Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2
an.
»Das war nur ein Witz, El«, sagte Hamm.
»Weißt du, Hamm«, warf Weher ein, »das einzig Witzige an deinen Witzen ist oft, dass sie überhaupt keinen Humor haben. «
»Das sagst du nur, weil die Pointe meist etwas mit dir zu tun hat.«
Weher rollte mit den Augen.
»Ich bin der Meinung, dass unsere Zusammenkünfte erfolgreicher wären, wenn jemand zufällig vergessen würde, diese beiden einzuladen«, flüsterte OreSeur beinahe unhörbar und verließ sich offensichtlich darauf, dass Vin gerade Zinn verbrannte und ihn deshalb verstehen konnte.
Vin lächelte. »So schlimm sind sie nun auch wieder nicht«, flüsterte sie zurück.
OreSeur hob eine Braue.
»In Ordnung«, sagte Vin. »Es stimmt, dass sie uns ein wenig vom Thema abbringen.«
»Wenn Ihr wollt, kann ich einen von beiden verspeisen«, sagte OreSeur. »Das würde alles etwas schneller machen.«
Vin erstarrte.
Auf OreSeurs Lippen lag hingegen ein seltsames kleines Lächeln.
»Das ist Kandra-Humor, Herrin. Ich bitte um Entschuldigung. Manchmal sind wir etwas grimmig.«
Vin lächelte. »Vermutlich schmecken sie nicht sehr gut. Hamm ist viel zu sehnig, und ich glaube, du willst lieber nicht wissen, was Weher so alles isst …«
»Ich bin mir nicht sicher«, sagte OreSeur. »Der eine heißt doch immerhin Hamm, was schon irgendwie lecker klingt. Und der andere …« Er deutete mit dem Kopf in Richtung des Weinbechers, den Weher in der Hand hielt. »Er scheint sich gern selbst zu marinieren.«
Elant durchstöberte gerade seine Bücherstapel und zog dabei einige rechtswissenschaftliche Werke hervor – einschließlich eines Bandes über Luthadel-Recht, den er selbst geschrieben hatte.
»Euer Majestät«, sagte Tindwyl, wobei sie großen Nachdruck auf diesen Titel legte, »vor Eurer Türschwelle lagern zwei Armeen, und eine Gruppe von Kolossen ist auf dem Weg ins Zentrale Dominium. Glaubt Ihr wirklich, Ihr habt Zeit für eine lange Prozessschlacht?«
Elant legte die Bücher beiseite und zog seinen Sessel an den Tisch heran. »Tindwyl«, sagte er, »in der Tat befinden sich zwei Armeen vor meiner Türschwelle, und die Kolosse werden ihnen in den Rücken fallen, und ich bin das einzige Hindernis, das die neuen Führer dieser Stadt noch davon abhält, das Königreich an einen der Belagerer auszuliefern. Glaubst du wirklich, es ist ein Zufall, dass ich gerade jetzt abgesetzt werde?«
Einige Mitglieder der Mannschaft hoben den Kopf bei diesen Worten, und auch Vin hörte nun aufmerksamer zu.
»Denkst du, einer der Feinde könnte dahinterstecken?«, fragte Hamm und rieb sich das Kinn.
»Was würdest du tun, wenn du an ihrer Stelle wärest?«, fragte Elant, während er eines der Bücher aufschlug. »Du kannst die Stadt nicht angreifen, weil es dich zu viele Soldaten kosten würde. Die Belagerung dauert schon viele Wochen, deinen Truppen wird allmählich kalt, und die Männer, die Docksohn angeheuert hat, greifen deine Nachschublinien am Kanal an und bedrohen
damit deine Verpflegung. Und überdies weißt du, dass eine Koloss-Armee auf dem Weg hierher ist. Für mich ergibt das alles einen Sinn. Wenn Straffs und Cetts Spione etwas taugen, dann wissen sie, dass der Rat schon kapitulieren und die Stadt ausliefern wollte, als die erste Armee auftauchte. Den Attentätern ist es nicht gelungen, mich zu töten, aber es gibt andere Wege, mich aus dem Weg zu räumen …«
»Ja«, sagte Weher. »Das klingt eigentlich ganz nach Cett. Er braucht nur den Rat gegen dich zu wenden, einen seiner Sympathisanten auf den Thron zu setzen und ihm dann zu befehlen, die Tore zu öffnen.«
Elant nickte. »Und mein Vater hat heute Abend gezögert, mit mir ein Bündnis einzugehen, als ob er gewusst hätte, dass es einen anderen Weg gibt, die Stadt in seine Gewalt zu bekommen. Ich bin mir nicht sicher, welcher der beiden Könige dahintersteckt, Tindwyl, aber wir dürfen diese Möglichkeit nicht übersehen. Das ist nicht nur ein Ablenkungsmanöver, sondern ein Teil der Belagerungstaktik, gegen die wir uns verteidigen müssen, seit diese Armeen hergekommen sind. Wenn es mir gelingt, den Thron zurückzuerobern, dann werden Cett und Straff wissen, dass ich der Einzige bin, mit dem sie reden können – und das wird sie hoffentlich eher bereitmachen, mit mir ein Bündnis einzugehen, vor allem da sich die Koloss-Armee langsam nähert.«
Elant durchstöberte einen weiteren Bücherstapel. Seine Niedergeschlagenheit schien angesichts dieses neuen akademischen Problems ein wenig zu
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