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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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Frachtcontainern. Ich vermute, dass es dir irgendwann wirklich Spaß gemacht hat, nicht wahr? Deswegen machst du für mich und für Botschafter die Beine breit. Öffne deinen Geist. Öffne deine Beine. Wo ist der Unterschied? Es ist doch nur eine weitere Penetration, eine weitere Vergewaltigung, oder, Morag? Aber ich werde dich wieder aufnehmen. Ich werde dich benutzen. Ich werde dir verdammt wehtun, ich werde sehr brutal sein, ich werde sogar dein Zuhälter sein, obwohl ich mich bemühen werde, tiefer als ein Alien zu sinken, und auch du wirst mich begehren. Das verspreche ich dir.« Ich lehnte mich lächelnd zurück.
    Beide starrten mich an, ohne ihre Wut und ihren Hass verbergen zu können. Das war gut. Gut für sie. Mal sehen, ob sie damit klarkamen, ob sie unverfälscht und frei von ihren Heucheleien und Lügen leben konnten.
    Ich war mir sicher, dass es mit Morag geschehen würde. Schließlich war ich an dem dunklen Ort gewesen, an dem wir alle uns gelegentlich befinden. Obwohl ich dort nicht mehr lebte. Aber es war der Heide, der zusammenbrach. Der das tat, was ich provoziert hatte.
    »Drecksack!«, brüllte er.
    Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass ein Avatar so wütend aussehen konnte. Er war wirklich ein guter Programmierer, aber er war schwach. Das war in Ordnung, das ließ sich beheben. Weiße Blitze zuckten um die Spitze seines Stabs. Falls es ein Angriff war, würden die meisten Hacker dadurch so schwer getroffen, dass ihre Köpfe Feuer fingen. Aber in diesem Fall würde nur der Kreis aufgebrochen werden, damit ich ihre verdammten Seelen fressen konnte.
    Die Schwarze Annis packte den Heiden, bevor er das Angriffsprogramm aktivieren konnte, und warf ihn heftig gegen die Steinwand des Raums. Glyphen umschwirrten sie, als sie sein Programm deaktivierte. Es war eine Zurschaustellung roher Gewalt, die ihre Wirkung auf den Heiden offenbar nicht verfehlte. Ich war mir sicher, dass er kurz vor dem völligen Zusammenbruch stand.
    »Wenn du nicht diszipliniert genug bist, bloße Worte zu ignorieren, solltest du von hier verschwinden. Ich werde ihm den Rest geben«, zischte sie ihn an. Es hörte sich an, als würden Steine aneinandergerieben. Es hatte wirklich nicht viel gefehlt. »Das ist genau das, was er will. Jemand soll den Kreis aufbrechen.«
    Er konnte ihr nicht in die Augen blicken. Welcher Idiot kam auf die Idee, seinen eigenen Avatar mit der Fähigkeit eines zutiefst verletzten Gesichtsausdrucks auszustatten? Sie sollten auf großem Fuß leben. Schließlich ging es hier nicht um das wahre Leben. Morag ließ ihn los, und er sackte einfach nur an der Wand in sich zusammen. Sie drehte sich herum und starrte mich an. Ach, was hätte ich in diesem Moment mit ihr gemacht!
    Die Tür ging auf, und ein weiterer gut gerenderter Avatar kam herein. Ich war überrascht. Er sah alt aus, sogar noch älter als der Heide. Wieder fragte ich mich, warum sich jemand hier drinnen so ein unvorteilhaftes Aussehen gab? Er trug ein langes Leinenhemd und eine Leinenhose. Das Hemd wurde von einer Art Gürtel zusammengehalten, der mit Brokat verziert war. Der Saum seiner Stoffmütze war ebenfalls mit einem Brokatmuster versehen. Außerdem trug er schlichte Sandalen. In der frühen Morgensonne schien der weiße Leinenstoff zu leuchten. Er blickte zur Schwarzen Annis und zum Heiden.
    »Ich glaube, es wäre besser, wenn ihr geht«, sagte er. Seine Stimme klang kultiviert und gebildet. Der Akzent stammte zweifellos aus dem Nahen Osten. Terra, Erde.
    Die Schwarze Annis nickte. Das Hutzelweib und der Druide wirkten neben diesem Mann völlig deplatziert.
    »Wir sind hier sowieso fertig. Du hast die Regeln verstanden?«, fragte die Schwarze Annis mit ihrer rauen Stimme.
    »Ich denke schon. Nicht den Kreis aufbrechen«, sagte der Mann.
    Das würde sich noch zeigen.
    Die Schwarze Annis würdigte mich keines Blickes, als sie den Heiden hinausführte. Aber er tat es. Der Heide starrte mich voller Hass und Wut an, aber auch mit dem Eingeständnis seiner Niederlage. Morag hätte es vielleicht geschafft, sich hier drinnen nichts anmerken zu lassen, aber sie würde in Tränen ausbrechen, sobald sie aus dem Netz ausgestiegen war.
    Der Mann zog einen Stuhl heran und setzte sich vor mich. Natürlich brach er den Kreis nicht auf.
    »Ich glaube, es ist viel leichter, Leute zu verstimmen, die man kennt und liebt«, sagte er.
    »Du weißt, dass ich sie nicht liebe.«
    »Du? Nein, aber Jakob tut es, und du nutzt sein Wissen aus. Ich finde es

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