Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)

Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)

Titel: Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Storm
Vom Netzwerk:
befürchtete, sie würde entzweibrechen. Wieder wurde er daran erinnert, dass in der Sanduhr bald das letzte Korn verrinnen würde und dass er sie nicht noch einmal umdrehen durfte.
    Hierbei gab es keine Zurücktaste.
    „Aber Lajos, ich merke doch, dass du dich mal von mir verabschiedest und dann, wie eben, öffnest du dein Herz für mich. Ich habe Angst zu schlafen, weil ich befürchte, die Augen zu öffnen und du bist nicht mehr da."
    „Jada, oh Gott, Jada, du reißt mir mit deinem Schmerz das Herz aus der Brust. Bitte hör auf zu weinen. Mach dir bitte keine Gedanken darüber, versprich es mir. Ich bin doch hier und ich bin zurückgekommen. Ich werde nicht gehen.“
    Das war eine faustdicke Lüge. Aber was sollte er ihr sagen, um sie zu beruhigen? Es wäre nicht hilfreich ihr zu sagen: Mach dir keine Gedanken, diese Nacht bin ich zurückgekommen, aber die nächste? Keine Ahnung!
    „Lajos?“
    „Mmh?“
    „Hattest du nicht gesagt, wir wollten essen?“ Ihre Frage wurde von dem Knurren ihres Magens begleitet.
    Es fiel ihr schwer, denn sie wusste, dass er nicht die Wahrheit sagte. Tief verborgen lag die Gewissheit, dass er sie verlassen würde.
    Und sie würde nicht das Geringste dagegen tun können.
    Das Einzige, was ihr bleiben würde, wären Erinnerungen, die sie in sich bewahren würde. Denn vergessen würde bedeuten, auch ihn zu vergessen.
    „Oh ja, meine Kleine, Kaffee? Omelette?“
    „Das hört sich gut an.“
    Ihr Lächeln war so unschuldig und rein, dass es ihm kalt den Rücken herunter lief.
    Lajos liebte ihr kindliches Lächeln so sehr, dass es ihn jedes Mal schmerzte, es zu sehen.
    Er wünschte sich, wenn er sie so sah, ein bisschen Unschuld und Reinheit für sich selbst.
    Jada besaß so viel, wovon er nur träumen konnte, er war schon allein deshalb keine gute Partie für sie.
    Wenn er es zulassen würde und es eine Zukunft für sie gäbe, müsste sie in seine Welt eintauchen, wo Blut, Gewalt und Grausamkeit an der Tagesordnung waren.
    Wollte er das für sie?
    Ganz klar: Nein.
    Da gehörte Jada nicht hin.
    Lajos griff in den Schrank über ihren Kopf und nahm zwei Tassen heraus. Bevor er ihr den bereits gekochten Kaffee eingoss, hob er sie mitsamt der leeren Tasse, die sie in den Händen hielt, auf die gegenüberliegende Seite und setzte sie auf die Arbeitsplatte neben dem Herd.
    Er wollte sie, so lange es noch möglich war, ganz nah bei sich haben, und wenn er sie auf der anderen Seite sitzen ließe, wäre das eindeutig zu weit weg.
    Er mochte den Gedanken, dass sie ihm Gesellschaft leisten würde, es war ein Gefühl von Vertrautheit und Zusammengehörigkeit. Es war für ihn unbeschreiblich, normale, alltägliche Dinge zu tun. Sein Leben bestand aus Einsatzplanungen, Waffenreinigen, dem Waschen blutiger Kleidung, dem Versorgen von Wunden und töten. Aber hier mit ihr zu sitzen, zu lachen und nicht daran denken zu müssen, am Abend in seine Kampfmontur zu steigen, sich Waffen anzulegen und mit dem Ziel zu töten oder getötet zu werden in die Nacht hinaus zu gehen, war fremd für ihn, weil er es seit Jahrzehnten nicht mehr getan hatte.
    Er hatte sie noch nie so wundervoll lachen hören und er hatte nicht einmal gewusst, dass ein Lachen die Kälte ihn ihm vertreiben konnte.
    „Hey, was tust du da?“, fragte sie schockiert, als er sie ohne Vorwarnung auf seine Arme nahm.
    „Lajos. Ich. Kann. Allein. Gehen.“
    Er setzte sie an den Tisch, gab ihr einen Kuss auf den Scheitel und ging wieder ins Haus, um das Essen zu holen.
    Lajos stand gerade in der Küche und überlegte, wie jemand so viel Kaffee in sich hineinschütten konnte, ohne Herzflimmern zu bekommen, da piepte auch schon der dritte Durchlauf. Im selben Augenblick, als er die Kanne auf den Tisch stellte, drangen Geräusche aus der Küche zu ihnen herüber.
    Polternd betraten Imre und Istvan die Terrasse und die erholsame Ruhe war schlagartig vorbei.
    Er warf einen Blick über seine Schulter und erstarrte.
    Jelena.
    Aber sie war nicht mit Läzar gekommen, sondern lehnte am Schrank und sah Isaac zu, wie er weitere Tassen herausholte.
    Das Funkeln in Jelenas Augen, als sie Isaac ansah, machte Lajos Angst.
    Was taten sie da?
    Isaac packte in diesem Augenblick ihre Hüfte und zog sie zu einem Kuss an sich heran.
    Lajos traute seinen Augen nicht, die Kinnlade fiel ihm herunter. Jelena, die Nephilim verabscheute und hasste wie nichts Vergleichbares, stand in diesem Augenblick in der Küche und küsste einen von ihnen.
    Wäre das nicht schon schlimm

Weitere Kostenlose Bücher