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Krieger der Stille

Krieger der Stille

Titel: Krieger der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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Kiefer ausrenken. Seine Kollegen hatten bereits ihre Waffen wieder eingesteckt.
    »Gut. Dann gehen Sie rein. Ich begleite sie nicht. Sie kennen ja den Weg. Ich sage dem Mann an der Bildschirmüberwachung Bescheid.«
    »Danke.«
    Der Löwenhund-Führer gab dem Tier ein paar Befehle, und die Hündin verkroch sich in dem Gebüsch. Die drei Wächter verschwanden in ihrem Bunker.
    Ehe sie außer Sichtweite waren, hörte Tixu, wie der Löwenhund-Führer sagte: »Ich muss demnächst eine Jagd auf diese Drecksäcke vom Hang organisieren. Die Löwenhündin langweilt sich, die Arme … Sie braucht Bewegung und frisches Blut, damit sie in Form bleibt.«
     
    Von der Pilotenkanzel aus winkte Kraouphas der kleinen Gruppe zu. Dann hob die Taxikugel ab und war bald nur noch ein kleiner glänzender Punkt am blassgrünen Himmel.
    Tixu, Long-Shu Pae und Filp Asmussa – der Aphykit trug – gingen zum Haus. Der weiße und rosafarbene Verputz sowie der Säulengang und das mit weißen Ziegeln gedeckte Dach im reinsten vieulinnischen Stil erinnerten Tixu an das Haus seines Onkels: dieselben Farben, dieselbe Harmonie. Es gab nur einen einzigen Unterschied, das Haus eines Onkels war viel kleiner als Sar Bilo, ein großes Gebäude mit drei Etagen und zahlreichen Dependancen. Bei dem Anblick erinnerte er sich wieder an die Düfte seiner Kindheit, die betörenden Aromen der Gärten auf Orange, die süßen und berauschenden Parfüms der Blumen und Früchte.

    Sie begegneten niemandem, wurden aber, wie angekündigt, von kleinen schwebenden Mikroobjektiven über ihren Köpfen bis zum Eingang überwacht.
    Als sie die Treppe zum Portal hochgingen, stieß die Syracuserin Klagelaute aus. Dann wurde sie plötzlich von einem heftigen Fieberkrampf geschüttelt und schlug um sich. Filp Asmussa geriet aus dem Gleichgewicht und wäre fast gestürzt.
    Long-Shu Pae musterte den jungen Oranger, der neben ihm ging, verstohlen. Das getrocknete Blut auf seiner weißen Tunika sagte ihm, dass der junge Mann gekämpft hatte. Dem Ritter entging auch nicht, dass Tixu eifersüchtig wirkte, wenn er sich von Zeit zu Zeit nach dem Krieger umdrehte, der die junge Frau trug.
    Der Ritter spürte es intuitiv: Dieser junge Mann war ein Gesandter des Schicksals und würde eine wesentliche Rolle im Verlauf der kommenden Ereignisse spielen. Eine Rolle, deren er sich nicht im Geringsten bewusste war und die unbegreiflich erschien angesichts der kleinlichen Reaktionen des Orangers. Wie konnte die Zukunft der Menschenrassen und die der Mutanten bekannter Welten im Wesentlichen von einem solchen Mann abhängen, der sich vornehmlich von seinen Gefühlen leiten ließ?
    Aber habe ich darüber zu richten?, fragte sich Long-Shu Pae. Bin ich nicht gescheitert, weil ich mich den mir gestellten Herausforderungen verweigert habe?
    Die Tür stand bereits offen. Im großen Salon des Erdgeschosses herrschte peinliche Ordnung: Die Luftbänke waren zusammengerollt; die Wassertapeten wurden schwach beleuchtet und boten das faszinierende Spektakel exotischer phosphoreszierender Fische, die ihre arabeskenhaften Tänze vollführten; Tisch und Stühle waren mit durchsichtigen
Überwürfen bedeckt … Nichts deutete mehr auf das Bankett am letzten Abend hin.
    Sie durchschritten den Salon und gingen dann die Treppe hoch, die zum Mezzanin der ersten Etage führte. Filp Asmussa legte eine Hand auf den Mund der noch immer stöhnenden Syracuserin. Sie hatte die Augen wieder geöffnet. In ihren schönen, jetzt aber trüben Augen leuchtete manchmal ein klares Bewusstsein auf. Offensichtlich versuchte sie zu begreifen, wer sie trug und ihr den Mund zuhielt.
    Die zwei Schwestern des Dritten Rings – dieselben, die Tixu massiert hatten – waren durch die Ankunft der kleinen Gruppe aufmerksam geworden. Sie traten aus ihrem Zimmer, in lange nachtblaue Tuniken gekleidet, über die ihr langes, glänzendes schwarzes Haar fiel. Tixu begrüßten sie mit einem strahlenden Lächeln; das an Filp Asmussa gerichtete Lächeln war schüchtern, denn sie hatten in ihm sofort den dritten Sohn Dons Asmussas, den Seigneur von Sbarao und den Ringen erkannt, weil sie ihn oft in Sendungen über die Herrscherfamilie gesehen hatten. Dann verschwanden sie wieder, ätherische, leise Geschöpfe der Nacht.
    Tixu und Long-Shu Pae brauchten lange, um die dritte Etage zu entdecken. Denn das, was Bilo Maïtrelly in seinem letzten Gespräch mit Tixu als dritte Etage bezeichnet hatte, war nichts anderes als eine winzige Kammer auf dem

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