auf andere Weise für Sie…«
    » Ja, ja. Was immer Sie für angemessen halten. Überraschen Sie mich.«
    » Ich soll Sie überraschen?«
    » Ja.«
    » Meinen Sie das ernst?«
    » Und ob. Völlig ernst. Machen Sie schon. Nehmen Sie das Bild auf.«
    » Aha«, schnurrte Sensia und nickte langsam. » Das scheint die Erklärung zu sein.«
    » Jenes Schiff hat mir die neurale Borte in den Kopf gesetzt?«
    » Ja. Ich meine, es hat Ihnen die Saat einer Borte eingepflanzt. Borten wachsen langsam heran.«
    » Ich habe damals überhaupt nichts gespürt.«
    » Kein Wunder.« Sensia sah zur Wüste hinaus. » Ja, die Meine Wenigkeit, ich zähle«, murmelte sie, und Lededje gewann den Eindruck, dass sie mit sich selbst sprach. » Eine Begrenzte Angriffseinheit der Hooligan-Klasse. Vor über einem Jahrtausend als exzentrisch und › anderweitig‹ eingestuft. Vor einigen Jahren vollkommen von der Bildfläche verschwunden. Hat sich vermutlich zurückgezogen.«
    Lededje seufzte schwer. » Ist vermutlich meine eigene Schuld; immerhin hab ich › Überraschen Sie mich‹ gesagt.« Doch tief in ihrem Innern freute sie sich. Das Rätsel war gelöst, da konnte sie fast sicher sein, und es war ein gutes Geschäft gewesen. Es hatte sie vor dem Tod bewahrt, in gewisser Weise.
    Aber was soll aus mir werden?, dachte sie und sah Sensia an, die noch immer in die heiße, flirrende Ferne sah, wo Staubteufel tanzten und der Horizont in der Fata Morgana eines Sees zitterte.
    Was soll aus mir werden?, fragte sie sich. Hing sie vom Wohlwollen dieser virtuellen Frau ab, oder von einem Rechtsabkommen zwischen Kultur und Enablement? War sie jetzt das Spielzeug von jemand anderem oder von etwas anderem? Sie konnte genauso gut danach fragen.
    Sofort bereitete sie sich auf das vor, was sie als ihre kleine Stimme bezeichnete, auf den demütigen, leisen, sanften, kindlichen Tonfall, den sie benutzte, um auf ihre Verletzlichkeit hinzuweisen, auf ihre Hilflosigkeit, mit der Absicht, Mitleid zu wecken und damit die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass ihr jemand Schmerzen zufügte oder sie erniedrigte. Manchmal gelang es ihr sogar, auf diese Weise etwas zu bekommen, das sie wollte. Es war eine Methode, die sie bei allen angewendet hatte, von ihrer Mutter bis zu Veppers, und sie war damit oft erfolgreich gewesen. Doch jetzt zögerte sie. Mit besonderem Stolz hatte sie dieser Trick nie erfüllt, und hier hatten sich die Regeln geändert. Hier war alles anders. Um ihres Stolzes willen, und wegen der Möglichkeit eines Neuanfangs, beschloss sie, die Frage direkt zu stellen, ohne veränderten Ton.
    » Was soll aus mir werden, Sensia?«, fragte sie und sah nicht die ältere Frau an, sondern schaute in die Wüste.
    Sensia wandte sich ihr zu. » Was aus Ihnen werden soll? Sie meinen, was jetzt mit Ihnen geschieht, wohin Sie gehen?«
    Lededje nickte und wagte es noch immer nicht, Sensias Blick zu begegnen. » Ja.«
    Was für eine seltsame Situation, dachte sie. In einer perfekten Simulation zu sein, die sich aber selbst als solche zu erkennen gab, und mit einem besonders hochentwickelten Computer über ihr Schicksal zu sprechen, über ihr Leben von diesem Punkt an. Was würde als Nächstes geschehen? Würde sie Gelegenheit erhalten, in dieser virtuellen Welt frei umherzuwandern und sich in ihr ein neues » Leben« einzurichten? Oder würde man sie nach Sichult zurückbringen, vielleicht sogar zu Veppers? Konnte man sie einfach abschalten, wie ein Programm, in dem überhaupt kein Leben steckte? Die nächsten Sekunden, der nächste Satz aus Sensias unwirklichem, virtuell geformtem Mund, würden ihre

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