Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)
sie in eurer Obhut gelassen und was musste ich feststellen? Dass ihr zugelassen habt, dass sie auf dem Balkon schläft. Sie hätte sich den Tod in der Kälte holen können.“
„Sie hatte uns darum gebeten und du weißt, wie stur sie ist. Noch dazu war sie wütend auf uns, weil wir ihr nicht sagen konnten, was du vorhast. Was hättest du denn getan?“
Noch bevor er antworten konnte, hörte er aus dem Bad ein leises Stöhnen.
Mit einem Satz war er an der Tür, die knirschend an die Wand knallte, gefolgt von dem Klirren der Fliesen, die auf den Boden fielen.
Jada erstarrte vor Schock, der Schreck ließ ihren ganzen Körper erzittern.
Lajos blieb abrupt mit der Klinke in der Hand stehen, als er feststellte, dass sie nur mit einem Handtuch bekleidet vor ihm stand.
Die zarten Konturen ihres Körpers zeichneten sich unter dem Tuch ab und trotzdem hatte sie eindeutig noch zu viel an.
Er konnte seine Augen nicht von diesem Anblick lösen.
Eine Shampooflasche traf ihn an der Brust.
Lajos blinzelte schockiert und sah ihr ins Gesicht.
Sie hielt sich mit einer Hand am Waschbecken fest, die andere stemmte sie in ihre Hüfte. Ihre Augen funkelten vor Zorn, doch Lajos sah es sofort: Sie schwankte.
„Lajos, was tust du da?“ Oh Mann, er war eindeutig abartig, sie schwankte vor Schwäche und ihm pochte seine Erektion in der Hose.
„Ich habe ein eindeutiges Stöhnen gehört und bin davon ausgegangen, dass du dich verletzt hast, so wie ich es vorausgesagt habe. Da bin ich gekommen, um dir zu helfen. Du bist auch schon viel zu lange im Bad und bevor du dich jetzt aufregst: Ich werde auch nicht gehen! Und das war mein letztes Wort.“
Wie schön es doch war, wenn sie ihn wütend anfunkelte. In einigen Momenten, wenn sie versuchte, sich mit all ihrer Macht durchzusetzen, erschien sie ihm größer, als er selbst es war.
„Ich sprach eigentlich davon, warum du mein Bad zerstörst. Ich bin jetzt sowieso fertig und hatte mich mit dem Fuß an der Tür gestoßen.“
Die Tür ihres Ankleidezimmers fiel ins Schloss und wurde ihm direkt vor der Nase zugeknallt. Er fragte sich, warum sie so schnell nachgegeben hatte.
Lässig an der Duschwand lehnend sah er über seine Schulter hinweg, wie sich die anderen, mit gesenkten Köpfen und wissentlichem Vermeiden in seine Richtung zu sehen, aus dem Zimmer schlichen.
Ein dumpfes Knacken erreichte sein sensibles Gehör und dieses Mal zwang er sich, die Tür leiser zu öffnen. Da saß sie, auf der Erde zusammengekauert, hatte die Knie unter ihr Kinn gezogen und wiegte sich hin und her.
Er ging vor ihr auf die Knie und nahm den Pulli aus ihren zittrigen Händen.
Ihre traurigen Augen sahen ihn an, als er ihr den Pullover über den Kopf zog und ihre Arme in die Ärmel schob.
Tränen tropften von ihren Wangen auf den grauen Stoff und hinterließen dunkle Punkte. Lajos nahm sie hoch und trug sie in ihr Zimmer zurück. Sie hielt noch immer den Kopf gesenkt, als er sich mit ihr auf dem Schoß aufs Bett setzte.
„Erzähl es mir, meine Kleine! Was hat dich so erschreckt?“, fragte er sanft.
Jada schluckte mehrfach, bevor sie sprach, und wischte sich mit dem Ärmel über die Wangen.
„Ich hatte Bilder von der Nacht vor Augen, als würde alles noch einmal passieren, als ich das hier auf meiner Hand sah … Sie hob die Hand und das verblasste Mal in ihrer Handinnenfläche, das sicher niemals ganz verschwinden würde, sprang Lajos entgegen. Seine Nasenflügel bebten bei diesem Anblick. „Ich spürte seine Hand auf meinem Gesicht und seinen Atem auf meiner Haut und bekam das Gefühl und die Schmerzen noch einmal mit voller Wucht zu spüren. Es war beängstigend. Ich hatte dich gerade wegschickt. Oh, Lajos!“
Sie weinte unaufhörlich und Lajos wünschte sich bei diesem Anblick, diesem Friedhofsjodler den Arsch aufzureißen, aber vermutlich würde dieser kranke, eiskalte und abgestumpfte Mistkerl sogar darüber noch lachen. Lajos brannte darauf, losziehen zu können und Nijän das Licht auszublasen.
„Jada, es ist vorbei und er wird nie wieder in deine Nähe kommen. Nie wieder. Dir wird auch sonst nie wieder ein Haar gekrümmt werden. Wir werden immer für dich da sein, deine Brüder und meine Familie, denn dazu gehörst du jetzt. Aber Jada, ich wollte dir auch noch etwas sagen, denn mich trifft die Schuld für das, was passiert ist. Ich hätte da sein müssen. Ich hätte dich beschützen müssen, obwohl ich dich gewarnt hatte, da nicht hinzugehen. Trotzdem hätte ich da sein müssen, um
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