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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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auf ihn zu. Doch in diesem Augenblick erschien ein weiterer Soldatentrupp, der von dem Tor geflohen war, aus einer Querstraße und lenkte die Kolosse ab.
    Weher tat das einzig Vernünftige. Er kroch in ein Gebäude und versteckte sich.

    »Das ist alles Kelsiers Schuld«, murmelte Docksohn und machte eine weitere Eintragung in seiner Karte. Den Boten zufolge hatte Hamm die Festung Lekal erreicht. Sie würde nicht lange standhalten.
    Die große Halle der Wagers befand sich in Aufruhr. Entsetzte Schreiber hasteten hin und her und begriffen endlich, dass es den Kolossen gleichgültig war, ob sie einen Skaa, einen Gelehrten, einen Adligen oder einen Kaufmann vor sich hatten. Diese Kreaturen wollten einfach nur töten.
    »Er hätte all das vorhersehen müssen«, fuhr Docksohn fort. »Er hat uns diesen Schlamassel hinterlassen und einfach darauf vertraut, dass wir einen Weg finden, ihn zu beheben. Ich kann aber nicht eine ganze Stadt vor den Feinden verstecken – nicht so wie eine Räuberbande. Nur weil wir ausgezeichnete Diebe waren, heißt das noch lange nicht, dass wir auch so gut sind, wenn wir ein Königreich regieren müssen!«
    Niemand hörte ihm zu. Seine Boten waren allesamt geflohen, und seine Wachen kämpften an den Toren der Festung. Jede der Festungen besaß ihre eigenen Verteidigungsanlagen, aber Keuler hatte richtig entschieden, sie nur als Rückzugsort zu benutzen. Sie waren nicht dazu erbaut worden, um einem groß angelegten Angriff standzuhalten, und außerdem waren sie zu weit voneinander entfernt. Der Rückzug in sie spaltete die Armee nur noch weiter auf und isolierte die einzelnen Gruppen.
    »Die wahre Schwierigkeit bestand darin, die ganze Sache zu einem Ende zu bringen«, sagte Docksohn und machte einen letzten Eintrag beim Zinntor, in dem er beschrieb, was dort vorgefallen war. Er betrachtete die Landkarte. Niemals hätte
er erwartet, dass Sazeds Tor das letzte sein würde, das standhielt.
    »Die Sache zu einem Ende zu bringen«, wiederholte er. »Wir hatten angenommen, dass wir bessere Arbeit als die Adligen leisten können, aber sobald wir an der Macht waren, haben wir ihnen das Regieren überlassen. Wenn wir sie alle umgebracht hätten, wäre es uns vielleicht möglich gewesen, einen Neuanfang zu machen. Natürlich hätte das bedeutet, dass wir auch in die anderen Dominien hätten eindringen müssen – was darauf hinausgelaufen wäre, dass sich Vin um die wichtigsten und schwierigsten Adligen hätte kümmern müssen. Es hätte ein Abschlachten gegeben, wie es das Letzte Reich noch nicht gesehen hat. Und wenn wir das getan hätten …«
    Er verstummte und schaute auf, als eines der riesigen, majestätischen Bleiglasfenster zersplitterte. Auch die anderen explodierten nun; große Felsbrocken hatten sie eingeworfen. Einige gewaltige Kolosse sprangen durch die Fensteröffnungen und landeten auf dem von Glassplittern übersäten Boden. Selbst die zerbrochenen Fenster waren noch wunderschön; die gezackten Ränder glitzerten im Abendlicht. Durch eines von ihnen erkannte Docksohn, dass ein Sturm bevorstand, der das Sonnenlicht immer mehr verdüsterte.
    »Wenn wir das getan hätten«, meinte Docksohn gelassen, »dann wären wir auch nicht besser als diese Bestien.«
    Die Schreiber kreischten und versuchten zu fliehen, als das Gemetzel begann. Docksohn stand ganz ruhig da und hörte den Lärm hinter sich – Grunzen, schweres Atmen –, als sich die Kolosse auch durch die Korridore näherten. Er griff nach dem Schwert auf dem Tisch, als das große Sterben einsetzte.
    Er schloss die Augen. Weißt du, Kelsier, dachte er, ich hatte fast geglaubt, dass die anderen Recht haben und du tatsächlich über uns wachst. Dass du wirklich so etwas wie ein Gott bist.
    Er öffnete die Augen wieder, drehte sich um und zog das Schwert aus der Scheide. Dann erstarrte er und glotzte das riesige Biest an, das sich ihm näherte. So groß!

    Docksohn biss die Zähne zusammen, schickte einen letzten Fluch zu Kelsier und griff mit wirbelndem Schwert an.
    Die Kreatur packte nachlässig seine Waffe und beachtete den Schnitt nicht, der ihr dadurch beigebracht wurde. Dann ließ sie ihr eigenes Schwert niederfallen, und Schwärze folgte.

    »Herr«, sagte Janarle, »Die Stadt ist besiegt. Ihr könnt sie brennen sehen. Die Kolosse sind durch drei der vier Tore gebrochen, die sie angegriffen haben, und sie toben jetzt durch die Stadt. Sie plündern nicht – sie töten nur. Es ist ein wahres Abschlachten. Es sind nicht mehr viele

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