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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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gerettet; ich habe ihn
beschützt. Ich bin eine mächtige Allomantin. Warum also fühle ich mich so hilflos?
    So allein?
    Sie machte einige Schritte ins Zimmer hinein und lief auf bloßen Füßen lautlos zu Elants Bett. Er wachte nicht auf. Lange stand sie da und schaute ihm bei seinem friedvollen Schlummer zu.
    OreSeur knurrte leise.
    Vin wirbelte herum. Eine hoch aufragende, schwarze Gestalt stand auf dem Balkon; selbst für Vins zinnscharfe Augen war sie kaum mehr als ein Schemen. Der Nebel floss vor ihr herunter, sammelte sich auf dem Boden und breitete sich wie ätherartiges Moos aus.
    »Zane«, flüsterte sie.
    »Er ist nicht sicher, Vin«, sagte er, während er langsam das Zimmer betrat und dabei eine Welle aus Nebel vor sich herschob.
    Sie warf einen Blick zurück auf Elant. »Das wird er nie mehr sein.«
    »Ich bin hergekommen, um dir zu sagen, dass sich ein Verräter in eurer Mitte befindet.«
    Vin schaute auf. »Wer ist es?«, fragte sie.
    »Dieser Demoux«, sagte Zane. »Er hat kurz vor dem Attentatsversuch mit meinem Vater gesprochen und ihm angeboten, die Stadttore zu öffnen und Luthadel auszuliefern.«
    Vin runzelte die Stirn. Das ergibt keinen Sinn.
    Zane machte noch einen Schritt voran. »Das ist Cetts Werk, Vin. Selbst für jemanden aus dem Hochadel ist er ungewöhnlich hinterhältig. Ich weiß nicht, wie es ihm gelungen ist, einen eurer Männer zu bestechen, aber ich weiß, dass Demoux meinen Vater dazu bringen wollte, die Stadt während der Wahl anzugreifen. «
    Vin dachte nach. Wenn Straff Luthadel tatsächlich in jenem Augenblick überfallen hätte, dann hätte dies den Verdacht bestärkt, dass er die Mörder geschickt hatte.

    »Elant und Penrod sollten sterben«, fuhr Zane fort. »Wenn der Rat im völligen Chaos versunken wäre, hätte Cett die Macht übernehmen können. Er hätte seine Streitkräfte – zusammen mit euren eigenen – gegen Straffs angreifende Armee geworfen. Dann wäre er der Retter gewesen, der Luthadel gegen die Tyrannei eines Angreifers verteidigt …«
    Vin regte sich nicht. Nur weil Zane dies sagte, bedeutete das noch lange nicht, dass es auch stimmte. Allerdings hatten ihre eigenen Nachforschungen ebenfalls zu dem Ergebnis geführt, dass Demoux höchstwahrscheinlich der Verräter war.
    Sie hatte bei der Ratsversammlung einen der Attentäter erkannt, und er hatte zu Cetts Gefolge gehört; also wusste sie, dass Zane zumindest in einer Hinsicht die Wahrheit sagte. Außerdem hatte Cett auch früher schon Attentäter ausgesandt – vor einigen Monaten, als Vin den letzten Rest ihres Atiumvorrats aufgebraucht hatte. Während jenes Kampfes hatte Zane ihr das Leben gerettet.
    Sie ballte die Fäuste; Frustration nagte an ihr. Falls er Recht hat, dann ist Demoux tot, und es befindet sich ein feindlicher Kandra im Palast und verbringt seine Zeit nur wenige Schritte von Elant entfernt. Selbst wenn Zane lügen sollte, haben wir immer noch einen Tyrannen innerhalb der Stadtmauern und einen weiteren außerhalb. Zusätzlich gieren die Kolosse nach den Einwohnern. Und Elant braucht mich nicht mehr.
    Weil ich nichts mehr für ihn tun kann.
    »Ich sehe deine Verdrossenheit«, flüsterte Zane, während er neben Elants Bett trat und auf seinen schlafenden Bruder hinuntersah. »Du hörst immer noch auf ihn. Du willst ihn beschützen, aber er lässt es nicht zu.« Zane hob den Kopf und sah ihr in die Augen. Sie erkannte die unausgesprochenen Andeutungen in seinem Blick.
    Es gab etwas, das sie tun konnte – das, was ein Teil von ihr schon seit jeher tun wollte. Das, wozu sie ausgebildet worden war.
    »Cett hätte beinahe den Mann getötet, den du liebst«, sagte
Zane. »Dein Elant tut das, was er will. Und wir sollten nun das tun, was du willst.« Er schaute sie eingehend an. »Wir sind schon zu lange die Waffen anderer Leute. Jetzt sollten wir Cett zeigen, warum er uns fürchten muss.«
    Ihre Wut, ihr Missmut angesichts der Belagerung drängten sie dazu, genau das zu tun, was Zane angedeutet hatte. Doch sie schwankte; ihre Gedanken waren ein reines Chaos. Sie hatte noch vor kurzer Zeit getötet – gut getötet – und das hatte sie entsetzt. Dennoch … Elant war ein großes Risiken eingegangen – ein verrücktes Risiko, indem er allein mitten in eine Koloss-Armee hineinspaziert war. Das empfand sie beinahe als Verrat. Sie hatte so hart dafür gearbeitet, ihn zu beschützen; sie hatte sich angestrengt und in Gefahr begeben. Und ein paar Tage später war er allein in ein Lager voller

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