Krieger der Stille
wird allgemein als außergewöhnlich eingestuft, aber es könnte sich als ungenügend erweisen, wenn es darum geht, die wahren Feinde des Imperiums zu bekämpfen. Kräfte, deren Existenz wir nicht einmal ahnen, die jedoch im Untergrund den Aufstand planen …«
»Der Orden der Absolution wurde zerschlagen! Vernichtet«, entgegnete Menati Ang. »Ich sehe nicht, wer …«
»Die letzten in die Inddikische Wissenschaft Eingeweihten, Monseigneur.«
»Diese Hexenmeister? Ach, was!«
»Dem Konnetabel ist es trotz größter Bemühungen nicht gelungen, die Tochter Sir Alexus, eines der letzten Großmeister der Inddikischen Wissenschaft, gefangen zu nehmen. Es bedeutet, das sie über eine geheime Technik verfügt, die es ihr erlaubt, den mentalen Inquisitoren und dem mentalen Tod zu trotzen. Wahrscheinlich handelt es sich um Hexerei, wie Ihr schon bemerktet, eine dieser üblen Künste, in die sie ihr Vater vor seinem Tod eingeweiht hat … Und nun stellt Euch einmal vor, dass sie andere Menschen diese Kunst lehrt und sich dieses Wissen mit Lichtgeschwindigkeit im gesamten Universum ausbreitet … Könnt Ihr Euch auch nur andeutungsweise vorstellen, mit welchen Problemen wir zu kämpfen hätten? Sie wären unüberwindbar. Ihr und ich, oder wer auch immer Souverän oder Kirchenoberhaupt ist, verlören die mentale Kontrolle über unsere Untertanen! Wir wären nicht mehr in der Lage, die Aktionen unserer Feinde vorherzusehen. Eine derart prekäre Situation ist inakzeptabel, selbst wenn wir immer auf die Hilfe der Interlice und der Pritiv-Söldner zählen können.
Ich habe ebenfalls erfahren, das ein kleiner Angestellter der InTra, dieser Intergalaktischen Transportgesellschaft, der jungen Frau zu Hilfe gekommen und seitdem unauffindbar ist. Es ist ihm sogar auf bisher unerklärliche Weise gelungen, einen ihn verfolgenden Inspobot auszuschalten … Den Orden der Absolution zu besiegen war hingegen ein Kinderspiel. Wie Ihr wahrscheinlich wisst, starb der Mahdi Seqoram bereits vor mehr als vierzig Jahren Standard, und ein Entscheidungsgremium alter Männer hatte an seiner Stelle die Leitung des Ordens übernommen … Daraus folgt, dass diese feindlichen Kräfte, die der Konnetabel auf sträfliche Weise unterschätzt, die eigentliche Gefahr darstellen.«
Der Kaiser zupfte ner vös an einer Strähne seines gelockten schwarzen Haars und fragte: »Diese Vertrauten des Konnetabels, die mit Euch gesprochen haben … Wer sind sie, Eure Heiligkeit?«
Der Muffi straffte die Schultern und beugte sich vertraulich vor: »Scaythen, die unablässig daran arbeiten, ihr psychisches Potenzial zu stärken … Ihnen ist es gelungen, diese feindlichen Kräfte zu lokalisieren, und sie sind fest entschlossen, unseren Feind auszulöschen. Vor allem einer von ihnen drängt zu schnellem Handeln …«
Menati Ang erhob sich aus seinem Sessel und schritt rastlos in dem kleinen Salon auf und ab.
»Eure Heiligkeit, habe ich Euch richtig verstanden?«, fragte er mit ungewohntem Ernst in der Stimme. »Ihr legt mir nahe, den Konnetabel Pamynx seiner Ämter zu entheben und ihn durch einen Scaythen Eurer Wahl zu ersetzen? Gesteht, dass Euer Vorgehen etwas unelegant ist: Ihr profitiert von der Abwesenheit des Konnetabels, um ihn der Inkompetenz zu bezichtigen. Das ist für einen Mann der Kirche kein ehrenwertes Vorgehen. Ihr hättet seine Rückkehr abwarten und ihm eine Gelegenheit sich zu verteidigen geben müssen.«
»Wäre der Konnetabel hier gewesen, Monseigneur, hätte dieses Gespräch nie stattgefunden. Denn er hat in diesem Palast überall Augen und Ohren, in jeder Ecke, hinter jeder Mauer, jeder Tür. Ihm entgeht nichts. Und gerade wegen seiner Abwesenheit habt Ihr nun die Gelegenheit, Euch über eventuelle Missstände zu informieren. Außerdem sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass seine Stellung im neuem Imperium überproportional an Bedeutung gewonnen hat und er seine Macht zur Verwirklichung eines nur ihm bekannten Projekts nutzen will.«
»Was für ein Projekt?«, fragte Menati Ang unwirsch, denn er zermarterte sich allmählich wegen der Andeutungen des Unfehlbaren Hirten sein Hirn. Seine mentale Kontrolle war schwach, und seine unbewusste Angst vor der Macht des Konnetabels rief ihn ihm den Wunsch hervor, sich von Pamynx zu befreien. Außerdem zweifelte er schon seit langem an der uneigennützigen Loyalität des Scaythen, auch wenn dieser angeblich mit seinem Vater, Arghetti Ang, befreundet gewesen war. Konnte man mit einem
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