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Krieger der Stille

Krieger der Stille

Titel: Krieger der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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Ihr gehört nicht mehr dazu. Ihr habt das Vertrauen des Ordens verloren. Ihr seid nichts als ein parasitäres Element. Ihr habt mit der Tradition gebrochen, und Euer Meister hat sich von Euch losgesagt …«, endete Filp Asmussa im Ton verächtlicher Überlegenheit.
    Dieses unwiderlegbare Argument benutzten die vier Weisen des Gremiums immer, wenn sie einer Diskussion ein Ende machen wollten.
    »Ein Meister sagt sich niemals von einem Schüler los … Sprechen wir lieber über die aktuelle Lage. Über Fakten«, sagte Long-Shu Pae ironisch. »Habt Ihr die Erlaubnis, mich über den Grund Eures Besuchs auf diesem Planeten in Kenntnis zu setzen?«
    »Ich bin auf der Suche nach einem jungen Mädchen hier«, erklärte Filp Asmussa, sichtlich irritiert über den ironischen Ton des Ritters. »Es handelt sich um die Tochter des Syracusers Sri Alexu. Nach unseren letzten Informationen muss sie sich auf Roter-Punkt aufhalten. Ihr Vater hat ihr den Auftrag erteilt, sich mit dem ehemaligen Smella Sri Mitsu in Verbindung zu setzen. Das Kollegium wiederum hat mich angewiesen, sie so schnell wie möglich ins Kloster Selp Dik zu bringen.«
    »Sri Mitsu starb, als Rotes Feuer im Zenit stand«, sagte Long-Shu Pae. »Er wurde von den Pritiv-Söldnern exekutiert. Das weiß ich von einem meiner Spitzel. Er hat gesehen, wie sie seinen Körper mit diesen mumifizierenden Strahlen verbrannt haben. Einem jungen Prougen, der sich bei ihm aufhielt, gelang die Flucht.«
    »Und das Mädchen? Wisst Ihr, wo das Mädchen ist?«
    An Kraouphas gewandt, sagte der Ritter: »Sag mal, wird heute auf dem Sklavenmarkt nicht eine junge Syracuserin versteigert?«

    Der Prouge fuhr sich nervös durch sein dicht gelocktes rotes Haar.
    »Ja … Menschenware. Sie gehört dem dicken Glaktus.«
    »Also, dann handelt es sich wahrscheinlich um die junge Frau, die Ihr sucht, Krieger. Syracuserinnen sind so selten auf Roter-Punkt, dass sie sofort auffallen. Gäbe es noch eine, wir wüssten es. Warum sollt Ihr diese Person ins Kloster bringen? Ein weibliches Wesen in Selp Dik, das bedeutet doch einen Verstoß gegen eine der wichtigsten Regeln, habe ich nicht recht?«
    »Es steht mir nicht zu, eine solche Frage zu beantworten, Ritter!«, entgegnete Filp Asmussa. »Meine Aufgabe besteht allein darin, sie dorthin zu bringen. Das Übrige geht mich nichts an.«
    »Natürlich … Aber Ihr seid etwas zu spät gekommen. Denn sie wird im Mittelpunkt dieser Versteigerung stehen, und das wird Eure Aufgabe kaum erleichtern. Dort tummeln sich alle Françaos der Camorre samt ihrer Leute, die Händler und ihre Killerbanden, die Käufer mit ihren Eskorten … Doch wenigstens gibt es etwas Positives: Denn die Versteigerungen der begehrtesten Objekte finden erst zum Schluss statt. Da bleibt uns Zeit, ein paar Vorbereitungen zu treffen …«
    Long-Shu Pae biss sich auf die Unterlippe und verneigte sich.
    »Verzeiht, Krieger. Es steht mir nicht an, Euch Befehle zu erteilen. Ich bin Eurer Diener. Befehlt, und ich gehorche.«
    Filp Asmussa durchbohrte den Ritter mit Blicken, sagte aber nichts dazu. Er hatte beschlossen, den Sarkasmus des Ritters zu ignorieren, weil er sich von ihm nicht mehr provozieren lassen wollte. Sonst wäre er vor Wut explodiert.
Aber er musste sich auf seine Mission konzentrieren und durfte seine Energie nicht mit nutzlosen Wortgefechten verschwenden. Deshalb begnügte er sich mit einer wegwerfenden Handbewegung.
    »Ah! Wie ich sehe, übt Ihr Euch in der Tugend der Selbstkontrolle«, stellte Long-Shu Pae fest. »Ihr habt recht, Krieger. Man muss die Wut unter Kontrolle halten. Sie kontrollieren und nicht versuchen, sie zu dämpfen. Darin liegt vielleicht das Geheimnis …«
    »Könnt Ihr mich zu dem Ort bringen, wo … wo diese Versteigerung stattfindet?«
    »Vermutlich suchen die Pritiv-Mörder, die Sri Mitsu getötet haben, ebenfalls nach diesem Mädchen. Wenn wir ihrer habhaft werden wollen, dürfen wir keine Zeit verlieren. Habt Ihr Euer Kompaktluftschild dabei?«
    »Ich trenne mich nie von meinem Schild.«
    »Eine weise Vorsichtsmaßnahme … Doch müsst Ihr hier nicht in dieser lächerlichen Verkleidung umherlaufen, Krieger. Die Prougen schätzen es nicht, wenn Fremde ihre traditionelle Kleidung anlegen. Außerdem behindert sie die Bewegungsfreiheit. Und da den Einheimischen der Orden der Absolution völlig gleichgültig ist, solltet Ihr Eure Kutte anziehen …«
    Kraouphas stand auf und hüllte sich in seinen grauen Umhang. Er zog die

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