Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever
Ute in den Lageraum gerannt. Sie hatte sich Mühe gegeben, sich zu säubern, sogar neue Klamotten trug sie, die allerdings eindeutig für jemanden Größeres gedacht waren. Dennoch sah sie immer noch keinesfalls vertrauenerweckend aus und Stress und Anstrengung ließen ihr Gesicht zwanzig Jahre älter aussehen. Zu ihrer Ehrenrettung musste man aber sagen, dass sie versuchte, nicht allzu triumphierend in die Runde zu sehen, weil sie recht gehabt hatte und wir sie jetzt brauchten.
»Ich hatte schon das Gefühl, dass ihr mich noch brauchen würdet«, sagte sie. »Also, hier bin ich. Gehe ich recht in der Annahme, dass alle eure Pläne in die Hose gegangen sind und der Weg der Verdammnis die einzige brauchbare Alternative ist?«
»Perfekt zusammengefasst«, meinte Molly.
»Verdammt«, meinte U-Bahn Ute. »Dann sitzen wir wirklich tief in der Scheiße.«
Molly nahm Ute zur Seite, um sie auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen und zu erklären, wie tief wir wirklich in der Scheiße steckten und ich nutzte den Moment, um darüber nachzudenken, wen genau ich mitnehmen wollte. Molly natürlich, aus einem ganzen Bündel von Gründen. Nicht den Waffenmeister. Onkel Jack würde hier gebraucht werden, wenn wir das wieder vermasselten. Giles Todesjäger, weil er der beeindruckendste Kämpfer war, den ich jemals getroffen hatte. Und Mr. Stich, weil er ... nun mal das war, was er war und weil er so verdammt schwer zu töten war. Ich hätte auch gerne Callan dabei gehabt, aber er war immer noch außer Gefecht. Also würde der Letzte dieses kleinen Ewiger-Ruhm-oder-Tod-Teams der Seneschall sein müssen. Einerseits, weil ich jemanden dabeihaben wollte, bei dem ich mich darauf verlassen konnte, dass er Befehle befolgte und andererseits, weil ich jemanden brauchte, auf den ich mich verlassen konnte, dass er bis zum letzten Blutstropfen kämpfen würde, für die Familie. Jemanden, ... der verzichtbar war.
Ich hatte nie so gedacht, bevor ich zum Familienoberhaupt geworden war.
Ich sah hinüber zu Molly und Ute, die schnatterten und kicherten wie die besten Freundinnen, die sie waren, und es war ein netter Zug von Normalität in einer ernsthaft verrückt gewordenen Welt. Es hob meine Lebensgeister ein wenig, zu sehen, dass solche kleinen Freuden noch möglich waren. Aber ich war immer noch nicht sicher, was ich von Utes Weg der Verdammnis halten sollte. Der Name weckte wirklich nicht gerade Vertrauen. Aber wenn er uns direkt in Trumans Bunker führte - nun, ein kräftiger Erstschlag konnte immer noch den Turm ausschalten und dem Ganzen ein Ende machen. Keine Nester mehr, keine Türme mehr, keine Abscheulichen mehr.
Außer dem einen, der noch in Molly lebte. Sich immer noch in ihren Körper, ihren Verstand und ihre Seele fraß. Was war gut daran, die Welt zu retten, wenn ich die Frau nicht retten konnte, die ich liebte? Wenn es Molly nicht mehr gab, dann würde ich nur noch meine Familie haben, und ein Leben voller kalter Pflichten und Verantwortlichkeiten. Es musste einen Weg geben, sie zu retten. Es musste einfach. Weil ich in einer Welt, in der es Molly nicht gab, nicht leben wollte.
Sie sah sich um, sah, wie ich sie ansah und lächelte strahlend. Ich lächelte zurück. Sie umarmte Ute schnell und kam zu mir. Sie umarmte mich und ich hielt sie fest. Ich wollte sie nie wieder gehen lassen, aber ich tat es doch. Ich konnte nicht riskieren, dass sie erfuhr, was ich dachte.
»Du sahst so aus, als könntest du einen großen Knuddler brauchen«, sagte Molly rundheraus. »Zum Teufel, beinahe jeder hier sieht so aus. Aber so eine bin ich nicht. Ich habe gerade mit Ute gesprochen. Sie sagt, sie kann einen Eingang zum Weg der Verdammnis beschwören, sobald du so weit bist, aber ... Eddie, sie ist erschöpft. Ich meine, sie ist total von der Rolle. Da ist nur noch Mut und Entschlossenheit, die sie aufrecht halten. Ich weiß nicht, wo sie war oder mit wem sie verhandeln musste, um die Geheimnisse des Weges in die Finger zu kriegen, aber sie hat einen hohen Preis gezahlt.«
»Dann müssen wir so bald wie möglich los«, sagte ich. »Molly, Ute muss mit uns kommen. Schafft sie das?«
»Sie sagt ja«, meinte Molly und zuckte mit den Achseln. »Ich kann's ihr nicht verbieten. Und du würdest es auch nicht, oder, Eddie?«
»Wir brauchen sie«, sagte ich bestimmt. »Die Welt braucht sie.«
»Lustig«, sagte Molly. »Die hat Ute noch nie gebraucht.« Sie sah mich nachdenklich an. »Was ist mit mir? Brauchst du mich dabei? Kannst du mir so
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