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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wird er nichts unternehmen. Ich werde mich wieder bei dir melden, sobald wir eine Entscheidung getroffen haben. Seltsam, Verbindung kappen.«
    »Er spricht immer noch mit dem Lageraum«, sagte Seltsam. »Auch wenn ›brüllen‹ der zutreffendere Ausdruck wäre. Du liebe Zeit, was für eine Sprache ...«
    »Alles der Reihe nach«, sagte ich. »Wir müssen rausfinden, wer die Verräter in der Familie sind.«
    »Wir haben keine Zeit für eine Hexenjagd«, meinte Harry. »Nicht, wenn es so viele wichtige Entscheidungen zu treffen gilt.«
    »Klar, dass du sagen würdest, Harry«, sagte ich. »Ich denke, ich fange damit an, einen netten kleinen Schwatz mit der Matriarchin zu halten. Ich denke, sie wird mit mir reden, wenn ich ihr erst von Sebastian erzähle.«
    »Du kannst nicht zu ihr«, sagte Harry. »Sie ist krank. Sie empfängt niemanden.«
    »Sie wird mich empfangen«, antwortete ich. »Seltsam, zeig mir, was die Familie während meiner unbeabsichtigten Abwesenheit unternommen hat, um gegen die Abscheulichen vorzugehen. Fürs Erste nur die Höhepunkte. Den Rest nehme ich später nebenher mit. Zeig mir nur, was ich wissen muss.«
    Visionen erschienen in Seltsams karmesinrotem Leuchten. Wechselnde Szenen von golden gerüsteten Familienmitgliedern in Schlachten mit Drohnen der Abscheulichen in den albtraumartigen Straßen der Ghoulstädte. Ich sah Dutzende von gerüsteten Gestalten gegen Hunderte von Drohnen vorgehen und jeden töten, der nicht zur Familie gehörte. Die Drohnen waren oft schrecklich missgestaltet, Monster, die nur entfernte Ähnlichkeit mit den Menschen hatten, die sie einmal gewesen waren. Die Droods schlugen sie mit goldenen Fäusten nieder und rissen die Drohnen Glied für Glied auseinander. Ein schneller Tod war die einzige Gnade, die sie zu geben hatten. Sie stürmten durch die engen Straßen, ihre goldene Rüstung schimmerte hell in dem grellen, schmerzhaften Licht der Ghoulstädte. Sie zerstörten Gebäude, rissen sie nieder und schleiften sie mit brutaler Gewalt, um sicherzugehen, dass sie nichts, was sich noch darin verstecken mochte, übersahen. Zuletzt steckten sie die Ruinen in Brand.
    Ganze Städte gingen in Flammen auf. Es wird ja erzählt, dass Feuer reinigt.
    Manchmal waren die Drohnen bereits tot und verfielen, und wurden nur von den unnatürlichen Energien in ihrem Innern aufrechterhalten. Manchmal sahen sie auch aus wie du und ich. Sie kamen auf die Straßen, bettelten und weinten und wiesen laut auf ihre Unschuld hin. Aber sie waren schon so verändert, dass sie vergessen hatten, wie normale Menschen zu klingen und sich so zu benehmen. Besonders die Kinder. Die gerüsteten Droods töteten sie alle. Sie mussten Abscheuliche sein, sonst wären sie nicht in einer Ghoulstadt gewesen.
    Manchmal ließen Familienmitglieder die Rüstung fallen, um sich zu übergeben oder zu weinen oder nur auf dem Bürgersteig zu hocken und sich wie zusammengeschrumpft vor- und zurückzuwiegen.
    Wir haben uns nie als Killer gesehen. Das ist nicht die Art der Droods. Wir haben es immer vorgezogen, hinter den Kulissen zu operieren, mit kleinen Änderungen hier und da. Um zu verhindern, dass die ganze Familie so etwas wie das hier tun musste. Geheime Kriege sind eine Sache, Massenmord eine andere. Aber wir waren Droods, und wir waren immer in der Lage gewesen, die schwierigen, notwendigen Dinge zu tun. Um die Menschheit zu beschützen.
    Ich konnte nur hoffen, dass wir keinen Geschmack daran fanden.
    Ich sah meine Familie die Türme in den Ghoulstädten vernichten; große, unnatürliche Strukturen, teilweise technischer Natur und teilweise organisch. Manchmal schrien die Türme, wenn sie fielen. Sie fielen und fielen und doch gab es irgendwie immer mehr von ihnen ...
    Die Visionen endeten. Ich stand schweigend da und dachte nach. Der Seneschall räusperte sich bedeutsam.
    »Wir sind weiterhin gehandicapt, weil wir all das vor der breiten Öffentlichkeit geheimhalten wollen. Wir können nicht erlauben, dass sie wissen, was geschieht. Wir halten die Regierungen und die Politiker bis zu einem gewissen Grad auf dem Laufenden und sie kooperieren. Mehr oder weniger. Weltweite Panik und Chaos sind nicht gerade in unserem Interesse.«
    »Jetzt hast du gesehen, wie schlimm es steht«, sagte Harry. »Die Chancen, die wir haben. Vielleicht hat Truman recht. Vielleicht sollten wir den Armageddon-Kodex öffnen.«
    »Nein«, sagte ich. »Noch nicht.«
    »Sag mir, dass du einen wirklich guten Plan hast«, meinte der

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