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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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Rolleston.
    Cronin wandte sich an den Major. »Wir verschwenden hier nur unsere Zeit.«
    »Geh, wenn du möchtest.« Rolleston starrte mich nur weiterhin an.
    »Warum was?«, fragte ich.
    »Warum sind Sie hier? Warum kämpfen Sie? Warum versuchen Sie, alles zum Einsturz zu bringen, was wir aufzubauen versucht haben?«
    Ich sah ihn an, als wäre er ein Volltrottel. Ich hoffte, dass es bei ihm ankam.
    »Falls Sie irgendein Problem haben«, fuhr er fort, »möchte ich Sie daran erinnern, dass sie lediglich ein Alien und ein paar Huren töten sollten, um anschließend ein wenig reicher in Ihr erbärmliches Leben zurückzukehren.«
    »Wo soll ich anfangen?«, fragte ich fassungslos. »Ich meine, Ihnen müsste doch klar sein, dass Sie nicht tun sollten, was Sie tun, oder?«
    »Hol so viel wie möglich aus ihm heraus«, sagte Cronin. »Wir brechen seinen Willen und schnappen uns auch noch die anderen.« Er klang ungeduldig, aber da war noch etwas anderes. Nervosität? Angst?
    Die anderen? Das bedeutete, dass zumindest ein paar entkommen waren.
    Rolleston warf Cronin einen finsteren Seitenblick zu, weil er diesen Punkt ausgeplaudert hatte. Obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, warum das eine besondere Rolle spielen sollte.
    »Ihnen ist klar, dass es Ihnen in Ihrer derzeitigen Position nicht zusteht, über mich zu urteilen?«, fragte Rolleston.
    Ich blickte auf meinen gebrochenen, verkohlten und blutigen Körper. »Im Moment eher nicht, aber geben Sie mir ein paar Tage, bis ich wieder auf den Beinen bin. Dann kann ich Ihnen Paroli bieten«, erwiderte ich, obwohl mir gar nicht nach Angeberei war.
    Rolleston lachte, als wären wir zwei alte Soldatenkumpel, die sich über einen Witz amüsierten. Dann legte er seine Hand auf meine Bauchwunde. Ich knirschte mit den Zähnen, hielt den Schmerz aus und wünschte mir, ich hätte stärkere Drogen. Seine Finger verlängerten sich und schoben sich wie Würmer mit scharfen Krallen in mein Fleisch. Ich schrie und wand mich auf der Liege. Rolleston riss die blutigen Finger aus meinem Bauch. Ich sah, wie sich sich schlangengleich bewegten und sich langsam wieder in Finger zurückverwandelten. Der Monitor piepte eindringlich. Ich schnappte nach Luft, spürte immer noch den Geist seiner Finger, wie sie sich durch meine Eingeweide wanden. Reiß dich zusammen!
    »Aaaah!« Mach einen Witz draus. »Ja, so ist es besser! Nicht so viel Gequatsche, sondern eine anständige Folter!« Denn mit Angeberei würde ich weiterkommen, obwohl ich immer noch keine Furcht verspürte, nur Hass und Resignation.
    »Warum?«, fragte er noch einmal.
    »Wir haben es doch schon bis zum Erbrechen ausdiskutiert!«, brüllte ich ihn mit einem Sprühnebel aus Blut und Spucke an. »Machen Sie einfach weiter, verdammt!«
    »Geben Sie mir keine Befehle, Jakob.« Mit gefährlichem Unterton. Das gefiel ihm überhaupt nicht.
    »Seit wann geilen Sie sich so sehr am Klang Ihrer eigenen Stimme auf? Sie waren schon immer ein Arschloch, aber bisher dachte ich, dass Sie einfach nur um jeden Preis Ihren Job machen wollen. Jetzt sind Sie ein durchgeknallter Psychopath. Die Clique existiert nicht mehr. Alle sind tot. Sie sind nur noch eine kaputte Maschine, die der Programmierung folgt, den Anweisungen von Leuten, die nicht mehr da sind oder die die Seite gewechselt haben.«
    Das Zucken in seinem Gesicht wurde sofort durch ein ruhiges Lächeln ersetzt. Wieder hatte ich etwas gesagt, das ihm nicht gefallen hatte.
    »Alle Menschen sind biologische Maschinen. Jeder ist programmiert. Sie sind einfach nur eine fehlerhafte Wetware.«
    »Gut, rechtfertigen Sie es, wie Sie möchten. Es ist nicht besonders schwierig, darauf zu kommen, warum ich hier bin. So etwas tun Menschen einfach, wenn Menschen wie Sie versuchen, uns zu zwingen, auf eine bestimmte Weise zu leben.«
    Das war eine Lüge. Ich war zum Teil wegen Morag hier und zum Teil, weil ich diesen Kerl hasste. Willst du über die Menschheit herrschen? Gut, meinetwegen. Aber warum sah es danach aus, als wäre es seine persönliche Mission, mir immer wieder das Leben zur Hölle zu machen?
    »Du bist wütend und hast endlich erkannt, was gespielt wird?«, fragte Josephine zu meiner Überraschung. Ich glaube, ich war nicht der Einzige, der überrascht war.
    »Auf der Erde haben Sie uns keine andere Wahl gelassen. Wir haben nur reagiert und improvisiert. Wir wollten einfach nur überleben. Können wir jetzt mit der Folter weitermachen?«
    Rolleston schien einen Moment lang über meine Worte

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