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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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an.
    Ich sah, wie sich die Haltung der Leute veränderte. Es war keine Nervosität, sie machten sich nur auf einen neuen Streit zwischen Morag und mir gefasst.
    »Halt die Klappe, Morag«, sagte Mudge, der sie böse anstarrte.
    »Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für so etwas«, sagte Cat kopfschüttelnd zu ihr.
    »Und das scheint auf ein anderes Problem hinzudeuten«, sagte ich. »Man bringt mir nicht genug Vertrauen entgegen, um mir das Kommando über die Operation Unfeine Kriegsführung zu übertragen.« Ich bemerkte, dass sich kaum Protest regte, und Merle lächelte auf eine Weise, die in mir den Wunsch erweckte, ihn zu schlagen. »Cat, ich glaube, es wäre besser, wenn du es übernimmst.«
    »Warum? Was habe ich getan?« Sie schien wirklich überrascht zu sein.
    »Du hast Kommandoerfahrung und du bist kein Sicherheitsrisiko.«
    Offensichtlich wollte sie es nicht. Wer wollte das schon? Es war eine vertrackte Situation. Außerdem fühlte es sich an, als hätte man mir eine Last von den Schultern genommen, als würde ich mich plötzlich in geringerer Schwerkraft bewegen. Vielleicht war ich ein Feigling, aber Morag hatte demonstriert – neben ihren wiederholten Mordversuchen und meiner Unfähigkeit, mit Merle umzugehen –, dass ich diese Leute nicht führen konnte.
    Die Diskussion wurde lebhafter. Ich konnte Morags Perspektive verstehen. Die Exo-Rüstungen schienen uns einen großen Vorteil zu verschaffen, genauso wie die zwei Umhänge, wenn sie sich tatsächlich dazu verwenden ließen, die Hacker vor Demiurg zu verbergen, aber es gab immer noch zu viele Unwägbarkeiten. Wir konnten diese Vorteile nicht einfach in den Wind schießen, indem wir Selbstmord begingen.
    Ich beobachtete, wie sich Annis mit Merle und Mutter stritt. Vielleicht hatte Morag plötzlich die Fähigkeit entwickelt, sechs unmögliche Dinge vor dem Frühstück zu erledigen. Oder ihre Erwartungen waren durch das außergewöhnliche Glück, das wir bisher gehabt hatten, in unrealistische Höhen emporgeschossen, aber sie durfte dieses Glück nicht überstrapazieren.
    »Alle mal die Klappe halten!«, rief Cat. »Und alle beruhigen sich. So kommen wir nicht weiter. Ihr benehmt euch wie ein Haufen frischgebackener Rekruten. Ruhe!« In bestem Unteroffizierstonfall, wie ich mit einem Lächeln feststellte, während ich mich freute, dass ich es nicht tun musste. »Okay, wir können darüber nachdenken, aber solange wir keinen Plan für den Rückzug haben, kommt es einfach nicht in Frage, verstanden?« Es wurde leise gemurmelt, aber schließlich nickten alle. »Bis dahin helfen wir Mutters Leuten, Wache zu halten und auf Patrouille zu gehen. Außerdem will ich Ideen hören, wie wir ihre Infrastruktur sabotieren können, ohne dass es auf Selbstmord hinausläuft und zu unnötigen Kollateralschäden kommt. Alle anderen persönlichen Probleme löst ihr in eurer Freizeit. Ist das klar?«
    Wieder wurde genickt. Sie sprach uns bewusst wie eine reguläre Armee an, wie konventionelle Soldaten, und ließ uns wissen, was sie von unserem Benehmen hielt. Ich musste ihr recht geben.
    »Merle, du hörst auf, Scheiße zu bauen. Wenn wir wieder draußen sind, kümmerst du dich um Jakobs Wange, verstanden?«
    Er schien widersprechen zu wollen, doch dann nickte er. Er war sauer, weil er wusste, dass die Bionaniten in meinem Blut die Verletzung heilen würden, während er mit einer Narbe herumlaufen musste, bis wir wieder auf der Erde waren. Was unwahrscheinlich war.
    »Da wir jetzt von den Kiwis beobachtet werden, wollen wir versuchen, die nächsten paar Tage hinter uns zu bringen, ohne uns zu blamieren, okay?«
    Mutter und Heckschütze lächelten.
    Unter Cats Führung bekamen wir wieder etwas mehr Ähnlichkeit mit einer Spezialeinheit, auch wenn wir vorerst nicht weiterkamen. Wir gaben uns dem Trott hin. Wir hatten Glück gehabt, dass wir unsere einzige Aktion gegen die Schwarze Schwadron überlebt hatten. Wir hatten bei weitem nicht die Mittel, um die Zitadelle anzugreifen, und unsere übrigen Optionen waren bestenfalls riskante Vorschläge, mit denen wir nicht viel erreichen würden.
    Soloso hatte sich dem Pa angeschlossen. Außerdem reihte er sich in die immer länger werdende Liste der Leute ein, die mir aus dem Weg gingen. Auch gut. Langsam gewöhnte ich mich wieder an meine eigene Gesellschaft. Nachdem jemand anderer das Kommando hatte, fühlte es sich fast wie in der Armee an. Wachdienst und Patrouillen. Ich hatte nicht einmal ein schlechtes Gewissen, wenn ich in

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