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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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wandte sich an Sazed. »Setz dich bitte.«
    Sazed gehorchte. Elant holte tief Luft. Er blieb stehen und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Er war zu seinen weißen Uniformen zurückgekehrt und stand trotz seiner offensichtlichen Enttäuschung in gebieterischer Pose da.
    Jemand hat meinem Freund den Gelehrten gestohlen, dachte Sazed, und einen König an dessen Stelle gesetzt. »Ich vermute, es geht um Herrin Vin, Graf Wager?«
    »Ja«, bestätigte Elant. Nun ging er auf und ab und machte Gesten mit der einen Hand, während er sprach. »Was sie sagt und tut, ergibt keinen Sinn, Sazed. Das muss es aber – verdammt, ich muss mich auf sie verlassen können. Sie ist nicht nur eine Frau, sie ist Vin. Aber ich weiß nicht, wie ich reagieren soll. In der einen Minute scheint sie mich zu mögen – so wie es war, bevor das ganze Unheil die Stadt getroffen hat – und in der nächsten Minute ist sie steif und unnahbar.«
    »Vielleicht ist sie nur selbst verwirrt.«
    »Vielleicht«, stimmte Elant ihm zu. »Aber sollte nicht wenigstens einer von uns beiden wissen, was in unserer Beziehung vorgeht? Ehrlich, Saze, manchmal glaube ich, wir sind
zu verschieden voneinander, um zusammenleben zu können. «
    Sazed lächelte. »Ach, das würde ich so nicht sagen, Graf Wager. Ihr wäret überrascht, wenn Ihr wüsstet, wie ähnlich Ihr beiden denkt.«
    »Das bezweifle ich«, entgegnete Elant und lief weiter auf und ab. »Sie ist eine Nebelgeborene, und ich bin nur ein gewöhnlicher Mann. Sie ist auf der Straße aufgewachsen, ich aber komme aus einem Adelshaus. Sie ist gerissen und schlau, und ich habe mein Wissen nur aus Büchern.«
    »Sie ist äußerst fähig, und das seid Ihr auch«, sagte Sazed. »Sie wurde von ihrem Bruder unterdrückt, und Ihr von Eurem Vater. Ihr beide habt das Letzte Reich gehasst und gegen es gekämpft. Und ihr beide denkt zu viel darüber nach, was sein sollte, anstatt die Wirklichkeit hinzunehmen.«
    Elant blieb stehen und sah Sazed an. »Was soll das bedeuten?«
    »Das bedeutet, dass ich glaube, Ihr passt sehr gut zusammen«, erklärte Sazed. »Eigentlich darf ich keine solchen Urteile abgeben, und es handelt sich hierbei auch nur um die Meinung eines Mannes, der Euch beide in den letzten Monaten oft gesehen hat. Ich glaube, ich habe gute Gründe für meine Ansicht.«
    »Und was ist mit unseren Meinungsverschiedenheiten?«, fragte Elant.
    »Auf den ersten Blick scheinen das Schloss und der Schlüssel, der zu ihm passt, sehr verschieden zu sein«, meinte Sazed. »Verschieden in Aussehen und Funktionsweise. Derjenige, der sie ohne Wissen ihrer wahren Natur betrachtet, könnte zu dem Ergebnis kommen, dass sie einander entgegengesetzt sind, denn der eine soll öffnen, das andere soll schließen. Doch bei näherer Betrachtung wird er erkennen, dass sie für sich allein genommen nutzlos sind. Der Weise sieht, dass Schloss und Schlüssel zum selben Zweck geschaffen wurden.«
    Elant lächelte. »Irgendwann musst du einmal ein Buch schreiben, Sazed. Das ist mindestens so klug wie alles andere, das ich bisher gelesen habe.«

    Sazed errötete und warf einen Blick hinüber zu dem Papierstapel, der auf dem Tisch lag. Würde dies sein Vermächtnis sein? Er war nicht sicher, ob es gehaltvoll genug war, aber diese Seiten stellten seinen bisher umfangreichsten Versuch dar, etwas Bedeutendes zu verfassen. Zwar enthielten die meisten Blätter Zitate oder Querverweise, aber vieles drückte auch seine eigenen Gedanken aus.
    »Also, was soll ich tun?«, fragte Elant.
    »Hinsichtlich der Herrin Vin?«, antwortete Sazed mit einer Gegenfrage. »Ich würde vorschlagen, dass Ihr der Herrin – und auch Euch selbst – einfach ein wenig mehr Zeit gebt.«
    »Zeit ist im Augenblick sehr kostbar, Sazed.«
    »Wann ist sie das nicht?«
    »Wenn unsere Stadt nicht von zwei Armeen belagert wird«, erwiderte Elant, »wobei die eine von einem größenwahnsinnigen Tyrannen und die andere von einem tollkühnen Narren angeführt wird.«
    »Ja«, gestand Sazed langsam ein. »Ja, ich glaube, Ihr habt Recht. Ich sollte jetzt zu meinen Studien zurückkehren.«
    Elant runzelte die Stirn. »Woran arbeitest du eigentlich im Moment?«
    »An etwas, das nur wenig Bedeutung für Eure gegenwärtigen Schwierigkeiten besitzt, wie ich befürchte«, sagte Sazed. »Tindwyl und ich sammeln und vergleichen Hinweise über den Dunkelgrund und den Helden aller Zeiten.«
    »Der Dunkelgrund … Vin hat ihn ebenfalls erwähnt. Glaubst du wirklich, er könnte

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