Krieg im Himmel

mich so schnell wie möglich aus Merles Kabine zurück und schloss die Tür.
    Morag lag auf dem Laufsteg und krümmte sich vor Lachen.
    »Das ist kindisch, Morag.«
    Sie lachte mich nur aus.
    »Wahrscheinlich könntest du den Heiden genauso überraschen«, sagte sie und nickte in Richtung seiner Kabine, sobald sie sich wieder etwas beruhigt hatte.
    »Wirklich? Mit wem? Cat?«, fragte ich, während ich mich langsam in ein kleines Mädchen zu verwandeln schien.
    Cat und der Heide wären eine seltsame Mischung. Aber genauso war es mit Jess in den Avenues gewesen. Außerdem redete Morag wieder mit mir, und ich wollte, dass es so lange wie möglich anhielt.
    »So ein Schwachsinn!«, sagte Cat und tauchte irgendwo zwischen den Kisten auf. Sie trat ins Licht. Offensichtlich hatte sie trainiert. Sie schien das Bedürfnis zu verspüren, sich bemerkbar zu machen, bevor jemand etwas sagte, das sie nicht hören wollte.
    »Wer dann?«, fragte ich.
    Morag sah mich an, als wäre ich ein Vollidiot. »Nuiko«, sagte sie.
    »Wow«, sagte ich.
    Ich wusste nicht, warum ich nicht an diese Möglichkeit gedacht hatte. Mit der Senso-Technik würde sich der virtuelle Kontakt wie echt anfühlen. Wenn man bedachte, dass Nuiko eine Chimäre war, hatte der Heide praktisch eine Beziehung mit dem Raumschiff.
    »Oh«, sagte ich.
    Plötzlich fühlte ich mich sehr unwohl in meiner Haut, während Cat und Morag mich anstarrten. Ich vermutete, dass ich jetzt irgendetwas tun sollte, aber ich hatte keine Ahnung, was. Ich hatte Berserker im Nahkampf besiegt, und in dieser Situation wollte ich mich nur noch zurückziehen. Ich bemühte mich, einigermaßen die Würde zu wahren, und kehrte zu meiner Kabine zurück.
    Als ich mich dort in Sicherheit gebracht hatte, hatte ich Lust, mich mit Hilfe meiner Trompete an den anderen zu rächen. Außerdem wollte ich gern üben, aber mit einer Gruppe von ehemaligen Angehörigen der Spezialeinheiten durfte man sich nicht alles erlauben, ganz zu schweigen von Mudge und Morag. Also beschloss ich, mir stattdessen einen Drink zu genehmigen. Ich rief irgendeine Musik von meinen internen Systemen ab und öffnete in meinem IVD ein Buch.
    Mudge tauchte etwa eine Stunde später auf. Der Whisky war die reinste Vergeudung, weil ich nichts anderes als den Korrosionsschutz schmeckte. Also nahm ich mir ein Bier. Es schmeckte auch nicht besser, aber es war billiger.
    »Kann ich auch eins haben? Vorausgesetzt, mein Konsum an schädlichen Substanzen stellt keine Gefährdung der Mission dar.«
    Ich warf ihm einen bösen Blick zu, aber dann gab ich ihm ein Bier, als er sich recht vorsichtig auf den Boden setzte, der aus Metallgitter bestand. Er zündete sich eine Zigarette an, nur um mich zu ärgern, und schaltete dann einen Rauschgenerator ein. Das war so ziemlich die einzige Möglichkeit, ein Gespräch unter vier Augen zu führen, wenn wir uns nicht direkt verkabeln wollten.
    »Ein verdammt zorniger Mann«, sagte Mudge.
    »Ist das der Grund, warum du so komisch läufst? Liegt es am Adrenalin-Fick?«
    »Immer.« Er prostete mir mit seiner Flasche zu und nahm einen langen Zug.
    »Dir ist klar, dass er glaubt, du wärst zu mir gekommen, um vor deinen Kumpels zu prahlen«, sagte ich.
    Mudge lächelte nur und zuckte mit den Schultern, aber dann wurde er plötzlich wieder ernst. »Warum setzt du mich so sehr unter Druck?«
    »Du weißt, dass meine Bemerkungen zu den Drogen nur eine Show für die anderen waren?« Er nickte. »Obwohl tatsächlich etwas dran ist. Vielleicht bleiben wir für sehr lange Zeit auf dem Planeten, je nachdem, wie sich dieser Krieg entwickelt.«
    »Ich habe nie mein Wort gebrochen, und du hast kein Recht, das in Frage zu stellen«, sagte er.
    Das war bereits ungewöhnlich ernst für Mudge.
    Ich nickte. »Das weiß ich, Kumpel. Aber was war das im Büro von Trace? Was zum Henker hast du dir dabei gedacht?«
    »Was? Der Kerl war ein Arschloch!«
    »Morag hätte gar nicht in der Lage sein dürfen, dieses System zu hacken. Wir wären jetzt tot, wenn sie nichts von diesem drahtlosen Link bemerkt hätte.«
    »Hör mal, nichts hat sich geändert, Mann«, sagte er, aber er senkte den Blick. Er wollte mir nicht in die Linsen sehen. Wir können unsere Augen durch etwas aus Glas und Elektronik ersetzen, aber unsere Körpersprache scheint tief in den natürlichen Fleischresten verwurzelt zu sein.
    »Das stimmt. Aber du wirkst anders …« Ich suchte nach dem richtigen Wort. »Verzweifelter.«
    Mudge zuckte wiederholt mit den