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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Verfügung gehabt hatten. Es war nicht allumfassend, aber vermutlich das Wichtigste, das Sazed je geschrieben hatte.
    Auch wenn er nicht genau wusste, warum das so war.
    »Sazed?«, fragte Tindwyl und zog die Stirn kraus. »Was ist das hier?« Sie griff in den Papierstapel und zog ein Blatt heraus, das ein wenig schief gelegen hatte. Als sie es hochhielt, war Sazed entsetzt, dass ein Stück vom rechten unteren Rand abgerissen war.
    »Hast du das getan?«, fragte sie.
    »Nein«, antwortete Sazed. Er nahm das Blatt entgegen. Es war eine der Abschriften des durchgepausten Textes; durch den Abriss war der letzte Satz verlorengegangen. Nirgendwo war etwas von dem fehlenden Stück zu sehen.
    Sazed blickte auf und begegnete Tindwyls verwirrtem Blick. Sie drehte sich um und durchblätterte einen Papierstapel auf der anderen Seite des Tisches. Sie zog ein weiteres Exemplar der Übertragung hervor und hielt es ebenfalls hoch. Sazed lief es kalt den Rücken herunter. Auch hier fehlte dasselbe Stück.
    »Ich habe es erst gestern bearbeitet«, sagte Tindwyl leise. »Seitdem habe ich das Zimmer höchstens für ein paar Minuten verlassen, und du warst andauernd hier.«
    »Bist du überhaupt in der letzten Nacht einmal weggegangen? «, fragte Sazed. »Vielleicht zur Toilette, während ich geschlafen habe?«

    »Möglicherweise. Ich erinnere mich nicht mehr.«
    Sazed saß nachdenklich da und starrte das Blatt an. Der Abriss war in Größe und Form demjenigen in dem Hauptstapel höchst ähnlich. Tindwyl war offenbar zu demselben Ergebnis gekommen und legte es über das andere Blatt. Tatsächlich stimmten sogar die kleinsten Unebenheiten überein. Selbst wenn man die Stelle abgerissen hätte, während beide Blätter übereinanderlagen, wäre eine so vollkommene Gleichartigkeit unmöglich gewesen.
    Beide waren verblüfft. Dann brachen sie in hektische Geschäftigkeit aus und durchwühlten all ihre Blätter. Sazed besaß vier Exemplare der Übertragung. Bei allen fehlte das gleiche Stück.
    »Sazed …«, begann Tindwyl. Ihre Stimme zitterte ein wenig. Sie hielt ein anderes Blatt hoch – eines, auf dem sich nur die halbe Übertragung befand, die etwa auf der Mitte der Seite endete. Dort befand sich ein Loch, und derselbe Satz wie bei den anderen Texten war entfernt worden.
    »Wie ist das möglich?«, flüsterte Tindwyl. »Wie kann jemand so viel von unserer Arbeit wissen – und von uns selbst?«
    »Und wie kann andererseits jemand so wenig über unsere Fähigkeiten wissen? Ich habe die gesamte Übertragung in meinem Metallgeist gespeichert. Ich kann mich vollständig an sie erinnern.«
    »Wie lautet der fehlende Satz?«
    »›Alendi darf die Quelle der Erhebung nicht erreichen. Er darf die Macht nicht für sich selbst nehmen.‹«
    »Warum sollte jemand diesen Satz entfernen wollen?«, fragte Tindwyl.
    Sazed schaute auf die Durchpausung. Das ist doch unmöglich …
    Ein Geräusch ertönte am Fenster. Sazed wirbelte herum, griff instinktiv in seinen Weißblechgeist und vergrößerte seine Stärke.
    Die Läden wurden aufgeworfen. Vin hockte auf dem Sims. Sie hielt inne, als sie Sazed und Tindwyl sah – die offensichtlich
ebenfalls an ihre Kraft gerührt hatte, denn sie hatte eine fast männliche Gestalt angenommen.
    »Habe ich etwas Falsches getan?«, fragte Vin.
    Sazed lächelte und ließ seinen Weißblechgeist wieder los. »Nein, mein Kind«, sagte er. »Ihr habt uns nur aufgeschreckt.« Er sah Tindwyl an, die sich nun daranmachte, die abgerissenen Blätter einzusammeln. Sazed faltete die Durchpausung zusammen; darüber würden sie später reden.
    »Habt Ihr irgendjemanden gesehen, der sich in der Nähe meines Zimmers herumgetrieben hat, Herrin?«, fragte Sazed, während er den abgepausten Text zurück in die Truhe legte. »Fremde vielleicht – oder sogar den einen oder anderen Wächter?«
    »Nein«, antwortete Vin und kletterte in den Raum hinein. Sie war barfuß wie gewöhnlich, und sie trug nicht ihren Nebelmantel, was sie bei Tage selten tat. Falls sie in der letzten Nacht gekämpft hatte, dann hatte sie ihre Kleidung gewechselt, denn es befand sich kein Blut – nicht einmal Schweiß – auf ihr. »Wollt ihr, dass ich nach verdächtigen Personen Ausschau halte? «, fragte sie.
    »Ja, bitte«, sagte Sazed und verschloss die Truhe. »Wir befürchten, dass jemand unsere Arbeit durchstöbert hat, aber wir haben keine Ahnung, was der Grund dafür war. Es ist alles so verwirrend. «
    Vin nickte und bewegte sich nicht von der Stelle,

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