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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Nordtor gefallen?«
    »Vor etwa einer Stunde, Herr.«
    Langsam schüttelte Straff den Kopf. »Dann werden wir noch etwas abwarten. Diese Kreaturen haben hart dafür gearbeitet, in die Stadt einbrechen zu können. Wir sollten ihnen ein wenig Spaß gönnen, bevor wir sie abschlachten.«
    »Seid Ihr sicher, Herr?«
    Straff lächelte. »Wenn sie in ein paar Stunden ihren Blutdurst gestillt haben, werden sie von all dem Kämpfen müde sein und sich beruhigen. Das ist die beste Zeit zum Zuschlagen. Sie werden sich über die ganze Stadt verteilt haben und von dem Widerstand geschwächt sein. Auf diese Weise können wir sie leicht besiegen.«

    Sazed packte seinen Koloss-Gegner am Hals und drückte das knurrende, entstellte Gesicht zurück. Die Haut der Bestie war so stark gespannt, dass sie in der Mitte des Gesichtes gerissen war und oberhalb der Zähne sowie um die Nasenlöcher blutige Muskeln enthüllte. Sie röchelte mit heiserer Wut und verspritzte bei jedem Ausatmen Speichel und Blut über Sazed.
    Stärke!, dachte Sazed und berührte seinen Weißblechgeist, um noch mehr davon zu bekommen. Sein Körper wurde so gewaltig, dass er schon befürchtete, seine eigene Haut könnte platzen. Zum Glück waren seine Metallgeister darauf eingerichtet, sich auszudehnen; die Armreifen und Ringe besaßen Spalten und waren dadurch biegsam. Dennoch war seine Körpermasse nun beängstigend. Vermutlich war er nicht in der Lage, in dieser Größe zu gehen oder andere Manöver durchzuführen, doch das war gleichgültig, denn der Koloss hatte ihn bereits zu Boden geprügelt. Alles, was er brauchte, war nun zusätzliche Kraft in den Händen. Das Wesen hatte sich mit der einen Hand in seinen Arm verkrallt, und mit der anderen griff es hinter sich und tastete nach seinem Schwert …
    Schließlich gelang es Sazed, mit den Fingern den dicken Hals
der Kreatur zu brechen. Sie versuchte zu knurren, konnte aber nicht mehr atmen und drosch verzweifelt um sich. Sazed zwang sich auf die Beine und schleuderte die Kreatur hinüber zu ihren Gefährten. Mit dieser unnatürlichen Kraft fühlte sich sogar ein elf Fuß großer Körper leicht an. Das Wesen prallte gegen den Haufen angreifender Kolosse und warf sie zurück.
    Keuchend erhob sich Sazed. Ich brauche meine Kraft zu schnell auf, dachte er und ließ seinen Weißblechgeist los. Sein Körper sackte zusammen wie ein geleerter Weinschlauch. Er durfte nicht so viel von seinen Reserven erschöpfen. Er hatte bereits etwa die Hälfte seiner Stärke eingesetzt – einer Stärke, die er seit Jahrzehnten aufgespeichert hatte. Noch hatte er seine Ringe nicht benutzt, doch in ihnen befanden sich nur wenige Minuten der jeweils aufgespeicherten Eigenschaften. Er würde sie nur im äußersten Notfall einsetzen.
    Und dieser könnte jetzt eintreten, dachte er entsetzt. Noch immer hielten sie den Platz hinter dem Stahltor. Obwohl die Kolosse das Tor durchbrochen hatten, konnten nur wenige von ihnen gleichzeitig hindurchstürmen – und nur die größten Ungeheuer schienen in der Lage zu sein, über die Mauer zu springen.
    Sazeds kleine Soldatentruppe befand sich jedoch in ärgster Bedrängnis. Leichen lagen überall im Hof verstreut. Die gläubigen Skaa im Hintergrund hatten damit begonnen, die Verwundeten in Sicherheit zu bringen. Sazed hörte, wie sie hinter ihm ächzten und stöhnten.
    Auch Koloss-Leichen stapelten sich auf dem Platz, und trotz des schrecklichen Abschlachtens verspürte Sazed unwillkürlich Stolz darüber, wie viel es die Kreaturen kostete, sich den Weg durch dieses Tor zu erzwingen. Luthadel war nicht einfach einzunehmen. Keineswegs.
    Die Kolosse schienen für den Augenblick zurückgeschlagen zu sein, und obwohl es auf dem Platz noch einige Scharmützel gab, sammelte sich nun eine neue Gruppe von Ungeheuern vor dem Tor.
    Vor dem Tor, dachte Sazed und warf einen raschen Blick zur
Seite. Die Kreaturen hatten sich nur die Mühe gemacht, einen der Torflügel aufzubrechen – den rechten. Es lagen viele Leichen auf dem Platz – Dutzende, vielleicht sogar Hunderte –, aber die Kolosse hatten diejenigen, die vor dem Tor gelegen hatten, weggeräumt, damit sie in den Innenhof gelangen konnten.
    Vielleicht …
    Sazed hatte nicht viel Zeit zum Nachdenken. Er schoss vor, berührte wieder seinen Weißblechgeist und verschaffte sich die Stärke von fünf Männern. Er hob den Leichnam eines kleineren Kolosses auf und schleuderte ihn durch das Tor. Die Kreaturen draußen knurrten und zerstreuten sich. Noch immer

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