Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith

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erleichtern zu müssen. Dazu war eine kaum vorstellbare Koordination und Disziplin nötig, da wir uns nicht gegenseitig sehen konnten. Außerdem mussten wir die Panzerminen für die Mechs lokalisieren. Zuerst führte unser Weg am Rand der Höhle entlang, damit wir an der Stelle anfangen konnten, wo der whanau eindringen würde.
    Es war langwierig, kalt und langweilig. Die Höhepunkte der Kriechaktion waren Vorbeiflüge von Exo-Rüstungen oder Drohnen. Wenn das geschah, fiel es erheblich leichter, sich in die Hose zu machen. Ich hatte mich mit Beruhigungsmitteln gedopt, um mit der ständigen Anspannung klarzukommen. Sobald wir näher heran waren, würde ich die Wirkung mit Aufputschmitteln aufheben müssen. Ich hoffte nur, dass bis dahin nichts passierte, weil meine Kampfleistung beeinträchtigt war, bis ich mich wieder stimulierte. Die einzige willkommene Abwechslung waren kalte Rationen und der Nervenkitzel, wenn wir unabsichtlich zusammenstießen.
    Ich hatte sehr viel Zeit, über den Wahnsinn unseres Vorhabens nachzudenken, was mir gar nicht guttat. Es waren andere Gedanken als während eines normalen Einsatzes. Ich machte mir Sorgen, die Bewegungsmelder auszulösen, wenn ich wieder das große Zittern bekam. Die Zitadelle ragte in meinem Blickfeld immer höher auf, je näher wir herankrochen. Und je näher wir kamen, desto deutlicher konnte ich die Waffen, die Wachleute und die Maschinen sehen – und desto klarer wurde mir die Sinnlosigkeit unserer Aktion bewusst.
    Rolleston hatte an mir ganze Arbeit geleistet. Ich fragte mich, wie sich Rannu hielt. Ich hatte diese Leute schon einmal im Stich gelassen. Ich wollte es kein weiteres Mal tun. Es war meine Verantwortung, die mich vorantrieb. So versuchte ich damit zurechtzukommen. Für sie hatte es keinen Grund gegeben, die Minen und Sensoren zu tarnen, weil sie fast die gesamte Umgebung abdeckten. Zumindest hatten sie das gedacht. Zum Glück hatten sie nicht damit gerechnet, dass jemand auf eine so idiotische Idee kam wie wir.
    Außerdem sollte es nicht umsonst gewesen sein, was der whanau geleistet hatte. Ich fragte mich, wie sich die Burschen trotz der hohen Todeswahrscheinlichkeit motivieren konnten.
    Dinas Emrys, gestern
    »Sie werden merken, dass wir sie gehackt haben«, sagte Cat. Das war gut. Das war ihr Job – so viele Einwände wie möglich vorbringen, damit wir sie aus dem Weg räumen konnten.
    »Wir müssen dafür sorgen, dass es nach etwas anderem aussieht, und wir müssen jegliche visuelle Überwachung im unteren Konferenzraum ausschalten«, meinte Annis. Gleichzeitig vergrößerte sie den Teil der Arkologie, in dem sich dieser Konferenzraum befand. Bis dahin schien es ein sehr weiter Weg zu sein.
    »Sabotage«, schlug ich vor.
    »Mordanschlag«, empfahl Merle.
    »Wir wissen nicht einmal, ob die Führungsriege dort sein wird«, gab Cat zu bedenken.
    »Also Sabotage. Ich finde, wir sollten jede Gelegenheit nutzen, ihre Maschinen kaputt zu machen«, sagte ich.
    »Und Mordanschläge zu verüben«, fügte Merle hinzu.
    Ich musste ihm beipflichten.
    »Aber nicht auf Kosten der Datenbeschaffung«, sagte Annis und sah Cat an.
    Ich warf einen Blick zum Heiden. Selbst in seinem Druiden-Avatar machte er einen verhaltenen Eindruck. Ich fragte mich, wer jetzt den unfeinen Teil der Kriegsführung leitete.
    Cat nickte. »Einverstanden. Die Informationen haben für uns Priorität.«
    »Selbst wenn wir keine Möglichkeit mehr haben, wieder herauszukommen?«, fragte Merle.
    »Information ist immer hilfreich«, warf Mudge ein.
    »Und derzeit wissen wir so gut wie gar nichts«, setzte Annis hinzu.
    »Okay, das ist alles verdammt wenig«, sagte Cat.
    »Wir haben schon mit weniger gearbeitet«, sagte ich, wozu Rannu nickte.
    »Gut. Lasst uns einen Aktionsplan aufstellen und mit den Vorbereitungen beginnen«, erwiderte Cat.
    Alle lächelten, bis auf das neuseeländische Kontingent und den Heiden.
    »Wichtig ist, dass wir es schnell durchziehen«, erklärte der Heide. »Wir haben kaum beweiskräftige Informationen, aber sie werden bestimmt nicht mehr lange brauchen, um den Angriff auf die Erde starten zu können.«
    Cat dachte einen Moment darüber nach. »Also gut. Wenn wir es machen, werden wir morgen früh um fünf bereit sein, verstanden? Das bedeutet, wenn wir noch weitere Ausrüstung aus Merles Lagern brauchen, müssen wir sie heute holen.«
    Jetzt fingen wir an rumzuquengeln. Aber wir waren Soldaten, und genau das wurde von uns als Soldaten erwartet. Wir quengelten rum,