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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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jeweils vier Stunden lang Wache. Cat und Merle, ihr übernehmt die mittlere Schicht. Ja, damit will ich euch nur schikanieren.«
    Merle nickte, Cat zeigte mir ihren Mittelfinger. Das bedeutete, dass sie nicht durchschlafen konnten, aber so war es am vernünftigsten. Cat und Merle waren am besten mit diesen Umweltbedingungen vertraut.
    So würde es von nun an ablaufen: ständig auf der Hut, ständig in Kampfbereitschaft. So viel schlafen wie möglich. Weil wir in nächster Zukunft vermutlich nicht mehr allzu viel Ruhe finden würden.
    Morag fuhr. Das Gespräch war etwa so abgelaufen:
    »Ich werde fahren.« Ich lehnte ab. »Was? Glaubst du, ich wäre besser geeignet als du, mit der Waffe herumzufuchteln?« Gutes Argument. Also fuhr sie.
    Die Fahrt fühlte sich irgendwie nicht richtig an. Morag beklagte sich, das SKF wäre zu schwer und zu schwerfällig, obwohl sie sich damit verkabelt hatte. Ich vermutete, dass es an der höheren Schwerkraft lag. Wenn wir um eine Ecke bogen, kam es mir vor, als würden wir schneller werden. Trotzdem war es die frischeste Luft, die ich eingeatmet hatte, seit wir das Schiff verlassen hatten.
    Wir fanden eine geeignete Stelle für unser Lager. Ich war sofort eingeschlafen, als mein Kopf die Matte berührt hatte. Als Cat mich weckte, damit ich meine Wachschicht übernahm, stellte ich fest, dass ich meinen Arm um Morag gelegt hatte. Ich hatte nichts bemerkt, als sie sich nach dem Ende Ihrer Schicht neben mich gelegt hatte. Sie wachte nicht auf, als ich mich erhob. Alles tat mir weh.
    Der Treffpunkt war eine hohe Höhlenkammer. Das, was ich von den Felsformationen erkennen konnte, sah beeindruckend aus. Ich musste die dünnen, gewellten Felsvorhänge und die Stalaktiten bewundern, die vom Dach hingen und sich wahrscheinlich im Laufe von Jahrmillionen gebildet hatten. An einer Wand hing etwas, das wie ein gefrorener Wasserfall aus Flussstein aussah.
    Mudge, der Heide, Morag und ich wanden uns langsam zwischen den hoch aufragenden, fast baumartigen Stalagmiten hindurch. Wir trugen unsere reaktiven Tarnanzüge. Merle und Cat gaben uns von strategisch günstigen Positionen aus Deckung. Obwohl wir versuchten, leise zu sein, schien jeder Tritt laut durch den Raum zu hallen, was aber vielleicht nur an meinem verstärkten Gehör lag.
    Die SKF s hatten wir etwa einen Kilometer entfernt abgestellt und einen Umweg genommen, um hierherzugelangen. Wir hatten verschiedene andere und schnellere Routen geplant, falls etwas schiefging und wir zu den Fahrzeugen zurückkehren wollten. Außerdem hatten wir mehrere Alternativpläne für den Notfall und weitere Rendezvous-Termine vorbereitet, falls es richtig schlimm wurde.
    Von Rannu war nichts zu sehen, aber solange wir keinen Kom-Kontakt herstellen konnten, blieb uns nichts anderes übrig, als die Höhle zu durchsuchen oder darauf zu hoffen, dass er uns fand. Rannu und der Heide hatten Passwörter zur Identifikation vereinbart, und wir hielten immer wieder inne, um »Nudd« zu flüstern, in der Hoffung, »Ludd« als Antwort zu hören. Ich hatte keine Ahnung, was diese Begriffe bedeuteten. Bislang hatte sich nichts gerührt, und ich kam mir recht schutzlos vor, während ich hier herumkroch und flüsterte. Es fühlte sich nicht danach an, dass sich hier noch jemand aufhielt.
    Ich hatte wirklich gehofft, auf Rannu zu treffen. Er würde uns sagen können, welche Situation hier unten herrschte. Außerdem wollte ich ihn einfach wiedersehen. Irgendwann würde man uns entdecken, aber ich glaube, ich war es, der unsere Anwesenheit verriet, als ich in den Teich an der Basis des Flussstein-Wasserfalls trat. Es ging nicht anders, wenn ich an der Wand weiter nach oben steigen wollte. Ich bemühte mich, nicht auf das leise Zischen und den Rauch zu achten, die von dort kamen, wo meine Stiefel und der reaktive Tarnanzug mit der Säure in Berührung kamen. Der untergetauchte Teil des Anzugs flackerte und lieferte verzerrte Bilder. Das war der Moment, als sich die Drohne, die reglos auf einer Felskante ganz oben an der Flusssteinformation gelegen hatte, plötzlich in die Luft erhob.
    Ich erstarrte. Nichts geschah. Das Ding kam nicht direkt auf mich oder jemand anderen zu, was bedeutete, dass es irgendetwas registriert hatte, sich aber nicht sicher war. Eine dünne Fahne aus Säurerauch trieb auf Augenhöhe an mir vorbei. Es handelte sich um eine mittelschwere Kampfdrohne. Ich wusste, dass sie normalerweise eigenständig agieren konnte, zumindest halbwegs. Wenn Demiurg

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