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Krieger der Stille

Krieger der Stille

Titel: Krieger der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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Cape um seinen Körper wickelte. Dann entfernte er sich mit zornigen Schritten, weil er dem drängenden Wunsch umzukehren, nicht nachgeben wollte.
    Zerstreut und vor sich hinträumend machte sich Dame
Sibrit auf den Weg zum rechten Flügel des Palastes, an dessen Ende sich ihre Gemächer befanden. Einer ihrer Gedankenschützer registrierte aufmerksam die Meinungsänderung, die sich in ihrem Gehirn vollzog. Seit der Kaiser sich endgültig von ihr getrennt hatte, wollte sie nicht mehr gehen. Sie sagte sich, dass sie ihm wahrscheinlich heute Nacht ihre Tür öffnen würde, sollte er sie belagern. Aber dazu war es jetzt zu spät; jetzt musste sie die Qualen der Einsamkeit erleiden.
    Sofort setzte sich Harkot mental mit seiner Kontaktperson zum Muffi in Verbindung.
     
    Ein Diener geleitete den Unfehlbaren Hirten in den kleinen, kostbar ausgestatteten Salon. Der Kaiser erwartete ihn bereits. Er spielte verträumt mit dem Wasserstrahl einer aus der Wand entspringenden Fontäne.
    Protokollgemäß blieben die Gedankenschützer des Pontifex’ vor der Tür und warteten im Vorzimmer. Eine rein symbolische Vorsichtsmaßnahme, denn eine einfache Wand konnte die Aktivitäten der Scaythen nie verhindern.
    Barrofill XXIV. verneigte sich vor Menati Ang und streckte dann seine beringte Hand zum Kuss aus.
    »Genug damit!«, sagte der Kaiser und stieß die Hand rüde beiseite. »Wir agieren hier nicht in der Öffentlichkeit. Setzt Euch, und sagt mir, was Ihr zu sagen habt. Ich bin in Eile!«
    Der Muffi lächelte und machte es sich in einem Sessel bequem.
    »Wie ich sehe, seid Ihr mit Euren Gedanken woanders, Monseigneur. Bedrückt Euch etwas?«
    Da Menati Ang wusste, dass der Muffi durch seine Spione
bestens informiert war, versuchte er erst gar nicht zu leugnen.
    »Liebeskummer ist nichts als die Reaktion auf eine Wunschvorstellung, sagt der Psychologe … Ihr habt mir versprochen, dass diese vertrauliche Unterhaltung nur wenig Zeit in Anspruch nimmt. Also schweifen wir nicht vom Thema ab!«
    Die heftigen Worte des Herrschers interpretierte der Muffi als einen Beweis für Harkots Hypothese: nämlich dass Menati Ang als Erstes seine sinnlichen Bedürfnisse zu befriedigen trachtete. Der Muffi festigte innerlich seinen bereits getroffenen Entschluss, schließlich ging es um sein Leben.
    Jetzt bohrte er seine kleinen verschlagenen Augen in die des Kaisers und verkündete: »Monseigneur, das was wir Euch mitzuteilen haben, könnte die Regierung zutiefst erschüttern … auch die Kirche wäre davon betroffen …«
    »Du meine Güte!«, sagte Menati Ang, halb verärgert, halb amüsiert. »Ich gestehe, dass ich etwas beunruhigt bin, Eure Heiligkeit.«
    »Es geht um den Konnetabel Pamynx«, sprach der Muffi weiter. »Seine enge Verbundenheit mit Euch scheint uns … scheint uns nicht mehr so wünschenswert zu sein wie ehedem.«
    Nur mit Mühe gelang es dem Kaiser, seine völlige Verblüffung nicht ganz sichtbar werden zu lassen.
    »Aber, aber Eure Heiligkeit!«, sagte er mühsam. »Ist Euch nicht bewusst, welche wertvollen Dienste der Konnetabel uns geleistet hat, dem Herrscherhaus als auch der Kirche! Und obwohl er kein Syracuser, ja, nicht einmal ein Mensch ist, hat er uns das Geschenk seiner immensen Fähigkeiten gemacht und immer nur im Interesse des syracusischen Volkes gehandelt …«

    »Als ob wir das nicht wüssten, Monseigneur!«, beeilte sich der Muffi dem Herrscher zuzustimmen, denn er wollte so schnell wie möglich sein anfänglich undiplomatisches Vorgehen korrigieren. »Der Scaythe Pamynx war augenscheinlich ein getreuer Diener Eurer Familie sowie unserer Kirche. Diese Tatsache wird nicht infrage gestellt. Aber wir wollen nicht über die Vergangenheit sprechen, sondern über die Zukunft. Denn die Zukunft ist für unser aller Schicksal entscheidend. Leider aber haben wir aus gewissen Hinweisen entnehmen müssen, dass der Konnetabel Pamynx nicht mehr die Zukunft repräsentiert.«
    »Was für Hinweise?«, unterbrach der Kaiser den Muffi. »Da Ihr Euch bereits die Mühe gemacht habt, mich persönlich zu informieren, gehe ich von der Annahme aus, dass Ihr konkrete Beweise habt und Eure Argumente nicht nur auf den bei allen Würdenträgern so beliebten Klatsch basieren.«
    »Ich pflegte näheren Kontakt zu einigen Vertrauten des Konnetabels, Monseigneur«, fuhr der Unfehlbare Hirte ungerührt fort, »und musste leider feststellen, dass gewisse Fehlleistungen Pamynx’ die Einigkeit des Imperiums bedrohen. Sein mentales Potenzial

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