Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2
kommenden Kampf sein. Sie ist in der Lage, sich rasch und unbemerkt zu bewegen und kann als Einzelkämpferin großen Schaden anrichten, wie sie letzte Nacht bewiesen hat.«
Sazed senkte den Kopf. »Meine Herren, ich habe Euch heute hierhergerufen, damit wir besprechen, wie wir sie zur Flucht überreden können, während der Rest von uns hierbleibt und kämpft. Ich glaube, das ist keine einfache Aufgabe.«
»Sie wird Elant nicht verlassen«, sagte Hamm. »Er wird ebenfalls gehen müssen.«
»Das sind genau meine Gedanken, Graf Hammond«, sagte Sazed.
Nachdenklich nagte Keuler an seiner Lippe. »Es wird nicht leicht sein, den Jungen von der Notwendigkeit einer Flucht zu überzeugen. Er glaubt immer noch, dass wir diesen Kampf gewinnen können.«
»Vielleicht können wir das sogar«, sagte Sazed. »Meine Herren, es ist nicht meine Absicht, Euch jede Hoffnung zu rauben. Aber unter den gegenwärtigen Umständen ist die Wahrscheinlichkeit eines Sieges …«
»Wir wissen es, Sazed«, unterbrach Weher ihn. »Wir verstehen dich.«
»Es müssen noch andere aus unserer Gruppe gehen«, sagte Hamm und senkte den Blick. »Mehr als nur diese beiden.«
»Ich möchte ihnen Tindwyl mitgeben«, erklärte Sazed. »Sie wird viele Entdeckungen von großer Wichtigkeit zu meinem Volk bringen. Außerdem habe ich vor, Graf Lestiborner hinzuzunehmen. Er wäre in der Schlacht nicht von großem Wert, und seine Fähigkeiten als Spion könnten Graf Elant und Herrin Vin zugutekommen, wenn sie versuchen, unter den Skaa den Widerstand zu organisieren.
Doch diese vier sind nicht die einzigen, die überleben werden. Die meisten Skaa sind vermutlich nicht gefährdet, denn Jastes Lekal scheint es irgendwie zu gelingen, seine Kolosse zu beherrschen. Selbst wenn er es nicht schaffen sollte, wird Straff rechtzeitig eintreffen und die Stadtbevölkerung schützen.«
»Vorausgesetzt, Straff plant wirklich das, was Keuler vermutet«, sagte Hamm. »Es wäre auch möglich, dass er sich ganz zurückzieht, dadurch seine Verluste klein hält und Luthadel aufgibt.«
»Wie dem auch sei, es können nicht viele hinausgelangen«, sagte Keuler. »weder Straff noch Jastes werden es zulassen, dass größere Gruppen der Bevölkerung aus der Stadt fliehen. Verwirrung und Angst auf den Straßen dienen ihren Zwecken besser als eine mögliche Entvölkerung. Vielleicht schaffen wir es, ein paar Reiter und Pferde hinauszuschmuggeln – vor allem wenn sich Vin unter ihnen befindet. Der Rest der Leute muss gegen die Kolosse kämpfen.«
Weher spürte, wie sich ihm der Magen umdrehte. Keuler sprach so offen und grob … so gefühllos. Aber so war Keuler nun einmal. Er war nicht unbedingt ein Pessimist; er sagte nur das, was die anderen nicht zugeben wollten.
Einige Skaa werden überleben und zu Straff Wagers Sklaven werden, dachte Weher. Aber diejenigen, die kämpfen – und jene, welche die Stadt im letzten Jahr regiert haben – sind dem Untergang geweiht. Das schließt auch mich mit ein.
Es stimmt. Diesmal gibt es wirklich keinen Ausweg.
»Also?«, fragte Sazed und legte die Hände auf den Tisch. »Stimmen wir darin überein, dass diese vier gehen sollen?«
Die einzelnen Mitglieder der Gruppe nickten.
»Dann müssen wir uns einen Plan ausdenken, wie wir sie wegschicken können«, meinte Sazed.
»Wir könnten versuchen, Elant einzureden, dass die Gefahr gar nicht so groß ist«, sagte Docksohn. »Wenn er glaubt, dass die Stadt noch lange belagert wird, würde er vielleicht zusammen mit Vin auf eine Mission gehen. Wenn sie erkennen, was hier passiert, ist es schon zu spät.«
»Ein guter Vorschlag, Graf Docksohn«, meinte Sazed. »Ich glaube, wir könnten auch Vins Vorstellungen über die Quelle der Erhebung mit einbauen.«
Das Gespräch wurde fortgesetzt, und Weher lehnte sich zufrieden zurück. Vin, Elant und Spuki werden überleben, dachte er. Ich muss Sazed nur noch davon überzeugen, dass sie Allrianne mitnehmen. Er schaute sich im Zimmer um und bemerkte, dass auch die Anspannung der anderen nachgelassen hatte. Docksohn und Hamm schienen Frieden geschlossen zu haben, und sogar Keuler nickte still und wirkte befriedigt, als die einzelnen Vorschläge durchgesprochen wurden.
Die Katastrophe würde kommen. Aber irgendwie machte die Aussicht darauf, dass einige ihr entgingen – und zwar die jüngsten Mitglieder der Mannschaft, die unerfahren genug waren und deshalb noch hofften – es leichter, alles andere hinzunehmen.
Still stand Vin im Nebel und
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