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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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Pilze schon nicht in die Luft jagen. Haben sie zufällig halluzinogene Eigenschaften?«
    »Warum isst du nicht einfach ein paar?«, schlug ich vor. »Können wir das überhaupt irgendwie nutzen?«
    Ich bemerkte, dass Morag lächelte. »Das ist unser Weg nach draußen«, sagte sie.

21. Kapitel
    DIE ZITADELLE
    Der akustische Lockvogel war raffiniert; allzu großer Lärm hätte vielleicht die Wachfauna und genauso Demiurg aufmerksam gemacht. Wir lagen auf dem Grund des eisigen unterirdischen Flusses, während dunkle Gestalten über uns durch das Wasser schwammen. Wir hofften, dass die reaktive Haut der Tauchanzüge uns optisch mit dem Stein verschmelzen ließ. Die Gestalten waren Seeleoparden, die Wachstumshormone erhalten hatten, durch Neurochirurgie aggressiver gemacht und mit vergrößerten und kraftverstärkten kybernetischen Kiefern ausgerüstet waren. Die meisten Taucher, die ich kannte, wagten sich nur ungern in die Nähe natürlicher Seeleoparden, ganz zu schweigen von diesen aufgerüsteten Versionen. Ich fragte mich, ob Rolleston sie auch mit SIE -Technik ausgestattet hatte. Die Vorstellung von Seeleoparden mit Tentakeln ließ mich erschauern.
    Mit dem Tauchanzug aus SmartFabric über der vollen Kampfmontur kam ich mir unglaublich klobig vor. Der Anzug funktionierte wie eine große Kieme, indem er Luft aus dem Wasser zog, und war über einen Genickanschluss mit mir verbunden. Die Technik war ursprünglich für Exo-Rüstungen entwickelt worden. Außerdem maskierte der Anzug meine thermische und elektromagnetische Signatur. Die Robben verfügten über implantiertes Hai-Gewebe, mit denen sie EM -Signaturen wahrnehmen konnten.
    Im Regiment hatte ich – genauso wie Rannu, Cat und der Heide – eine elementare Tauchausbildung erhalten, aber wir benutzten außerdem Skillsofts und das bisschen, das wir in der virtuellen Simulation gelernt hatten. Merle war ein versierter Taucher. Er war bei den US Marines für die Force Recon ausgebildet worden. Wir hatten einen Tag für die Vorbereitung gehabt, und dazu hatte ein Ausflug zu einem weiteren von Merles Geheimlagern des Friedhofswinds gehört, um die Spezialausrüstung zu besorgen.
    Die dunklen, schnellen Gestalten schwammen über uns hinweg zum zeitverzögerten akustischen Köder. Er würde sich selbst abschalten, bevor sie ihn erreichten, so dass sie letztlich nichts fanden. Wenn sie den Köder lokalisierten, würden ihre Betreuer wissen, dass etwas nicht stimmte.
    Wir stießen uns behutsam vom kalten Steinboden ab und paddelten vorwärts. Höhlentauchen gehörte zu den gefährlicheren Varianten des Tauchens, und ich verstand auch, warum: viele enge Stellen – vor allem, wenn man so schwer belastet war wie wir. Die Auftriebskontrolle unserer Anzüge war ständig damit beschäftigt, uns in der Schwebe zu halten. Die feindliche Umgebung bedeutete, dass wir uns nichts aufreißen durften, weil wir im Notfall nicht auftauchen konnten.
    Abgesehen von den Gefahren gefiel es mir hier unten. Obwohl ich fror, weil meine Körperwärme schnell abgeleitet wurde, um meine Signatur zu verwischen, und obwohl ich schweißüberströmt war, hatte das Ganze etwas Friedliches. Unter Wasser bekamen die Felsformationen, an die wir uns bereits gewöhnt hatten, ein ganz neues Leben und machten uns bewusst, wie fremdartig diese Umgebung war, aber auf eine gute Weise. Auch diesmal sahen wir alles nur im Grün der Restlichtverstärkung. Eine Weile vergaß ich sogar die Gefahr, die uns durch die Seeleoparden drohte. Ein Kampf gegen sie wäre schlimm. Wir würden ihn gewinnen, aber wenn wir entdeckt wurden, konnten wir die ganze Mission vergessen.
    Dinas Emrys, gestern
    Die holografische Darstellung der Zitadelle wirkte in der kargen, mittelalterlichen Pracht des großen Saals der Zuflucht des Heiden völlig deplatziert.
    »Ihr müsst mir vertrauen. Ich kann es hacken«, erklärte uns die Schwarze Annis.
    Mutter, Heckschütze und Cat machten einen skeptischen Eindruck. Mudge wirkte gelangweilt. Merles Gesicht verriet nichts, und Rannu war nie leicht einzuschätzen, aber ich glaube, er war sehr interessiert. Entweder suchte er eine Gelegenheit, sich erneut zu beweisen, was in Ordnung war, oder er wollte Rache, was nicht so gut war. Auch ich wollte Rache. Ich wollte Rolleston fertigmachen und ihn töten, wenn ich die Chance dazu erhielt.
    »Morag, wenn du uns ein wenig mehr erzählen könntest, wie du es dir vorstellst, wären wir dir sehr dankbar«, sagte der Heide.
    »Im Prinzip genauso wie beim

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