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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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Heide mir eine Steingutflasche mit virtuellem Whisky reichte. Normalerweise betrachtete ich so etwas als ziemlich sinnlos, aber er hatte den Geschmack von gutem Whisky recht gut programmiert, und hier drinnen schmeckte er wenigstens nicht nach Furz.
    Ich war neben einem hübsch geschnitzten, stabilen Holztisch aufgetaucht. Darauf lagen zwei schmutzige, geflickte und sehr alt aussehende Umhänge.
    »Das war in meinem Kopf?«, fragte ich, als alle eingetroffen waren.
    »Gewissermaßen«, sagte der Heide. »Eigentlich nur die Komponenten.«
    Er fühlte sich in meiner Nähe immer noch unbehaglich, was ich ihm nicht zum Vorwurf machen konnte. Ich hatte für mich noch nicht gänzlich ausgeschlossen, ihn kräftig zu verprügeln. Aber wahrscheinlich würde ich auch diesen Kampf verlieren.
    »Was auch immer sie in deinem Kopf deponiert haben, es war gut versteckt. Wir konnten es nicht finden. Wie es scheint, musste Nuada dich erst Demiurgs Einfluss aussetzen.«
    »Und sie haben es gemacht, als sie dich in die Senso-Kabine gesteckt haben«, erklärte Morag als Schwarze Annis.
    Wo ich für dich alles zerstört habe, dachte ich. Das erklärte die Träume von der Ebene aus schwarzem Glas und der dunklen Sonne.
    »Nuadas Programm konnte sich vor Demiurg verbergen?«, fragte ich.
    »Was bedeutet, dass ihr Demiurg hacken könnt?«, wollte Heckschütze wissen.
    »Ja. Vor allem können wir Demiurg hacken, ohne dass es bemerkt wird«, sagte der Heide.
    Das war eine gute Neuigkeit. Endlich eine Chance! Die Stimmung im virtuellen Konstrukt besserte sich. Erleichterung, ein Nachlassen der Anspannung. Hoffnung.
    »Können wir gegen Demiurg kämpfen?«, fragte Mutter.
    »Nein, nicht mit unseren Mitteln. Aber ein Datenangriff ist keineswegs ausgeschlossen. Und wenn sie gar nicht wissen, dass wir da waren, wissen sie auch nicht, dass sie geschwächt wurden.«
    »Das kannst du doch bestimmt von jedem System auf Lalande machen, oder?«, fragte Cat. Sie hatte einen neuen Avatar, der genauso wie sie aussah. Das war Morags Werk. Auch Merle hatte einen neuen. Vermutlich hatte Heckschütze die qualitativ hochwertigen whanau -Avatare konstruiert.
    »Ja, wenn wir nur ein bisschen herumschleichen und uns unwichtige Informationen ansehen wollen«, sagte Annis mit ihrer Steinstimme. »Alle nützlichen Sachen befinden sich in isolierten Systemen. Sie haben aus unseren Fehlern gelernt.«
    »Also glauben sie, dass sie ein unangreifbares, völlig sicheres System haben, aber alle brisanten Daten haben sie in einem isolierten System gespeichert. Und ich dachte immer, ich wäre paranoid«, sagte Mudge.
    »Du bist nicht paranoid«, sagte ich zu ihm. »Es stimmt wirklich, dass jeder dich hasst.«
    Seine Miene hellte sich auf. »Gott sei Dank!«
    »Das ist die übliche Vorgehensweise«, sagte Salem. »Es gibt für sie keinen Grund, irgendetwas anders zu machen, das bisher gut funktioniert hat.«
    »Insbesondere nachdem Gott soeben demonstriert hat, wie angreifbar nichtisolierte Systeme sind«, fügte der Heide hinzu.
    »Also stehen wir wieder ganz am Anfang?«, fragte Mutter.
    »Wo befinden sich diese Systeme?«, wollte Rannu wissen.
    »Ich vermute, dass es an Bord des Flaggschiffs der Flotte eins gibt«, antwortete der Heide.
    »Kommt nicht in Frage«, stellte ich fest.
    »Oder in der Zitadelle«, sagte Annis, worauf viel virtuelle Luft durch die Zähne eingesogen wurde.
    »Haben wir einen brauchbaren Plan?«, fragte Cat.
    »Das ist eigentlich dein Job, aber ich glaube, ich kann uns irgendwie reinbringen«, sagte Annis. »Ich weiß nur nicht, wie wir wieder rauskommen.«
    »Selbst wenn, was dann?«, fragte Mutter. »Was nützt es euch? Zweifellos sitzt ihr hier bis zum Ende des Krieges fest, und Rollestons und Cronins Streitkräfte werden schon vorher abziehen.«
    »Es könnte bei der Befreiung von Lalande 2 helfen«, sagte Heckschütze.
    »Und wenn die Erde verliert, werden sie einfach zurückkommen«, erwiderte Mutter.
    »Es ist wesentlich komplizierter«, sagte der Heide. »Wir verlieren unseren Vorteil, sobald sie wissen, dass Demiurg beeinträchtigt ist, worauf sie ihre Pläne entsprechend ändern würden.«
    Das war ein altes Paradoxon militärischer Geheimdienste.
    »Ich möchte sehen, wie es reingeht«, sagte Mutter.
    Vor uns materialisierten Schriftrollen, über die Glyphen wanderten, während die Informationen in unser internes Gedächtnis überspielt wurden.
    Ich sah mir die Daten an. »Damit kommen wir nicht rein«, sagte ich. »Wir kommen der Sache

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