Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger der Stille

Krieger der Stille

Titel: Krieger der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
Vom Netzwerk:
Scaythen vom Planeten Hyponeros wirklich befreundet sein?
    »Ein Projekt, Monseigneur, in das niemand außer ihm eingeweiht ist«, erklärte der Muffi ausführlich. »Und jene Scaythen, von denen ich bereits sprach, glauben zu wissen, dass der Konnetabel ein Ziel verfolgt, bei dessen Realisierung wir, Ihr und ich, nur noch als Statisten fungieren. Also diente seine angebliche Loyalität nur als Deckmantel für die Umsetzung seiner wirklichen Pläne.«
    »Das sind doch nichts als Hypothesen, Eure Heiligkeit!«, protestierte Menati Ang. »Gerüchte … Ich will Beweise! Hört Ihr, Beweise. Was Ihr mir da erzählt, scheint mir nichts als ein Märchen zu sein. Und da Ihr schon von einem Deckmantel spracht, so wäre es an der Zeit, den Euren abzulegen. Sprecht! Welches ist Euer Interesse in dieser Geschichte?«
    »Aber, Monseigneur, das der Kirche natürlich.«
    »Ja, ja. Wie könnte es anders sein? Eine dumme Frage wird dumm beantwortet«, sagte der Kaiser ironisch. »Doch diese Erklärung reicht mir nicht …«
    »Die Interessen der Kirche sind eng mit den Interessen des Imperiums verknüpft, Monseigneur. Sollte diese neue effiziente Administration …«

    »Die der Konnetabel etabliert hat!«, fiel ihm Menati Ang ins Wort.
    »Das habe ich keineswegs vergessen«, gab der Muffi säuerlich zu. »Wir waren die Ersten, die diesem Prozedere zustimmten, als der Konnetabel es uns unterbreitete. Aber wie gesagt, das alles ist bereits Geschichte … Dieser Administration verdanken wir es, das Wahre Wort überall im Universum, bis in die abgelegensten Welten, verbreiten zu können. Auch dort, wo unsere Missionare bisher aufs Schändlichste behandelt, wo sie gedemütigt, ausgewiesen oder gar getötet wurden. Das Wahre Wort wird zum Universellen Wort! Deshalb ist es unsere höchste Pflicht, uns so bald wie möglich um diese destabilisierende Kraft zu kümmern, die die Ausbreitung des Wahren Wortes behindern könnte. Vorausschauendes Handeln zeichnet immer einen wahrhaft großen Herrscher aus, Monseigneur.«
    »Gilt dieser Satz für Euch, Eure Heiligkeit?«
    »Wir sind nichts als der demütige Repräsentant der Kirchen in diesen niederen Welten, Monseigneur!«, verteidigte sich der Muffi. »Aber Ihr, der Souverän, Ihr habt jetzt die Gelegenheit, Weisheit zu zeigen und Eure Regentschaft wird für alle Zeiten als eine ruhmreiche gelten.«
    »Und Ihr, Eure Heiligkeit«, sagte Menati Ang und hielt kurz in seinem rastlosen Hin- und Hergehen inne, »seid Ihr nicht das Objekt irgendwelcher dunkler Machenschaften? Hat man sich nicht Eurer Person bedient, um irgendwelche Rachegelüste, die dem Konnetabel gelten, zu befriedigen?«
    Der Muffi schwieg eine Weile, damit er seinen Worten mehr Gewicht verleihen konnte. Zwar hatte er das Denken des Herrschers ins Wanken gebracht, ihn aber noch nicht überredet. Jetzt wollte er ihm den Gnadenstoß versetzen.
    »Wir sind in der Lage, Euch in anschaulicher Weise die überlegenen Fähigkeiten derer vorzuführen, die uns als Unterhändler erwählt haben, Monseigneur. Es handelt sich um eine kleine Demonstration.«
    »Ach? Eine Demonstration?«, sagte Menati Ang, ohne seine Neugier zu verbergen.
    »Ein kleines Experiment mit … mit Dame Sibrit«, sagte der Unfehlbare Hirte betont langsam.
    Menati Ang wurde bleich. Er hatte seine mentale Kontrolle völlig verloren und bedeckte sein Gesicht mit den Händen. Allein das Erwähnen dieses Namens hatte eine stumme Feindschaft zwischen ihnen errichtet.
    »Wir wissen, in welchem Maße Ihr der Tochter des großen Alloïst de Ma-Jahi zugeneigt seid«, sagte der Muffi beschwichtigend, und ließ dabei alle Vorsicht außer Acht. »Und wir würden einer Vereinigung sehr positiv gegenüberstehen. Sie hätte, das dürft Ihr mir glauben, die Zustimmung und den Segen der Kirche …«
    »Worauf wollt Ihr hinaus?«, schrie der Kaiser. »Ich finde es unerträglich, dass Ihr meine Schwägerin in Eure finsteren Intrigen verwickelt.«
    »Aber sie ist gar nicht darin verwickelt, Monseigneur! Jedenfalls nicht direkt. Ihr wolltet Beweise für die Effizienz unserer Freunde, und sie sind bereit, diese Beweise zu liefern. Das geschieht nicht, um Euch zu beleidigen, sondern um Euch zu dienen. Ihr habt doch das Gefühl, dass Dame Sibrit Euren Gefühlen mit Verachtung begegnet, oder nicht?«
    »Das ist nicht nur ein Gefühl, sondern Gewissheit!«, murmelte Menati Ang, halb wütend, halb verzweifelt.
    »Genau! Doch unsere Freunde sind davon überzeugt, dass sie Euch nur scheinbar

Weitere Kostenlose Bücher