Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)
trieb Lajos in Jadas Zimmer. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend lief er zu ihr. Er öffnete leise und langsam die Tür und das Bild, was er sah, versetzte ihn in Panik. Sie lag nicht in ihrem Bett.
Gott verdammt, sie lag nicht in ihrem Bett, aber er konnte sie spüren.
Der Fernseher, vor dem ihre Brüder und Läzar schliefen, lief.
Lautlos stieg er über sie hinweg, am liebsten hätte er ihnen die Hälse umgedreht. Sie sollten auf sie aufpassen, nicht auszudenken, was hätte passieren können.
Regungslos verharrte er auf der Schwelle des Balkons. Da war sie, saß im Schaukelstuhl und schlief. Wieder einmal zeigte sich der Engel, der sie war. Aber sie hatte rote Ränder unter den Augen, Tränenspuren zeigten sich auf ihren Wangen. Sie schlief und Lajos konnte ihren Schmerz auch jetzt noch spüren. Neben dem Schaukelstuhl ging er in die Knie und streichelte ihre Wange.
Sie schlug die Augen auf und versuchte sogleich, sich an seiner Schulter hochzuziehen.
„Kannst du mir mal sagen, was du da machst?“, sagte er leise und drückte sie in den Stuhl zurück.
„Ich möchte ins Bad“, sagte Jada fast schon empört.
Lajos schnappte sie und trug sie ins Badezimmer, wissentlich ignorierte er ihren Blick.
Zu seinem Glück verkniff sie sich jeden Kommentar, denn Lajos war nach dieser beschissenen Nacht in der besten Stimmung für eine Diskussion.
Einen Arm stützend um ihre Hüften gelegt, stellte er sie im Bad vor dem Waschtisch auf die Füße.
„Ich möchte gern duschen und was man im Bad so macht, erledigen. Wenn du mich jetzt bitte allein lassen würdest? Ich kriege das schon hin“, sagte sie mit schnippischer Stimme, als Lajos keine Anstalten machte, sich aus dem Bad zu bewegen.
„Jada, das kommt nicht infrage. Was, wenn du dich verletzt?“, brauste Lajos auf und verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust. Er bemerkte, dass sie sauer war, aber zugleich freute er sich über ihre trotzige Sturheit, die er nur allzu gut kannte. Na, das konnte ja lustig werden. Gleich würde sie ihm die Leviten lesen und ihm gewaltig in den Arsch treten. Aber Lajos ließ es entspannt auf sich zukommen.
„Lajos, raus mit dir und zieh gefälligst diese Stiefel aus, wenn du in mein Zimmer kommst!“ Ihr Zeigefinger zeigte auf die Tür hinter ihm.
Lajos sah an sich herunter und schüttelte den Kopf, als sein Blick auf seine dreckverkrusteten Kampfstiefel fiel.
„Jada!“
„Lajos“, äffte sie ihn nach.
Er wusste, sie würde nicht nachgeben, es amüsierte ihn sogar, wie stur sie doch war.
Das Wichtigste war aber, dass sie wieder da war.
Seine unnachgiebige Jada war wieder bei ihm.
„Nein, ich werde nicht gehen, du kannst machen, was auch immer du willst, und ich werde dir helfen. Aber ich werde dich nicht hier drin allein lassen.“ Das war sein Ernst und zur Untermalung, wie ernst es ihm war, stellte er sich breitbeinig in den Türrahmen und funkelte sie an.
„Lajos, oh doch, das wirst du.“ Sie stampfte tatsächlich mit dem Fuß auf und griff nach der Seifenschale, die direkt neben ihr stand.
Lajos grinste sie süffisant an und verschränkte die Arme vor der Brust. Doch schlagartig wurde ihm klar, dass es ihr unangenehm war und er ihre Privatsphäre missachtete.
Was würde sie nur tun, wenn sie wusste, dass er ihren wunderschönen Körper bereits kannte? Nein, das wollte er vermutlich nicht wirklich wissen. Sie würde ihn in der Luft zerpflücken und ihn an die Aasgeier verfüttern, bei ihrem Temperament musste er mit allem rechnen
„Lajos, du bist ja immer noch da. Was bist du? Ein Spanner?“
„Ein Spanner? Jada! Ich möchte nur nicht, dass du dich verletzt. Du bist auch immer noch geschwächt, aber ich werde nach nebenan gehen und auf dich warten. Aber nur, wenn du mir versprichst, zu rufen, wenn du mich brauchst.“
„Aber natürlich, Lajos. Würdest du jetzt bitte gehen?“, sagte Jada und verdrehte die Augen. Er wusste, dass sie ganz gewiss nicht nach ihm rufen würde, dafür war sie viel zu dickköpfig.
Vor der Tür lief er nervös auf und ab, für seinen Geschmack dauerte das Ganze jetzt schon viel zu lange. Fluchend verharrte er, lauschte und nahm seinen Wanderpfad wieder auf.
Läzar versuchte sich gerade aus dem Zimmer zu schleichen, als Lajos herumfuhr und sagte: „Und wir unterhalten uns noch“, sein Zeigefinger war anklagend auf seinen Bruder gerichtet.
„Aber Lajos, es ist doch alles okay, was ist los?“, fragte Läzar und hob als Unschuldsbezeugung die Hände.
„Ich hatte
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