Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)
ein Nichts. Leer, eine kalte Hülle aus Muskeln, Gewebe und Nerven.
Er hätte nie im Traum nur daran gedacht, dass eine Frau sein Herz auf diese Art erreichen konnte, aber wie es das Schicksal nun einmal wollte, war sie in sein Leben getreten, hatte alles auf den Kopf gestellt und war zu seinem Inhalt geworden.
Isaac war ein kalter, bösartiger Nephilim. Er gehörte zu den stärksten seiner Art und er war ohne Frage der tödlichste, in seinen Adern floss das Blut des dämonischen Dark Angel. Seine Opfer fanden ein schnelles und brutales Ende. Es gab in all der Zeit, in der es Nephilim gab, nur wenige seiner Art. Sie lebten verborgen. Die Zahl derer, die so waren wie er, blieb dennoch unbekannt.
Niemand wusste, wie viele von ihnen die Wandlung überlebt hatten und wie viele getötet wurden. Bei Menschen würde man sagen, es sei ein Gendefekt. Ihr Blut war dunkler als das eines normalen Nephilim. Sie waren größer und breiter. Dark Angels waren sehr schwer zu finden, da sie Meister der Tarnung waren. Ihr Tod war fast ausgeschlossen. Ihre Fähigkeiten ließen ihre Feinde nicht einmal nur ansatzweise auf Armlänge an sie herankommen und wenn es doch geschah, streckten sie sie mit dem Gift ihrer verborgenen Drüsen in ihren Flügeln nieder. Isaac konnte nur durch seinen bloßen Willen töten. Ein Dark Angel war der gefürchtetste Feind der Lamia, und seine Frau, eine Lamia, hatte ihn trotz dieser grausamen Seite akzeptiert.
Jelena ...Verflucht, Jelena. Sie war einfach gegangen.
Isaac stand am Fenster und starrte in die Nacht hinaus, er konnte es keine Minute mehr ohne sie aushalten und wenn er auf Knien betteln musste, dass sie zu ihm zurückkam, war es ihm auch recht. Sie war die Auserwählte, vom Schicksal für ihn bestimmt. Es gab nur eine Frau, die einen Dark Angel mit Liebe erfüllen konnte. Einige von ihnen fanden diese Frau, anderen blieb es verwehrt, für Isaac hatte das Schicksal ihm eine Frau zugeteilt und er würde einen Teufel tun und sie gehen lassen. Die Ironie des Ganzen war, dass ein Nephilim einen Lamia stets sofort töten würde und genauso war es auch im umgekehrten Fall. Ein makaberes Schauspiel. Er liebte eine Lamia und er wäre bereit, für sie zu sterben.
Bevor Isaac sich noch länger in seine absurden Gedanken vertiefen konnte, stürzte er aus seinem Zimmer. Im Laufen zog er sich sein T-Shirt an und machte einen Satz über die Balustrade. Als er unten aufkam, fiel sein Blick auf seine Füße und den Boden unter ihm. Sein Gewicht hatte eine Delle in den Holzdielen hinterlassen. Er hätte wohl doch die Treppe nehmen sollen. Aber im Augenblick erschien ihm die Abkürzung logischer. Ohne sich weiter um den Boden zu kümmern, lief er zu seinem Hummer. Er sprang hinein, startete den Motor und nur Fliegen wäre schöner gewesen. Er fuhr die Strecke zum Anwesen in Rekordgeschwindigkeit, mit quietschenden Reifen stoppte er den Wagen vor dem Haus. Isaac stürmte die Terrasse hinauf, zum Glück war die Tür nicht verschlossen. Im umgekehrten Falle hätte ihn eine verschlossene Tür auch nicht daran gehindert, ins Haus zu kommen. Als er durch das Wohnzimmer lief, begrüßte er Mina und Esteban mit der erhobenen Hand und lief weiter in die Richtung, aus der er Jelenas Geruch vernahm. Schockiert starrten sie ihm hinterher. Zum Glück konnte Isaac kommen und gehen, wann er wollte, aber meistens bewahrte er so viel Anstand und benutzte die Klingel.
Er stieß die Tür zu Jelenas Zimmer auf, Feuchtigkeit drang ihm entgegen, er nahm seinen Sturzflug wieder auf und lief ins Badezimmer. An der Tür blieb er erstarrt stehen, sie stand unter der Dusche, den Kopf gesenkt, das warme Wasser prasselte auf ihren göttlich muskulösen Körper.
Er nahm ihren Duft in sich auf und durchquerte den Raum, vor der Dusche beendete er seinen Durchmarsch. Seine Jelena. Seine wunderschöne Jelena, wie er ihren Körper, ihr Gesicht und ihre Locken vermisst hatte.
Jelena hob den Kopf und ihre Blicke trafen sich. In Isaacs Herz schmolz etwas und gleichzeitig nahm Traurigkeit seinen Platz ein, noch eine Emotion, die er durch Jelena kannte. Ihre Augen waren rot, dunkle Schatten zeichneten sich unter ihnen ab. Sie hatte geweint, viel geweint. Das hatte sie ihm zu verdanken. Er war ein verfluchtes Arschloch gewesen, wie konnte er sie nur so behandeln? Er hatte Schuld, dass sie weinte. Leider konnte er es nicht rückgängig machen, auch wenn er es gerne wollte. Sie musste in den letzten Tagen sehr gelitten haben.
Isaac räusperte
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