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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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dahingeworfenen Zeilen, die an manchen Stellen verschmiert, aber nicht neu geschrieben waren. Satzfetzen wie »… nicht nötig, den anderen hiervon zu erzählen …« oder »… will keine Besorgnis auslösen …« Und die Extratropfen Siegelwachs, die unnötig am Rande des Briefes verteilt waren, als ob sie Schutz gegen neugierige Blicke gewähren sollten.
    Der Ton des Schreibens war unmissverständlich. Weher war zu einem konspirativen Treffen eingeladen worden. Aber warum, im Namen des Obersten Herrschers, wollte sich gerade Sazed heimlich mit ihm treffen?
    Weher seufzte, zog seinen Duellstab hervor und stützte sich darauf. Manchmal wurde ihm schwindlig, wenn er stand; es war ein kleines Übel, unter dem er schon seit langem litt, auch wenn es in den letzten Jahren schlimmer geworden war. Als sein Blick wieder klarer wurde, schaute er über die Schulter auf sein Bett, in dem Allrianne schlief.
    Ich sollte mich ihr gegenüber vermutlich schuldiger fühlen, dachte er und musste lächeln, während er sich Weste und Jacke über Hemd und Hose zog. Aber … was soll’s, in ein paar Tagen werden wir alle tot sein. Ein Nachmittag im Gespräch mit Keuler vermochte dem eigenen Leben durchaus noch eine interessante Perspektive zu verleihen.
    Weher ging hinaus auf den Korridor und schritt durch die düsteren, spärlich erhellten Gänge der Festung Wager. Ich verstehe zwar, dass man Lampenöl sparen muss, dachte er, aber auch ohne die finsteren Flure ist alles schon deprimierend genug.
    Der Treffpunkt befand sich nur einige Biegungen entfernt. Weher fand ihn sofort, denn zwei Soldaten hielten vor der Tür Wache. Es waren Demoux’ Männer – Soldaten, die ihrem Hauptmann sowohl in religiöser als auch in beruflicher Hinsicht unterstellt waren.
    Bemerkenswert, dachte Weher, der sich noch in einem Seitengang
versteckt hielt. Er streckte seine allomantischen Fühler aus und beeinflusste die Gefühle der Männer. Er nahm ihnen ihre Entspannung und Sicherheit, bis nur noch Angst und Nervosität übrig geblieben waren. Die Wachen wurden unruhig und regten sich. Schließlich drehte sich einer der beiden um, öffnete die Tür und schaute in den Raum dahinter. Diese Bewegung ermöglichte Weher einen deutlichen Blick in das Zimmer. Es befand sich nur ein einziger Mann darin. Sazed.
    Weher stand still da und überlegte, was er als Nächstes tun sollte. Es hatte nichts Verfängliches in dem Brief gestanden; es konnte doch wohl kaum eine Falle von Elant sein? Oder war es ein seltsamer Versuch herauszufinden, welche Mitglieder seiner Mannschaft ihn verraten würden und welche nicht? Nein, so misstrauisch war dieser gutmütige Junge nicht. Außerdem hätte Sazed mehr von Weher gewollt als nur dieses Treffen an einem geheimen Ort.
    Die Tür schwang wieder zu, und der Soldat kehrte auf seinen Platz zurück. Ich kann Sazed vertrauen, oder?, dachte Weher. Aber wenn das der Fall war, warum sollte dann dieses geheime Treffen überhaupt stattfinden? Oder war Weher einfach nur überempfindlich geworden?
    Nein, die Wachen bewiesen, dass Sazed befürchtete, dieses Treffen könnte gestört werden. Das war verdächtig. Wenn es sich um jemand anderen gehandelt hätte, wäre Weher sofort zu Elant gegangen. Aber Sazed …
    Weher seufzte, begab sich in den Korridor, an dem das bewachte Zimmer lag, und klopfte bei jedem Schritt mit seinem Duellstab auf den Boden. Ich sollte mir anhören, was er zu sagen hat. Falls er tatsächlich etwas Unaufrichtiges plant, ist es die Gefahr wert, die Hintergründe zu erfahren. Trotz des Briefes und der seltsamen Umstände konnte sich Weher einfach nicht vorstellen, dass ein Terriser in unlautere Machenschaften verstrickt war.
    Vielleicht hatte der Oberste Herrscher dieselben Schwierigkeiten gehabt.
    Weher nickte den Soldaten zu, nahm ihnen ihre Angst und
verlieh ihnen wieder ein wenig mehr Besonnenheit. Es gab noch einen Grund, warum er sich auf dieses Treffen einließ. Weher begriff erst allmählich, wie misslich seine persönliche Lage war. Luthadel würde bald fallen. Jeder Instinkt, den er in den letzten dreißig Jahren im Untergrund ausgebildet hatte, riet ihm zur Flucht.
    Dieses Gefühl machte es ihm leichter, ein Risiko einzugehen. Der Weher, der er noch vor ein paar Jahren gewesen war, hätte die Stadt schon längst verlassen. Verdammt sollst du sein, Kelsier, dachte er, als er die Tür öffnete.
    Überrascht sah Sazed auf. Er saß am Tisch des spärlich möblierten Zimmers, in dem es überdies nur einige

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