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Krieg um den Mond (German Edition)

Krieg um den Mond (German Edition)

Titel: Krieg um den Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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gesichert war, fiel die Anspannung bei Anne merklich ab. Ihre Gedanken kreisten nicht mehr ausschließlich um die Existenz der Schraube. „Was glaubst du, warum sie das Video im Archiv übersehen haben?“
    „Auch ein Geheimdienst muss Prioritäten setzen, selbst wenn er so perfekt ausgestattet ist wie die NSA. Das Internet ist unüberschaubar groß und vielseitig. Homepages, für die sich niemand interessiert, stellen keine Gefahr dar. Deshalb stehen sie für die NSA auf ihrer Liste ganz hinten. Und Seiten, die sich selten verändern - wie die meisten privaten - muss man auch nicht oft beobachten. Das kann man in größeren Abständigen erledigen. Deshalb haben sie die Homepage von Michael Forell erst spät entdeckt. Das Archiv wird nicht kontrolliert, weil sie keine Historiker sind. Für die NSA zählt die Gegenwart und was für die Zukunft geplant wird, Anschläge und so ähnlich.“
     
    „Fertig!“
    Olaf nahm den Stapel Ausdrucke und verteilte sie auf dem Boden. Dort konnten sie sie ungestört begutachten. Sie kamen übereinstimmend zu der Meinung, dass es keine bekannte Art von Schraube war und dass sie schon länger dort liegen musste.
    „Was glaubt Ihr, wie groß sie ist?“
    „Ich würde sagen, dass der Kopf 2-3 cm im Durchmesser misst“, schätzte Anne. „Ziemlich groß für eine Schraube.“
    Olaf und Lisa stimmten zu.
    „Trotzdem, wenn die Kamera nicht genau an dieser Stelle auf den Boden geschwenkt hätte, um ihn näher zu untersuchen, wäre sie nie entdeckt worden. Was für ein Zufall.“
    „Nicht unbedingt. Denkt nach: So spannend der Fund einer Schraube auf dem Mond ist, - eine einzelne Schraube macht wenig Sinn. Wozu sind Schrauben da?“
    „Um etwas zusammen zu halten oder zu befestigen.“
    „Genau. ‘Etwas’! Was ist dieses Etwas, das von der Schraube zusammengehalten wurde? Was wissen wir darüber?“
    „Es muss einigermaßen groß sein. Eine Schraube in der Größe nimmt man nicht für ein kleines Teil.“
    Lisa war froh, auch einen Gedanken beitragen zu können.
    „Wir wissen noch mehr“, fuhr Olaf fort. „Es muss eine Art Unfall gegeben haben. Niemand von uns könnte eine Schraube von dieser Dicke abbrechen. Dazu gehört eine erhebliche Portion roher Gewalt. Wo so viel Gewalt mit etwas Großem zusammenstößt, kann man davon ausgehen, dass noch mehr herumliegt. Es gibt keinen heftigen Unfall, bei dem nur ein einziges Trümmerteil übrig bleibt.“
    „Das ist eine ganze Menge, was man aus einer abgebrochenen Schraube schließen kann“, stellte Anne fest. „Nur, wozu die Schraube gehört hat, wissen wir nicht.“
    „Das ist die eigentlich spannende Frage. Kein Wunder, dass die NASA alles daran setzt, den Fund geheim zu halten.“
    „Glaubst du an ein abgestürztes UFO?“ Aus Lisas Mund hörte sich das seltsam an.
    Olaf lachte wieder: „Es hat garantiert mit einem UFO zu tun, auch wenn sich das unwissenschaftlich anhört. Was bedeutet denn UFO: Unbekanntes fliegendes Objekt. Unbekannt ist es jedenfalls, geflogen muss es auch sein, wie sollte es sonst auf den Mond kommen, und ein Objekt ist es auch. Da hast du dein UFO.“
    So sachlich hatte sich Lisa die Antwort nicht vorgestellt. Auch Anne konnte sich nicht damit anfreunden, wenn auch aus einem anderen Grund.
    „Das klingt so Science-Fiction-mäßig. Unterhaltsam, aber doch nur Phantasie. Ich sehe schon die Pressemeldungen vor mir: Wrackes Raumschiff auf dem Mond entdeckt. Gelingt der Kontakt mit den Aliens? Und so weiter. Das gefällt mir ganz und gar nicht.“
    „Wissenschaft bedeutet nicht, immer nur das zu entdecken, was einem gefällt. Ein Wissenschaftler sollte für alles offen sein.“
    „Aber sich nicht an wilden Spekulationen ergötzen“, ergänzte Anne schnell.
    „Ich weiß, was du meinst. Trotzdem haben sich schon oft Spekulationen und phantastische Berichte im Nachhinein als Realität erwiesen.“
    „Zum Beispiel?“
    „Monsterwellen. Die hat man jahrelang als Seemannsgarn abgetan, bis man sie wissenschaftlich bewiesen hat. Oder Riesenkraken. Oder Kugelblitze. Oder ...“
    Anne hob abwehrend die Hände.
    „Schon gut, schon gut, eine abgebrochene Schraube genügt mir fürs erste. Du glaubst also an ein abgestürztes Raumschiff?“
    „Ehrlich gesagt, würde mir ein abgestürztes Raumschiff sehr gefallen. Das fände ich ungemein spannend.“
    „Das würde unsere ganze Physik auf den Kopf stellen. Es ist nicht möglich, dass etwas schneller fliegt als das Licht. Nur - wo sollte ein Raumschiff

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