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Krieg um den Mond (German Edition)

Krieg um den Mond (German Edition)

Titel: Krieg um den Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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durch endlos erscheinende, verwinkelte Gänge in einen kleinen Besprechungsraum. Schwere Eichentüren schlossen sich hinter ihnen. Die Wände waren rundherum mit Holz vertäfelt. Fenster gab es keine. Hier konnte niemand mithören, war sich Olaf sicher. Sie ließen sich in die Ledersessel fallen, die um den Konferenztisch verteilt waren. Der ganze Raum strahlte eine Atmosphäre aus, wie ein Ort, an dem weitreichende Entscheidungen gefällt werden.
    Kowalev ergriff das Wort: „Unser Geheimdienst hat in Erfahrung gebracht, dass die Amerikaner bei ihrer letzten Mission auf dem Mond eine wichtige Entdeckung gemacht haben. Was es konkret ist, konnten wir bedauerlicherweise nicht herausfinden. Bei der NASA scheint niemand etwas zu wissen, bis auf die obersten Verantwortungsträger. Das ist verdächtig. Was wir herausfinden konnten, ist, dass sie ihr Budget um 50 Milliarden Dollar aufgestockt haben. Das ist auch für Amerikaner keine Kleinigkeit und angesichts der immensen Schulden, die sie ohnehin haben, ist dieser Betrag eine Sensation. Eine extrem verdächtige Sensation.“
    „Du meine Güte“, entfuhr es Dr. Bardouin. „Das gesamte Jahres-Budget der ESA erreicht nicht ein Zehntel dieses Betrags und hier handelte es sich „nur“ um eine Aufstockung.“
    „Das ist noch nicht alles“, setzte Kowalev seine Erklärung fort. „Wir interessieren uns natürlich auch für die Chinesen. Kurz bevor ich dich angerufen habe, gab es in Zhongnanhai ein Treffen der wichtigsten Polit- und Militärführer. Der Direktor der chinesischen Raumfahrtagentur CNSA war ebenfalls dort. Leider ist es sogar für uns unmöglich, aus diesem Kreis an detaillierte Informationen zu kommen. Immerhin kennen wir das Ergebnis - und das sagt mehr als genug.“
    Kowalev machte eine Pause und sah in die kleine Runde. „Die Beratung hat nur eine Viertelstunde gedauert. Die CNSA hat den Auftrag bekommen, auf jeden Fall vor den Amerikanern auf dem Mond zu sein. Zur Verfügung steht ihr ein unbegrenztes Budget. Und wenn die Chinesen unbegrenzt sagen, dann meinen sie unbegrenzt.“
     
    Stille breitete sich aus. Kowalev ließ ihnen Zeit, diese Informationen in ihrer Bedeutung zu begreifen. Dann fuhr er fort: „Es ist nicht viel, was wir wissen, aber genug, um sagen zu können, dass es um eine Angelegenheit von größter Bedeutung gehen muss. Fest steht, dass wir uns nicht mit einem Zuschauerplatz auf der Tribüne begnügen werden. Wir werden handeln!“ Jetzt war er eindeutig der General, der kompromisslose Autorität ausstrahlte. „Die Frage ist nur: Was werden wir tun? und: Werden wir es gemeinsam tun?“
    Kowalev machte wieder eine Pause und fixierte Dr. Bardouin mit seinem Blick. „Das war mein Teil. Jetzt bist du an der Reihe, Louis.“
    Dr. Bardouin erhob sich. „Danke, Alexander, für deine Einführung und deine Offenheit. Ich glaube, wir können Wesentliches beisteuern, um den Zusammenhang zu erhellen. Und das haben wir meinen beiden Mitarbeitern zu verdanken. Dr. Bürki, darf ich Sie um die DVD bitten?“
    Olaf zog eine DVD aus dem Aktenkoffer und reichte sie Kowalev, während Dr. Bardouin erklärte: „Es ist eine lange Geschichte, wie wir daran gekommen sind. Auf der DVD ist ein Video mit dem Fund, um den es geht.“
    Kowalev drehte die DVD in seinen Händen. „Das ist allerdings eine Überraschung. Ich habe mit vielem gerechnet aber nicht damit.“
    Kowalev drückte einen verborgenen Knopf. Vor ihm versank ein Ausschnitt der Tischplatte und wurde durch einen Laptop ersetzt, den Kowalev unverzüglich startete. Gleichzeitig schob sich die Holzvertäfelung an der Stirnwand beiseite und gab einen großen Bildschirm frei. Das Video lief an. Hier machte es einen wesentlich imposanteren Eindruck als auf den kleinen Monitoren, auf dem sie es bisher gesehen hatten. Anne hatte das Gefühl, dass die Atmosphäre des Raumes dem Video noch mehr Gewicht gab. Gebannt verfolgte sie Aufnahmen, die sie eigentlich schon auswendig kannte.
    Kowalev ließ das Video kommentarlos bis zum Ende laufen.„Das ist es also!“, stellte er schließlich fest. „Hochinteressant! Dass es sich hierbei nicht um ein Stück billigen Weltraumschrott handelt, brauchen wir nicht mehr zu diskutieren. Das ist in Amerika und China geschehen und sie haben entschieden, dass dieses Teil Milliarden wert ist.“
    Er wandte sich an Olaf und Anne. „Sie haben dieses Video besorgt?“
    Beide nickten.
    „Dann kann ich Ihnen nur gratulieren. Sie haben mehr herausgefunden als unser

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