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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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erzitterte. Vin wirbelte herum und sah die Rückwand an. Das Holz dort bebte und zuckte wie ein sterbendes Tier. Nägel lockerten sich und wurden in die Vertäfelung hineingetrieben, dann flog die gesamte Wand weg von Vin. Brennende Bretter, Splitter, Nägel und Täfelungen schossen in die Luft und umwirbelten einen Mann in Schwarz. Zane stand in dem Raum dahinter; der Tod lag ausgebreitet um seine Füße; er hielt die Arme dicht gegen den Körper gepresst.
    Rot strömte von seinen Fingerspitzen und tropfte stetig herunter. Lächelnd schaute er durch die brennenden Überreste der Wand. Dann wollte er Cetts Zimmer betreten.
    »Nein!«, rief Vin und lief auf ihn zu.
    Überrascht blieb Zane stehen. Er wich Vin zur Seite aus und ging auf Cett und den Jungen zu.
    »Lass sie in Ruhe, Zane!«, befahl Vin ihm. Sie drehte sich zu ihm um und drückte sich ab, so dass sie über den Boden auf ihn zuschlitterte. Sie griff nach seinem Arm. Der schwarze Stoff darum glitzerte feucht vor Blut, das indes nur sein eigenes war.
    Zane entzog sich ihr und sah sie neugierig an. Wieder wollte sie nach ihm greifen, aber mit übernatürlicher Gewandtheit wich er ihr aus wie ein Schwertmeister einem Anfängerjungen.
    Atium, dachte sie. Vermutlich hat er es die ganze Zeit über verbrannt. Aber er hat es im Kampf gegen diese Männer nicht gebraucht … sie waren uns sowieso unterlegen.
    »Bitte«, sagte sie. »Tu ihnen nichts.«
    Zane wandte sich Cett zu, der erwartungsvoll dasaß. Der Junge befand sich neben ihm und versuchte seinen Vater wegzuschleifen.
    Zane sah wieder Vin an und hielt den Kopf schräg.
    »Bitte«, sagte Vin noch einmal.
    Zane runzelte die Stirn. »Er beherrscht dich also immer noch«, sagte er; es klang enttäuscht. »Ich hatte gehofft, du könntest
dich aus Elants Griff befreien, wenn du kämpfst und siehst, wie mächtig du bist. Aber da habe ich mich wohl geirrt.«
    Er drehte Cett den Rücken zu und ging durch das Loch in der Wand, das er selbst geschaffen hatte. Still folgte Vin ihm. Holzsplitter knirschten unter ihren Füßen, als sie sich langsam zurückzog und eine zerstörte Festung, eine erschütterte Armee und einen gedemütigten Herrscher hinter sich ließ.

Aber muss sich nicht auch der Verrückte auf seinen eigenen Verstand und seine eigene Erfahrung verlassen, statt auf die der anderen zu vertrauen?

Kapitel 44
    I n der kalten Ruhe des Morgens bot sich Weher ein sehr entmutigender Anblick. Cetts Armee zog sich zurück.
    Weher zitterte und stieß den Atem in kleinen Wölkchen aus, als er sich an Keuler wandte. Die meisten Menschen hätten nur das höhnische Grinsen auf dem kantigen Gesicht des Generals gesehen, aber Weher erkannte mehr dahinter. Er bemerkte die Anspannung an der straffen Haut um Keulers Augen und die Art, wie er mit dem Finger auf die eisige Steinmauer trommelte.
    »Das ist es also gewesen?«, fragte Weher leise.
    Keuler nickte.
    Weher verstand es nicht. Da draußen standen immer noch zwei andere Armeen, und es war immer noch eine Pattsituation. Aber er vertraute auf Keulers Einschätzung. Oder eher vertraute er auf seine eigene Menschenkenntnis und daher auch auf seine Kenntnis des Generals.
    Keuler wusste etwas, das Weher nicht wusste.
    »Erkläre es mir doch bitte.«
    »Das alles wird enden, wenn Straff es durchschaut«, sagte Keuler.
    »Wenn er was durchschaut?«
    »Dass die Kolosse für ihn die Drecksarbeit erledigen werden, wenn er ihnen freie Hand gibt.«
    Weher dachte nach. Straff sind die Einwohner der Stadt gleichgültig;
er will Luthadel nur wegen des Atiums einnehmen. Und weil es ein symbolischer Sieg wäre.
    »Falls Straff sich auch zurückzöge …«, begann Weher.
    »… dann würden die Kolosse angreifen«, meinte Keuler und nickte. »Sie würden jeden abschlachten, den sie finden, und die Stadt in Schutt und Asche legen. Danach kann Straff zurückkommen und nach seinem Atium suchen, sobald die Kolosse abgezogen sind.«
    »Vorausgesetzt, dass sie die Stadt tatsächlich wieder verlassen, mein Lieber.«
    Keuler zuckte die Achseln. »Wie dem auch sei, so wäre es für ihn am einfachsten. Auf diese Weise stünde Straff statt zwei starken Feinden nur einem einzigen geschwächten gegenüber.«
    Weher verspürte ein Frösteln und hüllte sich tiefer in seinen Mantel. »Du sagst das alles so … geradeheraus.«
    »Wir waren schon tot, als diese erste Armee hergekommen ist, Weher«, meinte Keuler. »Wir sind nur gut darin, die unabwendbaren Ereignisse zu verzögern.«
    Warum im Namen des

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