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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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waren mit dem Flieger gekommen. Noch vier Pavuleaner; die anderen vier mussten bereits durchs Tor ins Reale zurückgekehrt sein.
    » Und was willst du?«, wandte sich einer der Mühlendämonen an Prin, und der andere nickte zwei Dämonen vom Flieger zu, woraufhin sie ihre Pavuleaner losließen. Die beiden Männer landeten auf allen vieren, krabbelten hastig über die Rampe und verschwanden im blauen Dunst des Portals.
    Der andere Mühlendämon sagte: » Eins.«
    » Nein, nein, nein!«, heulte einer der beiden noch verbliebenen Pavuleaner und zappelte im Griff des ihn festhaltenden Dämons.
    » Gib Ruhe«, sagte der Dämon und schüttelte ihn. » Vielleicht bist du es gar nicht, der bleiben muss.«
    » Bruder?« Der Mühlendämon, der Prin angesprochen hatte, trat einen Schritt auf ihn zu.
    Prin spürte, wie sich ihm ein kleiner Dorn in den Nacken bohrte, Hinweis darauf, dass der Programmcode zu Ende ging. Vier Warnungen, hatte man ihm gesagt. Dann verwandelte er sich wieder in einen ganz gewöhnlichen Pavuleaner, ebenso hilf- und hoffnungslos wie die an seiner Brust zitternde Chay. Noch ein Dorn. Also waren es vier, drei…
    Er versuchte nicht einmal, erneut zu brüllen; damit hätte er nur Atem vergeudet. Er griff einfach an und sprang der Gruppe aus Dämonen und Pavuleanern entgegen. Der Sprung brachte ihn zum ersten Mühlendämon, in dessen Gesicht sich Überraschung zeigte und der seine Rüssel hob, um den Angreifer abzuwehren. Mit Kopf und Schulter stieß Prin ihn aus dem Weg, und der Dämon fiel schwer zu Boden.
    Alles geschah ganz langsam. Er fragte sich, ob dies wirklich die Geschwindigkeit war, in der solche Ereignisse für die Prädatoren im Realen stattfanden– es mochte einer der Gründe dafür sein, warum sie so leicht Beute machten–, oder ob es ein zusätzlicher Effekt war, allein für die Dämonen der Hölle, um ihnen noch größere Überlegenheit ihren Opfern gegenüber zu geben. Oder sollten sie solche Momente einfach nur besser auskosten können?
    Die vier Dämonen aus dem Flieger sahen Prin an. Die beiden mit den Pavuleanern besorgten ihn nicht sehr, stellte er fest– er dachte wie ein Prädator, wie eins von diesen verdammten Geschöpfen!–, weil sie ihre Opfer nicht loslassen wollten, zumindest noch nicht. Wenn sie es sich anders überlegten, würde dies zu Ende sein, wusste Prin, so oder so.
    Einer der anderen Dämonen reagierte schnell, öffnete das Maul zu einem Knurren, richtete sich auf den Hinterbeinen auf und streckte ihm die Vorderbeine entgegen.
    Prin begriff, dass ihn das kleine, harte Gewicht an seiner pelzigen Brust behinderte. Chay. Konnte er sie einfach durchs Portal weiter vorn werfen? Wahrscheinlich nicht. Er hätte innehalten und gut zielen müssen, was Zeit erforderte, und es hätte genügt, dass einer der Dämonen eine vordere Gliedmaße ausstreckte, um Chay abzufangen. Und zu einem zweiten Versuch bekam er bestimmt keine Gelegenheit, denn gleich würde er seine Kraft verlieren, und als einfacher Pavuleaner hätte er es nicht einmal mit einem dieser Dämonen aufnehmen können.
    Er machte den nächsten schnellen Schritt und beschloss, seine Position zu seinem Vorteil zu nutzen. Der Dämon vor ihm bewegte sich, und seinem Bewegungsmuster entnahm Prin, dass er ihn einige Meter vor dem Tor abfangen wollte.
    Prin wechselte Chay von einer Vordergliedmaße zur anderen und drückte sie sich an die Seite seiner Brust. Es kostete ihn einen kleinen Teil seines Bewegungsmoments, hatte aber den Vorteil, dass die Berechnungen des Dämons, der ihn aufzuhalten versuchte, nicht mehr stimmten.
    Prin öffnete den Rachen, als sich ihm ein dritter Dorn in den Hals bohrte. Noch eine Warnung. Der vierte Stachel würde auf seine unmittelbar bevorstehende Rückkehr in den kleinen, zerbrechlichen Körper hinweisen, in dem er die letzten Monate gefangen gewesen war.
    Dem Dämon blieb nicht einmal Zeit genug, überrascht zu sein– Prin biss zu. Er fühlte, wie seine Reißzähne die pelzige Haut und das sehnige Fleisch des kleinen Dämons durchdrangen und sich dann in harte Knochen bohrten. Prin drehte bereits den Kopf, eine instinktive Reaktion, die dem Rachen Gelegenheit gab, sich zu schließen. Auch der Dämon begann sich zu drehen, herumgerissen vom größeren Gewicht des Angreifers. Prin folgte der Bewegungsrichtung, biss noch fester zu und spürte, wie Knochen knirschend brachen.
    Er drehte sich mit dem Dämon und benutzte ihre gemeinsame Masse, um Schwung zu holen, der ihn weiter zum Portal

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