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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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er die Tür öffnen, doch da erstarrte er. Es war bereits Licht im Zimmer dahinter.
    Haben sie etwa für mich eine Lampe brennen lassen?, wunderte er sich. Langsam drückte er die Tür auf. Jemand wartete auf ihn.
    »Tindwyl«, wunderte sich Sazed leise. Sie saß neben dem Schreibtisch und war wie immer gefasst und korrekt gekleidet.
    »Sazed«, sagte sie, als er das Zimmer betrat und die Tür hinter sich schloss. Plötzlich war er sich seiner schmutzigen Robe noch deutlicher bewusst.
    »Du hast meiner Bitte entsprochen«, sagte er.
    »Und du hast die meine unbeachtet gelassen.«
    Sazed erwiderte ihren Blick nicht. Er ging hinüber zum Schreibtisch und stellte seine Lampe darauf ab. »Ich habe die neue Kleidung des Königs bemerkt, und seine Haltung entspricht ihr. Ich glaube, du hast gute Arbeit geleistet.«
    »Wir haben gerade erst begonnen«, sagte sie abwehrend. »Du hattest Recht, was ihn angeht.«
    »König Wager ist ein sehr guter Mensch«, sagte Sazed, während er sich zu dem Ständer mit der Waschschüssel begab und sich das Gesicht säuberte. Er hieß das kalte Wasser willkommen, denn das Gespräch mit Tindwyl machte ihn nur noch müder.

    »Manchmal gibt ein guter Mensch einen schrecklichen König ab«, bemerkte Tindwyl.
    »Aber ein schlechter Mensch kann niemals ein guter König sein«, erwiderte Sazed. »Ich halte es für besser, mit einem guten Menschen zu beginnen und an dem Rest zu arbeiten.«
    »Vielleicht«, meinte Tindwyl. Sie beobachtete ihn mit ihrem üblichen harten Gesichtsausdruck. Die anderen hielten sie für kalt und vielleicht auch für grob. Doch so war sie Sazed nie erschienen. Wenn er daran dachte, was sie durchgemacht hatte, empfand er es als bemerkenswert – ja sogar verblüffend –, dass sie so selbstsicher war. Woher nahm sie das nur?
    »Sazed, Sazed …«, sagte sie. »Warum bist du ins Zentrale Dominium zurückgekehrt? Du kennst die Anweisungen, die die Synode dir gegeben hat. Du solltest im Östlichen Dominium sein und die Menschen an der Grenze zum Verbrannten Land unterrichten.«
    »Ich bin dort gewesen«, verteidigte sich Sazed. »Und jetzt bin ich hier. Ich glaube, der Süden wird eine Weile ohne mich auskommen. «
    »Ach ja?«, fragte Tindwyl. »Und wer wird ihnen das Errichten von Bewässerungssystemen beibringen, damit sie genug Nahrung anbauen können, um durch den kalten Winter zu kommen? Wer wird ihnen jetzt die Grundsätze der Gesetzgebung vermitteln, damit sie sich selbst regieren können? Wer wird ihnen zeigen, wie sie ihren verlorenen Glauben wiederbekommen? Das alles ist dir doch immer so wichtig gewesen.«
    Sazed legte das Handtuch beiseite, mit dem er sich das Gesicht abgetrocknet hatte. »Ich werde zu ihnen zurückkehren und ihnen alles beibringen, sobald ich sicher bin, dass nicht eine größere Aufgabe auf mich wartet.«
    »Was sollte das denn für eine Aufgabe sein?«, wollte Tindwyl wissen. »Es ist unsere Hauptpflicht, Sazed. Die Arbeit unseres ganzen Volkes! Ich weiß, dass Luthadel dir viel bedeutet, aber hier gibt es nichts für dich zu tun. Ich kümmere mich bereits um deinen König. Du musst wieder abreisen.«

    »Ich schätze deine Arbeit mit König Wager«, sagte Sazed, »aber meine Tätigkeiten hier haben nichts mit ihm zu tun. Ich muss Nachforschungen betreiben.«
    Tindwyl runzelte die Stirn und bedachte ihn mit einem kühlen Blick. »Du suchst noch immer nach deiner Phantomidee. Es geht um den Unsinn, den du über den Nebel verbreitest.«
    »Da stimmt etwas nicht, Tindwyl«, sagte er.
    »Nein?«, meinte Tindwyl und seufzte. »Verstehst du es denn nicht, Sazed? Du hast zehn Jahre daran gearbeitet, das Letzte Reich zu stürzen. Und jetzt kannst du dich nicht mit gewöhnlicher Arbeit zufriedengeben, also hast du irgendeine große Bedrohung für das ganze Land erfunden. Du hast Angst davor, unwichtig zu sein.«
    Sazed senkte den Blick. »Vielleicht. Wenn du Recht haben solltest, dann werde ich die Synode um Entschuldigung bitten. Das sollte ich vielleicht sowieso tun.«
    »O Sazed«, meinte Tindwyl und schüttelte den Kopf. »Ich verstehe dich nicht. Es ist nachvollziehbar, wenn junge Hitzköpfe wie Vezan und Rindel gegen den Rat der Synode aufbegehren. Aber du? Du bist ein Sinnbild all dessen, was es heißt, Terriser zu sein – so ruhig, so demütig, so vorsichtig und respektvoll. So weise. Warum bist ausgerechnet du derjenige, der sich andauernd unseren Führern widersetzt? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Ich bin nicht so weise, wie du glaubst,

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