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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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dämpfte die Stimme.
    Lededje lächelte, als er die Hand zurückzog. Die Berührung hatte sich recht intim angefühlt. Intim und vielversprechend. Sie senkte den Kopf ein wenig zu ihrem Ringfinger. » Habe ich ein Hymen?«, fragte sie leise.
    » Nein«, antwortete der Ring. » Bitte halten Sie mich ans Ohr.«
    » Entschuldigung«, sagte Lededje zu dem attraktiven jungen Mann. Er zuckte die Schultern, nippte an seinem Drink und wandte sich ab.
    » Lededje, hier ist Sensia«, sagte der Ring. » Der Körper, den ich benutzt habe, hatte keine fest definierten Genitalien. Bei der Programmierung der grundlegenden sichultianischen Charakteristika habe ich ihm mitgeteilt, dass er weiblich werden soll. Die Standardeinstellung sieht kein Hymen vor. Möchten Sie eins?«
    Lededje brachte den Ring nahe an ihren Mund. » Nein!«, flüsterte sie, runzelte die Stirn und beobachtete, wie der attraktive junge Mann lächelte und jemandem in der Nähe zunickte.
    Er sah natürlich nicht sichultianisch aus, sondern… anders. Ein bisschen anders auf die Weise, wie sie selbst anders aussah. Einige Stunden zuvor, als sie nach dem Gespräch mit Sensia allein vor der Schirmwand in ihrem Zimmer gesessen und über ihren Aktionsplan nachgedacht hatte, war sie auf die Idee gekommen, das Schiff zu fragen, wo, wann und wie jene zusammenkamen, die nicht ganz dem menschlichen Durchschnitt der Kultur entsprachen. In einem Schiff, das fast einer Viertelmilliarde Menschen Wohnraum und Heimat bot, gab es sicher viele Individuen, die von der Kultur-Norm abwichen.
    Lededje stellte sich den Lebensraum des Schiffes inzwischen als eine einzelne riesige Stadt vor, fünfzig Kilometer lang, zwanzig breit und einen hoch. Ausgestattet mit einem perfekten, schnellen und kostenlosen Transportsystem, bestehend aus kleinen, luxuriösen, unterirdischen und superschnellen Ein-Waggon-Zügen, zwischen ihnen ein Netzwerk aus Liften und Aufzügen. Lededje war an das Konzept gewöhnt, dass Städte die Exzentrischen und Seltsamen anzogen, Leute, die auf dem Land oder in kleineren Städten geächtet gewesen wären, wenn sie sich so verhielten, wie sie sich verhalten wollten, in Großstädten hingegen das sein konnten, was sie tief in ihrem Innern zu sein glaubten. Wo sich diese Leute trafen, hatte Lededje gewusst, würde sie gewiss jemandem begegnen, der sie attraktiv fand.
    Es gab noch immer die Angelegenheit, von der sie als » das alternative Schiff finden« dachte und die Vorrang hatte. Dieser Ort– » Göttlichkeit in extremis«– war eine Art Treffpunkt, Drogenbar und Performance-Bühne.
    Er genoss einen gewissen Ruf. Als Lededje begonnen hatte, den Schirm danach zu fragen, hatte sich Sensia eingeschaltet: Plötzlich war ihre Stimme vom Schirm gekommen statt der neutralen des Schiffes, an die sich bereits gewöhnt hatte, und Sensia hatte sie darauf hingewiesen, dass » Göttlichkeit in extremis« nicht unbedingt der Ort war, den jemand aufsuchen sollte, der die Kultur noch nicht gut kannte. Lededje hatte ihren Ärger zurückgehalten, Sensia für den guten Rat gedankt und sie gebeten, sich nicht noch einmal einzumischen.
    Also: Göttlichkeit in extremis. Schiffsavatare zählten dort zu den Gästen, hieß es.
    » Sie mischen sich schon wieder ein«, flüsterte sie in den Ring und schenkte dem attraktiven jungen Mann ein Lächeln, als der in sein leeres Glas sah und die Stirn runzelte.
    » Ich hätte vorgeben können, das Schiff zu sein«, erwiderte Sensia mit aufreizender Gelassenheit. » Ich dachte, Sie wollten mehr Details über den physischen Vorgang erfahren, der zu Ihrer gegenwärtigen Inkarnation führte. Tut mir leid, Kind. Wenn Sie befürchtet haben, dass Ihr Körper während seines Aufenthalts im Wachstumstank sexuellen Belästigungen ausgesetzt gewesen sein könnte, so darf ich Ihnen versichern: Das war nicht der Fall.«
    Der attraktive junge Mann streckte die Hand nach einem vorbeischwebenden Tablett aus, stellte sein leeres Glas ab und griff nach einem dampfenden Drogennapf. Er hob ihn vor sein Gesicht und atmete tief ein.
    » Schon gut«, sagte Lededje. » Sensia?«
    » Ja?«
    » Bitte lassen Sie mich jetzt in Ruhe.«
    » Wie Sie wünschen. Noch ein letzter Rat: Meinen Sie nicht, dass es langsam Zeit wird, ihn nach seinem Namen zu fragen?«
    » Auf Wiedersehen.«
    » Bis später.«
    Lededje sah auf und lächelte noch immer. Der attraktive junge Mann kam näher und reichte ihr den Drogennapf. Sie wollte ihn mit der rechten Hand entgegennehmen, aber er zog den

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